Wurmfarm: Wir sind umgezogen!
Aber keine Angst. Die Adresse bleibt gleich. Acht Monate lang hausten wir nun im Haus. Anfangs noch im „Chämmerli“. Als es dann kälter wurde im Winter, zügelten wir ein erstes Mal. Unter die Treppe bei der Garderobe. Dort gefiel es uns bestens. Aber trotzdem haben wir uns nun entschieden, mit unserer Wurmfarm nochmals etwas weiter zu ziehen. Von Indoor nach Outdoor. Die Treppe hoch, aus der Türe raus und schwups neben das Gartenhäuschen. Dort stehen wir jetzt und graben uns durch den Kompost.
Wir lieben es feucht und dunkel. Was wir jedoch weniger mögen, ist direkter Sonnenschein und Regen. Deshalb haben die beiden Herren im Hause für uns ein Dach gebaut. Mit Unterstützung von Frau und Mutter haben sie zuerst die Dachplatte gekauft. Die Frau war dieses Mal wohl mit dabei, da sonst die Holzplatte wieder keinen Platz gehabt hätte im Auto. Darüber haben wir hier gelesen. Können wir nur empfehlen. So haben sie sich auf eine genügend Kleine beschränkt für den Wagen. Aber doch eine genügend Grosse für unser Schloss.
Als sie mit der Platte, also unserem Dach, nach Hause kamen, dachten wir „jetzt geht es los“. Heute ziehen wir noch um. Dachten wohl auch die beiden Männer. Tatendurstig fingen sie an mit dem Bau unseres neuen Heimes. Aber durstig kam es auch von oben. In Form von Regen. Viel Regen. Und so verzögerte sich unser Umzug um einen Tag. Glücklicherweise mussten wir nicht sofort Platz machen für einen Nachmieter und so konnten wir getrost noch eine Nacht länger unter der Treppe graben.
Einen Tag später war es dann so weit. Bei wunderschönem Sommerwetter machten sich die beiden Arbeiter wieder ans Werk. Der Grosse hantierte mit dem Akkuschrauber und montierte absolut fachgerecht unser Dach. Der Kleine hingegen suchte fieberhaft nach Häuserschnecken. Und er wurde fündig. Die Freude war gross. Ja, die beiden hatten sichtlich Spass bei ihrer Tätigkeit. So fühlten wir uns auch gar nicht in unserer Sonntagsruhe gestört. Wir graben ja schliesslich auch sieben Tage die Woche in der Erde rum.
Dann war es soweit. Der grosse Moment des Umzugs. Das erste Mal an die wirklich frische Luft. Mit Blick in die grosse freie Welt. Ok, bei uns im Café drinnen ist es dunkel. Fenster haben wir auch keine. Und so sehen wir natürlich auch nicht raus. Schon gar nicht in die weite Welt. Aber auch egal. Das Gefühl zählt. Und übrigens: richtig sehen können wir eh nicht. Also nützen uns auch Fenster nichts.
Aber eben. Der Umzug verlief absolut reibungslos. Es kam auch total kein Stress auf, wie ihn viele Leute haben. Vereinfacht kam bei uns natürlich hinzu, dass wir gleich mitsamt unserem Haus umziehen. Es ändert im Grunde nur der Standort. So stehen wir jetzt mit unserer Farm zwischen dem Gartenhäuschen und dem Tchibo-Schäftli. So wir der kleine Holzkasten neben uns genannt.
Über uns haben wir eine wunderbare Holzdecke. Einfach, aber sehr praktisch. Zur Fütterung klappen Frau und Herr des Hauses einfach das Dach hoch. Öffnen unseren Café-Deckel und schon gibt es neuen Kompost für uns.
Diesen verarbeiten wir mithilfe des natürlichen Kompostiervorganges zu nützlichem Humus und Tee. Unser hauseigener Tee wird geliebt von all den Pflanzen in Haus und Garten. So haben wir uns sagen lassen, dass nebst Chili und Zitronen auch die vielen Tomaten wunderprächtig wachsen und gedeihen. Das ist uns natürlich eine grosse Freude.
Wir werden auch an unserem neuen Café-Standort tatkräftig weitergraben. So dass aus all dem Kompost weiterhin viel Flüssigdünger und Humus geernet werden kann.
Auf bald mit grabenden Grüssen aus dem Wurm-Schloss,
Theobald und Anneliese
Ein sehr ökologisch nachhaltiges Projekt! Ich selbst versuche 2019 auch noch vermehrt darauf zu achten. Ich habe jetzt nach unserem Umzug mit dem kompostieren im eigenen Garten angefangen.
Ja, ist wirklich eine super tolle Sache und macht auch grossen Spass. 🙂