Die Qual der Wahl der perfekten Laufunterlage
Die Frage stellt sich immer wieder: welche Laufunterlage ist die Beste? Oder noch besser, welche sagt einem am meisten zu? Asphalt, Naturstrasse, Tartan, Finnenbahn oder gar ein von Steinen und Wurzeln behafteter Waldpfad?
Ich selbst mag es hart und eben. Sprich Asphalt oder angenehm harte und gepflegte Naturstrassen. Aber wie habt ihr es am liebsten? Und was sind die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Unterlagen? Schauen wir sie uns doch gemeinsam an.
Die einen lieben es hart, die anderen weich. Das ist grundsätzlich so im Leben. Was wohl niemand mag, sind Verletzungen. Aber doch gehen wir teilweise bewusst ein gewisses Risiko ein. Ebenfalls wie im Leben, denn sonst wäre es ja ziemlich langweilig. Trails oder Waldpfade mit vielen Wurzeln und Steinen bergen ein klar grösseres Verletzungsrisiko als ebene Asphaltstrassen oder eine von jeglichen äusseren Einflüssen abgetrennte Laufbahn.
Das Risiko gehen wir ein, damit es interessanter wird. Es ist ja wohl kaum der Frage wert, was uns mehr anmacht. Zehn einsame Runden auf der Laufbahn in der Arena oder acht Kilometer durch den abwechslungsreichen Wald laufen? Den Tieren Hallo sagen und die Natur geniessen? Keine Frage, oder? Zum Laufen selbst eignet sich wiederum die Tartanbahn viel besser oder allgemein harte Unterlagen. So zumindest meine Meinung.
Schauen wir uns die Vor- und Nachteile Unterlage für die verschiedensten Unterlagen nach und nach an.
Tartan (Laufbahn)
Es ist die wohl optimalste Unterlage für Lauftrainings jeglicher Art. Hart und doch nicht wie Asphalt. Üblicherweise dreht man jedoch Runden à 400 Meter, was dann einige Umrundungen gibt, will man mehrere Kilometer abspulen. Die Bahn ist also weniger gedacht für längere Dauerläufe. Vielmehr eignet sie sich für Tempoläufe oder Intervall-Trainings. Was ich persönlich mal wieder spannend finden würde, wäre ein kleiner Testlauf über 1’000 Meter. So wie früher im Turnverein, als wir uns gegenseitig im Training wie im Wettkampf ans Limit trieben.
Vorteile
- Perfekte Laufunterlage
- Definierte und markierte Distanzen
- Optimal geeignet für Tempoläufe und Intervalle
- Flutlichtanlage am Abend (sofern in Betrieb)
Nachteile
- Selten direkt vor der Haustüre
- Stets am gleichen Ort auf der 400 Meter langen Runde
- Für längere Läufe eher ungeeignet
Asphalt
Normalerweise gleichmässig harte und ebene Unterlage, welche sich super für Dauerläufe sowie für schnellere Tempoläufe eignet. Auch kommen wir raus aus der einsamen 400-Meter-Runde und können die Gegend erkunden. Da Asphalt häufig gleichbedeutend ist mit Trottoirs führen die Wege sehr oft an Strassen entlang und kreuzen diese je nach Örtlichkeit hin und wieder. Dies finde ich dann doch wieder ziemlich mühsam.
Vorteile
- Harte, gleichmässige Laufunterlage
- Gut geeignet für Dauerläufe, schnelle Läufe, Tempoläufe, Intervalle
- Man kann perfekt die Gegend erkunden und schauen, was die Nachbarn so treiben
Nachteile
- Häufig sind es Trottoirs und somit befindet man sich an der Strasse
- Mögliche Strassenquerungen unterbrechen den Lauf unnötig
Naturstrasse
Mein absoluter Liebling – die Naturstrasse. Wichtig ist, dass sie gut gepflegt, eben und relativ hart ist. Also möglichst keine Löcher und keine tiefen Kiesbeete, wie man sie manchmal vorfindet, wenn mal wieder Schlaglöcher grosszügig ausgebessert werden. Kombiniert mit asphaltierten Abschnitten sind langen Läufen kaum mehr Grenzen gesetzt. Das allerbeste ist jedoch, dass wir uns auf den Naturstrassen so richtig im Grünen bewegen können. Sei es entlang eines Sees oder quer durch den Wald. Einfach purer bewegter Genuss.
