Von Zürich nach Zermatt in fünf Minuten
Ein eigen Volk ist es. Eigen und doch so sympathisch. Auch wenn sie uns Deutschschweizer ganz gerne als „Grüezis“ bezeichnen. Es sei ihnen verziehen. Sie leben in ihrer eigenen Welt – und diese Welt ist wunderschön.
Das Wallis. Zu finden in der Baracca Zermatt in Kloten bei Zürich.
Heimat eines tollen Dialektes, von dem ich kein Wort verstehe, wenn er richtig gesprochen wird. Aber auch Heimat von einigen der schönsten Prachtstücke der Alpen und berühmten kulinarischen Köstlichkeiten.
Das Wallis ist eine der beliebtesten Ferienregionen der Alpenregion – meine Meinung! Ob im Winter zum Ski fahren oder im Sommer zum Wandern. Ich selbst war als Kind sehr viel im südlichen Bergkanton unterwegs. Sei es mit der Familie in den Ferien oder mit dem Turnverein in einem der Sommerlager. Wandern war da immer hoch im Kurs, aber auch Baden oder ein Besuch bei Barry auf dem Grossen St. Bernhard.

Die Legenden um Barry
Auf der Passhöhe des Grossen St. Bernhard auf 2’469 Meter über Meer ist heute die Fondation Barry zu Hause. Das Hospiz haben Mönche im 11. Jahrhundert als Zufluchtsort für Reisende und Pilger gegründet und seit Mitte des 17. Jahrhunderts werden dort grosse Berghunde – namentlich Bernhardiner – gehalten zur Bewachung und zum Schutz.

Der bekannteste der Bernhardiner ist zugleich einer der beliebtesten Hunde überhaupt – Barry. Oder genauer gesagt, Barry, der Erste. Dieser lebte zwischen 1800 und 1812 auf dem Hospiz und rettete in dieser Zeit über 40 Personen das Leben. Um Barry gibt es unzählige Legenden und viele Kinderbücher. Zu Gedenken an ihn gibt es bis heute immer einen Bernhardiner namens Barry auf dem Grossen St. Bernhard.
Von der Furka bis zum Genfersee
Das Wallis ist offiziell zweisprachig – mal ganz abgesehen vom typischen Walliser Dialekt. Aber wir bleiben hier bei den offiziellen Schweizer Landessprachen. Das Oberwallis im Osten, angrenzend an die Kantone Tessin und Uri ist deutschsprachig. Im Unterwallis Richtung Genfersee und den Kanton Waadt sowie Frankreich, spricht man Französisch. Im Norden grenzt der Kanton Bern ans Wallis und im Süden Italien.

Eine herrliche Passfahrt war für mich als Kind immer die Fahrt vom Urnerland her kommend über den Furkapass. Sehr eindrücklich ist auf dem Pass die Eisgrotte im Rhonegletscher. Als Kinder wollten wir immer Fotos mit den Eisbären, die ja bekanntlich im Gletscher wohnen. Oder doch nicht?
Von der Jungfrau bis ins Rhonetal
Ein Naturschauspiel sondergleichen nimmt in der Jungfrauregion im Berner Oberland seinen Anfang – der Grosse Aletschgletscher. Am sogenannten Konkordiaplatz fliessen drei mächtige Firnströme zusammen zum flächenmässig grössten und längsten Gletscher der Alpen. Mäjestetisch fliesst er in Richtung Rhonetal. Seit 2001 gehört der Aletschgletscher zum UNESCO-Weltnaturerbe.

Doch auch dieser Gletscher geht mehr und mehr zurück. Das Eis schmilzt Jahr für Jahr um beträchtliche Mengen. Speziell betroffen davon ist die grösste Hütte des Schweizer Alpen Club (SAC) – die Konkordiahütte. Die Zustiegstreppe vom Gletscher her muss Jahr für Jahr verlängert werden.

