Wort zum Samstag: Habt ihr noch alle Tassen im Schrank?
Eines mal gleich vorab. Ich habe ganz bestimmt nicht alle Tassen im Schrank. Mindestens eine befindet sich stets ganz nahe neben mir. Vorzugsweise gefüllt mit Kaffee. Diese leckere braune Brühe, welche einem ein gutes Gefühl gibt.
Wie ergeht das euch? Mit den Tassen für Kaffee und Tee? Aber auch in eurem Alltag. Habt ihr da zu jeder Zeit alle Tassen im Schrank? Wenn nicht, ist es nur normal. Nicht ganz normal ist jedoch, dass wirklich mächtige Herren auf dieser Welt maximal keine Tassen mehr im Schrank haben.
Gestern Donnerstag fehlten mir selbst einige Tassen in meinem Hirnschrank. Kennt ihr den Unterschied zwischen Speichern und Veröffentlichen? Nun, die Wörter stehen für sich eigentlich klar da. Will man nur Speichern, sollte man nicht auf Veröffentlichen klicken. Soweit die Theorie. Ich tat es trotzdem. Und so war dieser Beitrag hier – noch ganz ohne Text – bereits am Donnerstagabend für einige Zeit online.
Wer den textlosen Artikel gestern schon gelesen hat, darf sich ein Wochenende lang, Held des Alltags nennen. Ich gratuliere. Nun, kann man überhaupt von Artikel sprechen, wenn kein Text da ist? Und kann man denn diesen textlosen Artikel, welcher im Grunde gar kein Artikel ist, überhaupt lesen?
Lassen wir das. Zurück zu den Tassen. Oder viel eher zu einem leeren Schrank. Ganz ohne Tassen. Zu Donald. Seineszeichen amtierender Präsident der Vereinigten Staaten. Ich muss gestehen, dass er es schaffte, mich negativ zu überraschen. Dies, obwohl ich so überhaupt nichts positives erwartete. Aber trotzdem dachte ich, so laut wie der brüllt, wird er dann wohl nicht regieren. Aber oha! Er tuts!
Braucht es nun einen neuen Schutzverein? Für die Tiere gibt es den WWF. Oder Vier Pfoten. Für die Natur haben wir Greenpeace. Es ist nun wohl an der Zeit, die Organisation Rettet den Amerikaner vor sich selbst ins Leben zu rufen. Wenn eine Spezies ernsthaft gefährdet ist, muss die Weltgemeinschaft einspringen.
Die Auswirkungen sind bereits jetzt gross. Abschätzen wie es noch wird, können wir kaum. Selbst Flugzeuge fliegen nicht mehr freiwillig in die USA. So liess diese Woche eine Boeing 777-300 der SWISS lieber ein Triebwerk ausfallen, als nach Los Angeles zu fliegen. Anstatt am Pazifik landete die Maschine notgedrungen in der Kälte von Nordkanada.
Eine Besserung der Situation scheint greifbar, wenn auch wenig realistisch. Arni to President – now! Anfang Jahr hat Arnold Schwarzenegger die Moderation der Sendung The Celebrity Apprentice übernommen – als Nachfolger von Donald Trump. Dieser macht sich nun über Schwarzenegger lustig aufgrund der tiefen Einschaltquoten. Aber Schwarzenegger kontert unmittelbar mit einer Videobotschaft über Twitter.
Nach mehrmaligem Retten der Welt als Terminator könnte er dies nun auch in Realität vollbringen. Mit dem vorgeschlagenen Jobtausch wären ganz sicher viele einverstanden. Da Schwarzenegger ein gebürtiger Österreicher ist, kann der ehemalige Gouverneur von Kalifornien jedoch nicht US-Präsident werden. Unter den aktuellen Umständen wäre eine Verfassungsänderung aber durchaus angebracht.
Hey Donald, ich habe eine großartige Idee. Warum tauschen wir nicht einfach unsere Jobs? Du übernimmst das Fernsehen, weil du so ein Quotenexperte bist, und ich übernehme deinen Job. Dann können die Leute endlich wieder ruhig schlafen. Ja?
Was solls. Haben wir mal nicht alle Tassen im Schrank, ist das doch einfach halb so schlimm. Da ist eine kleine Welt verrückt. Und denkt daran. Eine Tasse gehört zu euch. Auf den Tisch. Gefüllt mit Kaffee. Oder Tee. Einfach für ein gutes Gefühl. Beim Arbeiten, beim Lesen oder einfach beim Zusammensein. Geniesst euer Wochenende und lasst euch nicht verrückt machen! Die Welt können wir auch nächste Woche noch retten.