Wort zum Samstag: Das Glück, ganz normal lesen zu können
Eines Morgens diese Woche in der Briefröhre des Wurm-Schlosses. Da lag ein Brief. Ein dicker noch dazu. Wir, seineszeichen Anne und Theo, waren natürlich gespannt. Wie ein Wurmbogen. Also, nichts wie los in unsere Gemächer, um den Brief zu öffnen. Den Dicken. Was kam wohl zum Vorschein? Na, ein Brief voller Glück. Aber nein, nicht die Glückspost. Zum Glück!
Das Dicke war ein Büchlein der Gebrüder Grimm. Hans im Glück. Eine Sonderausgabe der SBS Schweizerische Bibliothek für Blinde, Seh- und Lesebehinderte. Logisch. Es war ein Bettelbrief. Natürlich geht es darum, eine Spende einzuzahlen. Aber das Büchlein, das machte uns diese Woche tatsächlich glücklich. Und der Sinn der SBS? Ja, auch der hat mich begeistert. Aber was machen die überhaupt?
Wer lesen möchte, soll auch lesen können
Dies wird im Begleitbrief mit dem Titel Was bedeutet für Sie Glück? mit dem Beispiel von Sabine B. umschrieben. Sabine B ist stark sehbehindert und kann nicht einfach ein normales Buch zur Hand nehmen, sich gemütlich hinsetzen und lesen.
Simone B. und andere sehbbehinderte Menschen benötigen Bücher, welche für sie in eine zugängliche Form gebracht wurden und barrierefrei erhältlich sind.
Nur können die Menschen wie Sabine B. nicht einfach in die nächste Buchhandlung oder öffentliche Bibliothek und sich die neusten Bücher holen. Es braucht Institutionen wie die SBS Schweizerische Bibliothek für Blinde, Seh- und Lesebehinderte. Die SBS ist einerseits – wie der Name bereits sagt – eine Bibliothek. Andererseits produzieren sie die speziellen Medien selber. Gemäss eigenen Angaben sind sie die einzige Organisation im deutschsprachigen Raum, die Medien in vier barrierefreie Formate überträgt. Es entstehen so Bücher in Blindenschrift, Grossdruckbücher, Hörbücher sowie E-Books.
Die SBS ist eine Non-Profit-Organisation und besteht seit 1903. Rund 50 Prozent ihrer Ausgaben werden von der öffentlichen Hand getragen. Der Rest wird durch Aufträge und Dienstleistungen sowie Spenden gedeckt.
Unterstützung für etwas mehr Glück
Seit über hundert Jahren gibt es die SBS Schweizerische Bibliothek für Blinde, Seh- und Lesebehinderte schon. Und wir haben diese Woche das erste mal davon gehört. Logisch, haben wir dies gleich durch alle Gänge unseres Wurm-Schlosses durch geröhrt. Auf querdurchdenalltag.com konnten wir unlängst lesen, warum das Lesen für den Schreiber des Blogs wichtig ist. Da ist es doch nur logisch, dass man diese Leidenschaft allen gönnt, die es möchten. Auch jenen, die es eben auf die „normale Weise“ nicht können.
Mit einer Spende für die SBS Schweizerische Bibliothek für Blinde, Seh- und Lesebehinderte unterstützen Sie betroffene Menschen bei ihrer „Suche nach dem Glück“ beim Lesen.
Deshalb ist eine Spende für ein wenig Glück wohl kaum eine schlechte Investition. Wer sich näher informieren will, kann dies auch vor Ort im SBS in Zürich tun. In den Führungen kann man live miterleben, wie Hörbücher aufgenommen werden. Man erfährt, wie Bücher in Blindenschrift produziert werden und in der Ludothek erhält man einen Einblick in die Welt der Spiele für blinde und sehbehinderte Menschen. Weiter gibt es jährlich einen Tag der offenen Tür für alle, die die SBS persönlich kennenlernen möchten. Der nächste Tag der offenen Tür wird Mitte April 2017 stattfinden.

Nun, wir sammeln noch in unserem Schloss und werden dann bestimmt einen Beitrag für die SBS Schweizerische Bibliothek für Blinde, Seh- und Lesebehinderte beisteuern. Unsere kisteneigene Wurmbank wird die Überweisung gebührenfrei vornehmen.
Bis bald wieder,
eure Anneliese, euer Theobald
Weitere Informationen erhält ihr auf www.sbs.ch.
