Sennenschwinger oder Turnerschwinger? Die Erklärung für das ESAF 2019
Das Eidgenössische Schwing- und Älperfest 2019 in Zug naht in schnellen Schritten. Das Festgelände befindet sich im Aufbau und wird bereit gemacht für hunderttausende begeisterter Zuschauerinnen und Zuschauer. Auch die Schwinger bereiten sich vor auf den Höhepunkt der diesjährigen Schwingersaison. Die besten der Bösen werden in der Arena in Zug gegeneinander antreten. Sennenschwinger wie auch Turnerschwinger. Aber was ist denn überhaupt der Unterschied? Lies weiter und lass dich langsam auf das ESAF 2019 einstimmen.
In vier Wochen ist der ganze Spuk schon wieder vorbei und wir wissen, wie der neue Schwingerkönig heisst. 2016 wurde der Berner Matthias Glarner aus Meiringen zum König gekrönt. Wer wird am Eidgenössischen Schwing- und Älperfest (ESAF) 2019 in Zug ganz am Schluss jubeln? Wie schlägt sich Christian Stucki? Was machen die jungen Wilden aus der Nordostschweiz Samuel Giger und Armon Orlik? Oder schafft es mit Joel Wicki gar ein Innerschweizer zur höchsten Krönung? Und ja, wird es ein Sennenschwinger sein? Oder ein Turnerschwinger?
Die grösste Arena der Schweiz
Es nimmt kein Ende. Das ESAF wird immer grösser und nimmt Ausmasse an, die man so früher nicht getraut hätte zu äussern. Rund 300’000 Besucherinnen und Besucher werden in den drei Tagen erwartet, wobei der Grossteil auf die Hauptwettkampftage Samstag und Sonntag fallen wird. Für die Schwingwettkämpfe wird eigens eine Arena aufgestellt. Temporär für zwei Tage! Mit sieben Sägemehlringen für die Kämpfe und unglaubliche 56’500 Zuschauerinnen und Zuschauer auf den Tribünen. Kein anderes Stadion in der Schweiz ist nur annähernd so gross.
Wer nun denkt, bei so vielen Plätzen kann man locker spontan mal vorbeischauen und in die Arena eintreten, der denkt komplett falsch. Für die wenigen Tickets, die in den freien Verkauf gehen, braucht man unendlich viel Glück, überhaupt eines zu erhaschen. Viele Eintritte gehen über die Sponsoren sowie die regionalen Schwingerverbände weg. Als Nichtschwinger hat man also einen eher schwierigen Stand. Das Fest rund um die Arena ist jedoch genauso genial und absolut zu empfehlen. Und dank Grossleinwänden ist man stets auf dem aktuellen Stand der Wettkämpfe.
Die besten Bösen der Schweiz
Insgesamt 274 Schwinger treten am ESAF 2019 in Zug an und kämpfen um einen der wichtigsten Titel der Schweiz. Den Schwingerkönig. Ganz garantiert wichtiger als die Auszeichnung der Miss Schweiz, aber das ist ja eine leicht andere Kategorie. Nun denn, sie alle werden bis zu acht Gänge bestreiten, wobei jeder maximal fünf Minuten dauert oder aber bis der Gang von einem der Kontrahenten gewonnen wird. Die besten beiden Schwinger der ersten sieben Gänge treten am Ende des zweiten Wettkampftages im Schlussgang gegeneinander an, welcher dann bis zu 16 Minuten dauert.
Je nach Einsatz und Art und Weise von Sieg oder Niederlage erhalten die Schwinger bis zu zehn Punkte. Gibt es in einem Gang keinen Sieger, so ist dieser gestellt. Dies gilt auch im Schlussgang und so kann es bei einem gestellten Schlussgang durchaus vorkommen, dass der Schwingerkönig keiner der beiden Schlussgangteilnehmer ist und sie von einem anderen topklassierten Schwinger noch überholt werden, da auch diese einen achten Gang absolviert haben.
Die beiden Schwingertypen der Schweiz
Man sieht es optisch und man hört es immer wieder. Und doch ist vielen nicht klar, was denn eigentlich dahinter steckt. Die einen kommen ganz in Weiss daher, die anderen mit einem Edelweisshemd. Man könnte meinen, die einen sind grosse Fans von Roy Black und die anderen spielen Schwyzerörgeli. Aber nichts da, der Grund ist einfach und man hört es dem Namen schon an.
Die ersteren mit den weissen Hosen und dem weissen Shirt sind die Turnerschwinger und sind traditionellerweise Mitglied in einem Turnverein. Meist absolvieren diese also noch andere Sportarten, nicht selten Nationalturnen. Wenn ihr wissen wollt, das diese traditionelle Schweizer Sportart ist, dann lest meinen Beitrag Nationalturnen – vom Bodenturnen bis zum Schwingen. Der zweite Schwingertyp tritt in dunklen Hosen und einem Edelweisshemd an und vertritt die Garde der Sennenschwinger. Sie kommen typischerweise aus einem reinen Schwingclub, sind also entsprechend reine Schwinger.
Ein grosses Ziel der Mehrheit aller Schwinger ist die Auszeichnung des Eidgenössischen Kranzes. Diesen erhalten lediglich die besten 15 bis 16 Prozent aller Schwinger. Wer mit dem Kranz ausgezeichnet wird, darf sich offiziell als Böser respektive als Eidgenosse bezeichnen.
Das grösste Fest der Schweiz
Das erste offizielle ESAF fand vor über hundert Jahren, 1895, in Biel statt. Heute wird das ESAF alle drei Jahre ausgetragen. Zug ist 2019 zum dritten Mal Gastgeber des ESAF, welches vom 23. bis 25. August 2019 stattfinden wird. Nebst dem Schwingfest finden im Rahmen des ESAF auch Wettkämpfe im Hornussen und Steinstossen statt. Mehr über das Hornussen gibt es in meinem Beitrag Swiss Golf – oder einfach Hornussen zu lesen. Aktuell fragt man sich alle drei Jahre, wann die Grenze der Grösse dieses Megaanlasses erreicht ist. Doch bisher scheint dem Wachstum noch kaum eine Grenze gesetzt.
Damit wir alle ein klein wenig mitreden können – mit und über die Sennenschwinger und Turnerschwinger – kommen hier demnächst und rechtzeitig auf das ESAF 2019 in Zug die wichtigsten Schwünge kurz erklärt. Also bleibt dran und verpasst keine Beiträge. Am einfachsten geht dies, wenn ihr euch für die E-Mail-Benachrichtigung anmeldet.
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