Vorteile
- Angenehme Unterlage
- Laufen durch die reine Natur fernab von Strassen und Städten
- Mit ein wenig Asphalt zu Beginn direkt vor der Haustüre (ich bin in zwei Minuten im Wald)
Nachteile
- Gewisse Vorsicht walten lassen aufgrund möglicher Schlaglöcher oder sonstiger Stolpergefahren (meist jedoch eher selten)
Unebene Pfade, Trails (mit Wurzeln und Steinen)
Jetzt wird es interessant, aber auch gefährlich. Ich mag solche Abschnitte auf einem lockeren Dauerlauf, laufe aber nicht gerne allzu lange auf schmalen und unebenen Pfaden. Die Gefahr des Stolperns und Ausrutschens ist nicht ohne und man muss teils höllisch aufpassen. Wichtig ist, dass man sich diesen Risiken bewusst ist und die notwendige Sorgfalt walten lässt. Lieber ein wenig Tempo rausnehmen und den Lauf einfach noch mehr geniessen, denn genau dazu sind die Pfade perfekt geeignet.
Vorteile
- Macht einen Lauf so richtig interessant, benötigt jedoch grösste Aufmerksamkeit
- Mitten in der Natur
Nachteile
- Verletzungsgefahr (vertreten, stolpern, ausrutschen)
- Nicht geeignet für Tempoläufe und Intervalle
- Bei „Gegenverkehr“ muss der Lauf je nach Pfad kurz unterbrochen werden
Rasen
Es wird weicher und wieder eben. Könnte man meinen. Aber aufgepasst, ein Rasen birgt so manche unsichtbare Gefahr. Es sind nicht die Regenwürmer und auch nicht das Unkraut. Unter Umständen jedoch kann ein Rasen mit vielen kleinen bis grossen Unebenheiten gepflastert sein, welche man beim Laufen kaum sieht. Macht man jedoch Tempoläufe oder Sprints, können Unebenheiten und Rasenlöcher zur grossen Vertretungsfalle werden. Also, trainiert ihr auf einem (Sport-)Rasen, so begutachtet diesen während einem lockeren Einlaufen und merkt euch, wo ihr im Anschluss Tempo machen könnt und wo ihr besondere Vorsicht walten lassen müsst.
Vorteile
- Angenehme Unterlage, nicht zu weich, nicht zu hart
- Geeignet für spezifische Trainings wie Tempoläufe und Sprints
- Super angenehm, zum Barfuss Laufen (z.B. ein lockeres Auslaufen nach dem Training)
Nachteile
- Unebenheiten können zu dummen Vertretungen des Fusses führen
- Kaum geeignet für längere Dauerläufe, da ein Rasenplatz in aller Regel eine sehr begrenzte Grösse hat
Finnenbahn
Viele schwören auf die überall auffindbaren Finnenbahnen. Grundsätzlich eine gute Sache, wie auch ich finde. Nur mag ich sie überhaupt nicht, da mir die Unterlage auf den Schnitzeln viel zu weich ist. Ja, vielleicht würde es gut tun. Aber ich mag es einfach nicht. Obwohl ich nur wenige Minuten von daheim eine tolle Finnenbahn mitten im Wald zur Verfügung hätte.
Vorteile
- Definierte Strecke (Distanz)
- An vielen Orten vorhanden, beispielsweise bei Sportplätzen oder im Wald
- Geeignet zum Auslaufen, lockere kurze Läufe
Nachteile
- Viel zu weich (für meinen Geschmack)
- Nicht geeignet für längere Läufe
Weitere?
Kennt ihr noch weitere, gute oder schlechte, Laufunterlagen? Auf welchen läuft ihr am liebsten? Welche kommen bei euch überhaupt nicht in Frage? Ich freue mich über eure Bemerkungen und zusätzlichen Informationen in den Kommentaren.
Einen interessanten Artikel zu diesem Thema erschien vor einiger Zeit auf dem Blog InSideBerlin. Und was war die Hauptaussage des Artikels?
Den optimalen Laufuntergrund gibt es nicht. Die jeweiligen Laufschuhe sind wichtig!
Ja, da kann ich nur recht geben. Unterlage und Schuhe sollten beim Laufen so gut es geht zusammen passen.
Bleibt In Bewegung und geniesst den Herbst – auf welcher Unterlage auch immer.
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