Das Leben auf der Hütte den Sommer hindurch kann aktuell im Schweizer Fernsehen (SRF) hautnah verfolgt werden. SRF bi de Lüt – Hüttengeschichten begleitete zum bereits sechsten Mal drei Hütten über eine ganze Sommersaison. Neben der Konkordiahütte sind in dieser Staffel die Spannorthütte ob Engelberg und die Capanna da l’Albigna im Bergell mit dabei. Sehr persönliche Geschichten in schönster Bergkulisse – ich kann die Sendung nur empfehlen! Uns gibt sie jedes Mal wieder unzählige Wanderideen.
Von Zürich bis Zermatt
Im Süden des Kantons, oberhalb Zermatt, thront einer der bekanntesten Berge der Welt und einer der höchsten der Alpen. Das 4’478 Meter hohe Matterhorn. Imposant und unverwechselbar in seiner Form. Im Süden Italien. Im Norden die Schweiz. Das Wallis. Zermatt. Das Bergdorf ist bekannt für die perfekten Skipisten und die nicht gerade günstigen Preise.

Seit der Eröffnung des Lötschberg-Basistunnels Mitte 2007 ist das Wallis der nördlichen Schweiz etwas näher gerückt. Die Bahnreise verkürzte sich dank dem 34,6 Kilometer langen Eisenbahntunnel markant. Trotzdem dauert die Zugfahrt von Zürich nach Zermatt nach wie vor gut drei Stunden. Bedenkt man die Strecke und die Topografie ist das jedoch bereits sehr zügig.
Kulinarik verbindet
Das Wallis hat jedoch noch einiges mehr zu bieten. So isst und trinkt man im Ferienkanton äussert gut. Bekannt sind insbesondere die Weine der heimischen Winzer sowie das Raclette – nach walliser Art abgeschabt vom halben Laib. Was will man eigentlich noch mehr?

Klar, es gibt viele gute Weine und die Geschmäcker sind bekanntlich nicht immer gleich. Ich empfehle euch trotzdem den Heida Visperterminen (Weisswein) und den Mitra (Rotwein). Es sind dies jedoch nur zwei ausgewählte aus weiteren feinen Walliser Tropfen. Schaut doch einfach mal bei der St. Jodern Kellerei in Visperterminen vorbei.
Nun verreise ich nicht einfach mal spontan für ein Nachtessen ins Wallis. Aber wieso in die Ferne schweifen, wenn das ganze so nahe liegt? Fahren wir doch einfach nach Kloten bei Zürich und besuchen Zermatt in der Baracca. Oder wie es korrekt heisst: die Baracca Zermatt.
Fondueplausch in gemütlicher Atmosphäre
Im Stadtpark von Kloten steht die Holzhütte. Die Baracca. Bei schönem Wetter lädt die Aussenterasse zum Verweilen ein. Doch bei unserer Ankunft ist es dunkel, nass und kalt. Also nichts wie rein in die wohlige Wärme, welche durch das Feuer in der Mitte des Restaurants verbreitet wird. Die Hütte ist rustikal und doch elegant eingerichtet, mit viel Holz und Charme.
Am Mittag gibt es eine spezielle Karte mit feinen Gerichten zu fairen Preisen. Immer erhältlich sind natürlich Spezialitäten aus dem Wallis wie Trockenfleisch, Wurstspezialitäten sowie rassiger Alpkäse – bezogen aus Zermatt.
Die Walliser Bergwelt: So fern und doch so nah!
Abends dominieren die Fondue-Klassiker. Perfekt also für ein gutes Nachtessen in geselliger Runde. Im Angebot stehen verschiedenste Käsefondue sowie das fleischige Fondue Chinoise. Letzteres war unsere Wahl, als wir vor kurzem Gast sein durften in der Baracca Zermatt. Zartes, dünn geschnittenes Fleisch „zom ineha“ garniert mit Früchten, Gurken, Zwiebeli, feinen Saucen sowie Reis und super leckeren Pommes. Es war ein Genuss.

Schwierig wurde es beim Dessert. Auf der Karte stehen so leckere Sachen zur Wahl wie Baracca Meringue, Öpfelchüechli, Zermatter Truffeschnitte oder Toblerone Parfait – aber wer mag kurz nach einem Fondue Chinoise noch Dessert essen? So schauten wir Erwachsenen den drei Kindern zu, wie sie ihre Kuh-Glace genossen. Das Dessert schoben wir für einen Spezialbesuch auf.
Baracca Zermatt gibt es übrigens nicht nur in Kloten. Auch in Basel und in Heidelberg (D) liegt Zermatt nur wenige Minuten gleich um die Ecke. Weitere Informationen zum Restaurant wie Öffnungszeiten, Angebot für Gruppen und spezielle Anlässe sowie zur Anfahrt findet ihr auf baracca-zermatt.ch.
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