Wenn der Wecker den Schlaf stört
Schlafen. Einfach nur ein notwendiges Übel? Oder viel mehr ein paar Stunden tiefste Entspannung und Erholung? Neue Energie tanken für den kommenden Tag? Aber wie lange muss man schlafen, um richtig ausgeruht zu sein? Wie lange muss man sich an dieser Energie-Zapfsäule anhängen? Soll man einfach liegen bleiben, bis der Körper einem signalisiert, wann er fit genug ist für den Tag? Möglich, oder? Wäre da nicht dieses laute Ding neben dem Kopfkissen – der Wecker!
Ausschlafen. Das war früher mal. Schlafen bis zum Mittagessen. Dann bis zehn Uhr. Und heute? Ich rede schon von Ausschlafen, wenn ich mal bis acht Uhr schlafen kann. Und eigentlich stimmt das so für mich. Auch wenn ich kein übermotivierter Morgenmensch bin. Meist schaffe ich es nur mit viel Mühe aus dem Bett. Egal um welche Zeit.
Schlafen. Aber wie viel Schlaf braucht denn nun der Mensch? Im Allgemeinen ist die Rede von sieben bis acht Stunden. Für mich passt das gar nicht mal so schlecht. Aber trotzdem denke ich, dass jeder Mensch seine eigenen Bedürfnisse hat. Und noch weitere Faktoren wie körperliche Tätigkeiten, Stress oder Alkoholkonsum gewissen Einfluss haben auf unser Schlafbedürfnis. Wenn man mich morgens nach dem Aufstehen fragt, habe ich mit Sicherheit jedes Mal zuwenig geschlafen. Ob sieben, acht oder gar zehn Stunden Schlaf hinter mir liegen, ist zu diesem Zeitpunkt total egal. Nach einer erfrischenden Dusche sieht es aber meistens schon viel besser aus.
Aufstehen. Vor der rettenden Dusche muss man es erst noch aus dem Bett schaffen. Auch ohne Kinderschutzgitter eine grössere Hürde für mich. Es ist doch so wohlig schön im Bett. Unter der Decke eingekuschelt. Aber er lässt einem einfach keine Ruhe. Alle zehn Minuten erinnert er einen daran, dass jetzt Zeit ist, aufzustehen. Dieser elende Wecker. Immer das gleiche. Im schönsten Nachtschlaf klingelt er dazwischen.
Snooze. Aber was wäre ein Wecker ohne die traumhafte Snooze-Taste? Ein Klick. Und es kehrt wieder Ruhe ein. Mit gutem Gewissen noch zehn Minuten dösen. Dann der erneute Schrei des Tages. Und wieder Klick. Und wieder Dösen. Klick. Dösen. Bis zum grossen Schreck. „Sch… schon so spät?!“ Plötzlich geht alles ganz schnell. Um doch noch den angepeilten Bus zu erwischen. Oder halt einen später.
Stille. Es geht noch besser. Oder noch schlimmer. Das ist jetzt absolute Ansichtssache. Meistens trifft beides gleichzeitig zu. Anstatt Snooze erwischt man im Halbschlaf die Aus-Taste. Bewirkt fast das gleiche. Aber eben nur fast. Es herrscht auch Ruhe. Eine gefährliche Ruhe jedoch. Eine lange anhaltende Ruhe. Das Dösen bleibt sehr konstant. Das Klicken fällt ganz weg. Der grosse Schreck kommt aber auch hier. Unweigerlich. Nun aber mit einem solch grossen Erschrecken, dass man null komma nix neben dem Bett steht.
Verschlafen. Aus mir unerklärlichen Gründen ist es meist noch gar nicht so enorm viel zu spät. Meistens nicht schlimmer als mit der Schlummer-Variante. Oder können wir uns das mit der Gewohnheit erklären, jeden Tag so ungefähr um die gleiche Zeit aufzustehen? Wahrscheinlich schon. Und dann schläft bei uns ja noch der knapp zweijährige Backup-Wecker in seinem Kinderbett. Nur schon deswegen schaffe ich es heutzutage kaum mehr, so richtig zu verschlafen.
Wecken. Was ist nun das richtige Rezept für ein gutes Aufstehen? Soll ich den Wecker irgendwo weit von mir entfernt hinlegen? Damit ich auch wirklich aufstehen muss, um diesen abzuschalten. Und ich ihn dann womöglich gar nicht erst höre? So mitten in der Nacht? Ich möchte ja meine Frau gerne schlafen lassen, wenn ich früher aufstehe. Und wie sieht es mit dem Klingelton aus? Eine schöne Erwachensmusik einstellen? Damit das Schlummern im Bett so angenehm wird, dass ich gleich mit dem Weckerton weiter schlafe? Oder einen richtig ekligen, der mich garantiert wachrüttelt? Dann stehe bestimmt nicht nur ich morgens in aller herrgottsfrühe im Bett. Und eben. Den stelle ich dann einfach möglichst schnell auf Snooze.
Ruhe. Und Ruhe herrscht. Dösen. Klick. Dösen. Klick. Oh Schreck!
Es gibt doch nicht schöneres als nichts zu tun. Ich schlafte meistens schon nach ein paar wenigen Minuten ein. Mein Ziel ist nicht der Schlaf, sondern mein Ziel ist es mich zu entspannen. Schaffe mir eine Ruhige, dunkte Umgebung und suche eine begueme Lage. Mache die Augen zu und warte bis ich mich entspanne… Damit ich weiss, wann ich genug entspannt bin, muss ich vorher den Wecker stellen. Den Wecker sehe ich als Hilfmittel, nicht als Feind der mir sagt, dass ich nicht mehr schlafen darf. Deinen Artikel finde ich interessant und lesenwert. Leute aber die Probleme mit dem Aufstehen haben, sollten sich am besten nicht allzu sehr damit beschäftigen…
Ja, das stimmt wohl. Und klar, für den Schlafmangel (wenn es den denn gibt) ist ja wohl kaum der Wecker selbst verantwortlich. Also den Schlaf geniessen und halt einfach aufstehen, wenn der Tag ruft 🙂
Lg Stefan