Spiel, Spass und Wissen im Verkehrshaus der Schweiz in Luzern
Als gebürtiger Luzerner ist mir das Verkehrshaus der Schweiz in Luzern von Kindesbeinen an ein Begriff – so wie auch für die meisten Kinder und Erwachsenen der ganzen Schweiz. Kaum eine Schulklasse, die nicht einmal mit Bahn und Bus nach Luzern ins Verkehrshaus fährt. Während die Grossen viel Wissenswertes erfahren, gibt es für alle Kinder und Kind gebliebenen beinahe überall etwas zum handfesten erleben und ausprobieren.
So war ich vor kurzem zum ersten Mal als Papa im Verkehrshaus der Schweiz zu Besuch und durfte mit meinem Sohn einen wunderbaren und erlebnisreichen Tag erleben. Welches Kind – und welcher Papa – interessiert sich nicht für Schiffe, Züge, Autos und Flugzeuge? Oder den Weltraum und moderne Technik? Kommt mit auf eine kleine Reise durch das sich immer wieder erneuernde Verkehrshaus der Schweiz in meiner Heimatstadt Luzern.
Erlebnis von früh bis spät für gross und klein
Pünktlich zur Türöffnung um zehn Uhr trafen wir im Verkehrshaus der Schweiz in Luzern ein. Das Ticket war bereits mobil auf meinem Handy bereit und so starteten wir sogleich durch. Das Ticket empfehle ich jedoch eher klassisch zu lösen, damit man das Papier-Ticket im Museum zur Hand hat. Immer wieder kann man mit diesem interaktiv Dinge tun, seien es Fotos oder Live-Nachrichten-Aufnahmen im Media-Studio. Dazu braucht es den einfachen Strichcode, welcher auf dem Handy leider nicht zur Verfügung steht. Ansonsten klappte alles bestens und aufgrund einiger grösserer Gruppen liefen wir entgegen der Pfeilrichtung auf dem Plan los. Naja, einige Vorteile muss man ja schliesslich auch haben, wenn man schon diverse Male im Verkehrshaus zu Gast war.
Mein Kleiner ist nun knapp vier Jahre alt und somit sind noch nicht alle Angebote für sein Alter geeignet – aber dennoch mehr als genug für einen Tag. Das Planetarium liessen wir demnach links stehen und starteten flugtechnisch in der Luftfahrthalle durch. Begrüsst wurden wir vom REGA-Hubschrauber, einer Wind- und Lärmdemonstration eines landenden Rettungshubschraubers sowie vielen weiteren Helikoptern und Flugzeugen. Highlight war für mich die interaktive Flugroutenkarte, auf welcher man auf dem Boden folgen konnte – und prompt folgte der geschnappte Flieger einem auf der vorgegebenen Planroute. So, oder so ähnlich. Man muss es jetzt nicht voll verstehen. Live ausprobieren im Verkehrshaus der Schweiz wird an dieser Stelle empfohlen.
In der nächsten Halle widmeten wir uns ganz dem Tourismus mitsamt Schifffahrt und Seilbahnen. Vieles in dieser Halle ist noch gleich, wie ich es bereits als Kind erlebte. Höhepunkt ist zurzeit jedoch das zu gewissen Zeiten begehbare U-Boot „Auguste Piccard“, die ehemalige Attraktion der Expo 1964 aus den Händen der Schweizer Erfinder-Familie Piccard. Das U-Boot war zwar nichts für uns, wir verweilten uns dafür umso länger auf dem alten Basler Rhein-Fährschiff. Einmal mehr ein Beweis dafür, dass es bei Kindern nicht viel braucht, um Spass zu haben. Spass hatte ich umso mehr beim Tourismusflipper von Schweiz Tourismus. An der längsten Kugelbahn der Welt habe ich im Vorjahr selbst mitgewirkt, die coolste Kugelbahn aber steht seit Jahren im Verkehrshaus der Schweiz.
