Wort zum Samstag: Besinnliche Adventszeit
Am Sonntag ist es wieder soweit. Die erste Kerze des Adventskranzes darf angezündet werden. Es wird jene Kerze sein, die sich an Heilig Abend gefährlich nahe dem Kranz nähert. Sofern sie in der Woche davor überhaupt noch angezündet wird. Bei uns daheim war diese Woche – genau genommen am Mittwoch – Zeit für die Adventsdekoration. Basteln war angesagt für unseren neuen Adventsrahmen im Holzregal. Aber lest und seht selber.
Die Adventszeit. Der Winter nimmt uns langsam so richtig in Beschlag. So zumindest die Hoffnung. Schliesslich ist es heutzutage nicht ausgeschlossen, dass sich der Osterhase wärmer anziehen muss als das Christkind. Ob die eine Kleidertauschbörse betreiben?
Wie es dieses Jahr sein wird, sehen wir in fünf Wochen. Zum jetzigen Zeitpunkt zeigt sich der Herbst von seiner schönen Seite und so geniessen wir doch einfach mal den Moment.
Geniessen. Das ist so eine Sache. Es gibt wohl kaum jemand, der nicht gerne geniesst. Es gibt aber wohl auch kaum jemanden, der nicht ständig unter Zeitdruck steht und einfach keine Zeit findet, mal so richtig abzuschalten. Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr mal eben mit Freunden spontan in zwei Monaten zum Kaffee abmacht? Weil das so nebenbei der einzige noch freie Termin war im nächsten Halbjahr?
Da käme die Adventszeit doch gerade richtig. Die wohl besinnlichste Zeit des Jahres. Nebst der Vorfreude auf Weihnachten noch einmal auf das vergangene Jahr zurückschauen. Den Alltag mal ein wenig langsamer angehen. Sich einfach mal die Zeit nehmen für ein gutes Buch. Ein unterhaltsames Brettspiel mit der Partnerin oder dem Partner an einem der schönen Dezemberabende. Bei wohlig wärmendem Kaminfeuer, während es draussen vielleicht sogar schneit.
Ach, ist sie nicht schön? Die Adventszeit? Nun habe ich leider einige wenige Details unterschlagen. In den gut vier Adventswochen müssen ja noch sämtliche Weihnachtseinkäufe erledigt werden. Vorab ist jedoch eine gute Idee gefragt – am besten DIE ultimative Geschenkidee des Jahres. Bei den Einkäufen wird einem mal wieder bewusst: „Ich bin nicht alleine auf dieser Welt!“
Es nervt. „Können all die anderen ihre Geschenke nicht frühzeitig einkaufen gehen? Dann wäre ich jetzt auch schneller durch.“ Schliesslich bleibt einem nicht viel Zeit. Neben dem Endjahres-Stress in der Firma stehen ja noch unzählige Aperos und Weihnachtsessen an. Dafür werden nun ausgerechnet jetzt noch neue Winterschuhe benötigt. Der Winter ist nämlich ganz unerwartet bereits mitte Dezember über einen hergefallen.
Ich lese aktuell in einem mitunter recht amüsanten Buch. Es handelt sich um eine Sammlung von verschiedenen, kurzen Weihnachtsgeschichten. In Endlich Weihnachten! – Geschichten über die schrecklich-schönste Zeit des Jahres (Diogenes, 2014) ist einer meiner Favoriten die kurze Geschichte Wenn es weihnachtet von Axel Hacke. Es geht darin um genau diesen einen Gedanken, den wir uns doch Jahr für Jahr wieder machen. „Für nächste Weihnachten besorge ich mir alle Geschenke frühzeitig und ganz bestimmt VOR der Adventszeit!“ Oder etwa nicht? Wer hält sich daran? Ich nicht!
Endlich Weihnachten! versammelt Weihnachtsgeschichten für Weihnachtsmuffel oder Weihnachtsfans, mit herrlich hinterhältigen, ganz typischen und rundum perfekten Ingredienzen.
Trotz allem. Dieses Jahr versuche ich, die Adventszeit mit meiner Familie so gemütlich und besinnlich zu erleben, wie nur möglich. Laut Terminkalender sollte es dieses Jahr auch tatsächlich klappen. Die Adventsdekoration steht nun bereits seit Mittwoch – dem Tag von mir und unserem Kleinen. Wir beiden Herren des Hauses haben uns allergrösste Mühe gegeben und den ganzen Tag gebastelt und gewerkt. Und? Es hat sich gelohnt!
Unser persönlicher Hit der diesjährigen Vorweihnachtszeit steht im Garten und ist von viel Holz umgeben. Der Zufall wollte es, dass wir am vorigen Samstag bei Studienkollegen von mir zu Besuch waren. Der Schwiegervater der einen Studienfreundin sowie Vater des anderen Studienfreundes schnitzt seit der Pension wirklich schöne Holzgebilde. So hatte sie – rein zufällig natürlich – Sterne und Kerzen aus Holz zu Hause im Angebot. Alles von Hand geschnitzt im Urnerland.
Da entstand im Kopf meiner lieben Frau so eine Idee. Ja, und diese Idee habe ich am Mittwoch unter der Regie unseres kleinen Sohnemannes in die Tat umgesetzt. Aber was sagen so viele Worte, wenn es Bilder davon gibt.
Das Holz für den Rahmen mussten wir uns übrigens schwer verdienen. Soviel darf an dieser Stelle vom Autor gejammert werden. Im ersten Baumarkt hatte der Schreiner einen Unfall und so war der Holzuschnitt noch nicht in Betrieb. Im zweiten Baumarkt unweit des ersten war der Zuschnitt zwar in Betrieb, aber der dortige Arbeiter hatte von Holz selbst keine Ahnung. Ich auch nicht. Fragen hatte ich aber dennoch. Also wieder zurück in Baumarkt Nummer eins, wo nun ein unfallfreier Schreiner am Holz zuschneiden war. Und, gottlob, einer, der meine Fragen beantworten konnte.
Wie erlebt ihr die Adventszeit? Schafft ihr es, etwas runter zu fahren und den Dezember völlig stressfrei zu begehen? Teilt eure Meinung in den Komentaren mit allen Lesern. Ich bin gespannt und freue mich auf eure Ergänzungen.
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