Vom Schlafen und Nichtschlafen
Schlafen ist wichtig. Für die einen mehr, für die anderen weniger. Aber alle brauchen wir den Schlaf. Irgendwann müssen sich ja Körper und Seele mal so richtig erholen können. Mit Kindern wird dieses Thema erst so richtig aktuell. Früher – oh ja, früher – da konnte man ja einfach mal ausschlafen. Einfach im Bett liegen bleiben. Aber eben. Das war mal. Früher.
Klar, auch mit Kindern ist das grundsätzlich möglich. Aber halt nicht mehr ganz so einfach. Das Ausschlafen muss nun geplant werden. Damit auch beide Elternteile was davon haben. Beide mal in den Genuss des langen Schlafens kommen. Denn eines ist sicher. Der Nachwuchs steht morgens in aller Frühe im Schlafzimmer. Je grösser der Wunsch nach Schlafen ist, je früher stehen sie da. Kinder haben da ihre ganz eigene Sensorik, was solche Dinge angeht.
Obwohl. Uns reicht es gerade nicht zum Jammern. Es könnte schlimmer sein. Unser Kleiner schläft mehrheitlich gut. Er tat dies auch schon recht früh. Wenn er dann mal schläft.
Wenn das Einschlafen nicht wäre
Was kommt vor dem Schlafen? Genau. Das Einschlafen. Und da hapert es bei uns seit einiger Zeit gewaltig. Egal, ob müde oder nicht, alleine einschlafen geht meistens gar nicht. „Mami dobe schlofe“ heisst es dann. Zur Schonung unserer Nerven legt sich dann Mami halt „oben“ neben das Kinderbett auf das dort stehende Sofa. Oder Papi. Dies jedoch nur unter Protest. Vom Kleinen, nicht von Papi.
Häufig schläft er dann bald mal ein. Manchmal wird aus dem „bald“ aber auch mal eine ganze Stunde. Das ist dann nicht so toll. Kind schläft. Der Abend ist vorbei. Aber dann kam eine neue Variante – gewünscht von unserem Sohnemann. Einschlafen im „Mamibett“. Jawohl, es musste Mamis Bettseite sein. Im „Papibett“ schläft man wohl weniger gut ein. Das klappte dann eine Zeit lang super. Lars lag ins Bett und wir hatten unsere Ruhe. Er seine Nachtruhe. Es war so schön.
Es kam, was kommen musste. Plötzlich stand er auch aus dem „Mamibett“ wieder auf und stolzierte schlaftrunken mit seinem Schlafgipfelkissen ins Wohnzimmer. Nun verlangte er nach der krönenden Kombination. Mami musste sich in unserem Bett neben ihn legen.
Nun, hier sind wir nun konsequent. Entweder schläft er im „Mamibett“ alleine ein oder es geht ab in sein Bett. Halt einfach ein kleiner Lausbube – und das ist ja auch gut so. Auch wenn wir es abends selten lustig finden. Im Nachhinein betrachtet ist es meist weniger schlimm als zuvor gedacht.
Es soll für alle stimmen
Ich jammere hier auf ganz hohem Niveau. Wir könnten keinen tolleren Sohn haben. Wenn man das so sagen darf. In der Nacht schläft er dann wunderbar. Nur kommt er seit kurzem irgendwann zu uns ins Bett. Dort schläft er dann unmittelbar weiter. Sollten wir ihn zurück in sein Bett bringen oder die „Störung“ so kurz wie möglich halten und ihn bei uns schlafen lassen? Aktuell praktizieren wir die Kurzunterbrechungsvariante.
Ob das alles nun pädagogisch korrekt ist, weiss ich nicht. Darauf achten wir weniger. Wir erziehen unseren Sohn mit bestem Wissen und Gewissen zum Wohle von uns allen. Dazu gehört auch, dass wir alle zu möglichst viel Schlaf kommen. Mein Schlafbedarf wird nicht kleiner und so ist das eine echte Herausforderung.
Auch wenn das morgendliche Aufstehen mit grossem Kampf vonstatten geht, sieht die Welt nach der erfrischenden Dusche und dem heissen Kaffee schon ganz anders aus. Die Lebensgeister erwachen dann auch bei uns Eltern – der Kleine fährt da aber jeweils bereits topfit mit seinem Pukylino durch die Gegend.
Wie macht ihr das mit dem Schlafen? Und Einschlafen? Oder Nichtschlafen? Habt ihr auch manchmal zu kämpfen damit? Ich bin euch dankbar für eure Tips und Tricks zum Thema in den Kommentaren.
Rituale „för e tüüfe gsonde Schlof“
Es ist keine Garantie, aber es hilft für ein angenehmes Zubettgehen: ein paar wiederkehrende Abläufe, bevor es ins Bett geht. So versuchen auch wir, den Abend entsprechend zu gestalten.
- Etwas mehr Ruhe am Abend: Anstatt herumrennen und Party machen, auf das Sofa sitzen und gemeinsam ein Büchlein anschauen.
- Spielsachen aufräumen: einmal am Tag räumen auch wir auf und dies möglichst gemeinsam. Auch wenn unser Kleiner noch nicht ganz so effizient mithilft, zeigt es ihm, dass der Tag nun langsam dem Ende entgegengeht.
- Pyjamändele: Der eigentliche Startschuss für die Nacht ist das Anziehen des Pyjamas mit dem (normalerweise) letzten Mal Wickeln.
- Zähneputzen: Damit die Zahnteuflein schon gar nicht erst den Hauch einer Chance haben, werden allabendlich vor dem Schlafen gehen, die Zähne geschrubbt.
- Schoppen: Die Milch am Abend gehört noch immer mit dazu und zeigt endgültig, dass nun geschlafen werden sollte.
- En Schmotz: Wir bringen unseren Kleinen normalerweise gemeinsam ins Bett, decken ihn schön zu, sagen Gute Nacht und geben ihm immer noch einen Gutenachtkuss.
- Singen oder Schlafmusik: Wenn er alleine einschläft, läuft meistens noch etwas Schlafmusik oder eine Geschichte (Benjamin Blümchen). Liege ich daneben, singe ich in einer endlosen Endlosschleife „Schlof Chendli, schlof“.
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