Investitionen für die Zukunft zur Erhaltung des Vergangenen
Eine Halle weiter trifft man schon vor der Tür auf den grössten Blickfang – die Aussenfassade der Strassenverkehrshalle. Diese ist rundherum mit originalen Strassenverkehrstafeln versehen und bietet ein sensationelles Aussehen. Auch innen bietet die 2009 neu gebaute Halle Strassenverkehr viel modernes, um die Fahrzeuge der älteren Generationen zu präsentieren. Unser Hauptverweilen bezog sich einmal mehr auf was eher nebensächliches – könnte man meinen. Die Spielfahrzeuge mit Strassen, Parkhäusern und Waschstrassen für Kinder. Und passend für Eltern stehen Sitzgelegenheiten bereit.
Bereits Teil des 1959 eröffneten Museums war die heutige Schienenhalle, wo Bahnliebhaber voll auf ihre Kosten kommen. So kann man unter anderem unter einer orignalen Dampflokomotive durchlaufen und diese von unten bewundern. Was ich mit meinem Sohn dann auch mehrmals in beide Richtungen tat. Aber natürlich sind in der Eisenbahnabteilung auch brandaktuelle Themen wie der Bau des längsten Eisenbahntunnels der Welt, den 57 Kilometer langen Gotthard-Tunnel. Während 1997 und 2013 gab es gar eine eigene Gotthard-Tunnelschau, wo man mit Tunnelbau-Bahnwagen mehr über den Bau des Jahrtausendbauwerks erfuhr. Schade, ist diese Schau heute Vergangenheit. Als Ausgang vom zentralen Hauptplatz her läuft man aktuell durch ein 15 Meter langes Tunnelstück in Originalgrösse mitsamt Schienenausbau. Im Gotthard wären dann somit 3’800 solcher Stücke verbaut – respektive 7’600 für die zwei Röhren. Die Schienenhalle in der heutigen Form soll in den nächsten Jahren übrigens verschwinden und einem grossen Neubauprojekt des Verkehrshauses weichen.
Einmal rundherum durch die grossen Haupthallen hat man selbstverständlich noch lange nicht alles gesehen und erlebt. Auf dem Platz in der Mitte der als Kreis angeordneten Gebäude gibt es speziell für Kinder unendlich viel zu erleben. Da wäre der Bauplatz mit Baggern, Schaufeln und ganz vielen Steinen. Oder aber der TCS-Verkehrsgarten, in welchem sich die jüngsten Verkehrsteilnehmer im korrekten Fahren üben können. Dafür ist unser Kleiner noch zu jung und bei mir ist diesbezüglich bereits jegliche Hoffnung verloren. Aber da gibt es noch viele Busse und Transportwagen, mit welchen man rumkurven kann – wenn man mit viel Glück ein solches Gefährt ergattert hat. Aber Spass machts, soviel ist klar.
Mit Bahn, Bus und Schiff zum Verkehrshaus der Schweiz
Nebst dem eigentlichen Museum bietet das Verkehrshaus das beliebte Planetarium und gar ein IMAX-Filmtheater – bei der Eröffnung 1996 das erste IMAX-Kino der Schweiz. Weitere Höhepunkte sind die Swiss Arena, in welcher man auf Filzpantoffeln auf einer grossen Schweizerkarte umherlaufen kann und jeder Besucher im minimum sein eigenes Zuhause sucht. Aber auch die iFactory oder die Media World sind nicht nur bei mir äusserst beliebt.
Das Verkehrshaus der Schweiz liegt perfekt für eine komplette Schulreise an den Alpenrand mit Bahn- und Schifffahrt. Vom Hauptbahnhof Luzern ist man in wenigen Minuten mit den Bussen der Verkehrsbetriebe Luzern oder wahlweise einem Schiff der Schifffahrtsgesellschaft Vierwaldstättersee direkt beim Verkehrshaus. Unmittelbar beim Museum liegt der Campingplatz Lido und das gleichnamige Strandbad. Auch Parkplätze hat es genügend, nur ist man mit dem öffentlichen Verkehr weitaus bequemer unterwegs.
Abschliessend folgt nun noch der Tourismusflipper – für mich jedesmal wieder ein Highlight.
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