Traumjob Teilzeithausmann
Traumjob Teilzeithausmann! 20 Prozent, die ich zu 100 Prozent (und mehr) liebe! 20 Prozent. Das ist ein Tag pro Woche. In meinem Fall acht Stunden. Vorholzeit nicht eingerechnet. Morgenessen, Mittagessen, Zvieri sowie Nachtessen sind in der Arbeitszeit inbegriffen. Pause ist in meinem Fall in der Regel zwischen halb eins und drei Uhr. Zwei Stunden meistens. Aber nicht garantiert. Trotzdem mache ich an diesem einen Tag gerne auch Überstunden. Meist fängt der Arbeitstag früher an und hört später auf.
Ach ja: bezahlt wird man nicht dafür. Aber man wird immer wieder herzlich belohnt. Mit einem Lächeln oder gar einem Schmutz. Mal mehr, mal weniger. Aber bestimmt immer wieder. Und genau das ist einer der Gründe, weshalb dies mein absoluter Traumjob ist.
Teilzeithausmann. Genauer gesagt: Teilzeithausmann als Vater. Einen Tag der zweite Chef im Haus direkt nach dem eigenen Kinde. 20 Monate, die den Ton angeben. Aber 37 Jahre, die zeigen, wo es lang geht. Ein Job, der in gewissem Sinne strenger ist als Arbeiten. Oder einfach anders. Aber auch ein Job, der einem soviel mehr zurückgibt.
Im Mittelpunkt an diesem Tag steht dann auch nicht der Haushalt, sondern das Kind. Das ist klar. Dessen Bedürfnisse ergeben im Grunde den groben Tagesablauf. Das fängt schon am Morgen früh an, wenn die Tagwache eingerufen wird. Mitunter auch eingeschrien wird. Zweiteres jedoch immer seltener.
Aber natürlich gehört auch der Haushalt zur Beschäftigung eines richtigen Hausmanns. Einkaufen, Kochen, Waschen, Bügeln, Staubsaugen, Putzen, … Ok, Putzen gehört jetzt nicht gerade zu meinen Stärken. Aber man muss im Endjahresgespräch ja auch Steigerungspotenzial haben bei gewissen Punkten. Immer gut für die Zielvereinbarung des folgenden Jahres.
Was ebenfalls zur Jobbeschreibung gehört sind all die Arbeiten rund um das Haus. Die handwerklichen Aufgaben. Diese erfüllen wir selbstredend immer pflichtbewusst. Und wir tun dies gerne. Nun, ihr merkt schon. Ich schreibe immer von uns. Das hat nichts mit Kinderarbeit zu tun. Es macht einfach viel mehr Spass, alles gemeinsam erledigen zu können. Oder sagen wir, fast alles.
Nur mit der Ausdauer, über eine gewisse Zeit das gleiche zu tun, hapert es bei meinem Sohnemann ein wenig. So fangen wir zum Beispiel gemeinsam an, den Rasen zu mähen. Er mit seinem Spielzeugmäher, ich mit dem grossen. Dem richtigen Mäher. Nur mähe ich den ganzen Rasen. Der Spielzeugmäher steht nach wenigen Minuten irgendwo rum und der Kleine erkundet wieder irgendwas anderes. Aber das passt trotz allem wunderbar.
Ein wichtiger Punkt beim Job als Teilzeithausmann und Papi ist übrigens, dass man sich nicht zu viel für einen Tag vornehmen soll. Auf keinen Fall, den Tag zu strikte durchplanen. Man braucht ganz einfach für alles etwas länger, als man denkt. Und es braucht Zeit, die man spontan für dies und jenes nutzen kann. Und auch nutzen soll. Zum Beispiel mit dem Kleinen auf dem Sofa oder im Rasen rumtollen, lachen, spielen, plaudern. Das sind wichtige und überaus schöne Momente, welche man auf keinen Fall missen darf.
Aber wie ist das nun eigentlich mit diesen 20 Prozent Arbeitspensum? Rechnen wir mal spontan nach. 100 Prozent entsprechen einfach gesagt 40 Stunden pro Woche. 20 Prozent also wie bereits erwähnt sind deren 8 Stunden. Was ist nun aber mit den restlichen 128 Stunden der Woche? Oder eben den übrigen 320 Prozent? Jede Woche hat ja sieben Tage à 24 Stunden, macht also summa sumarum 168 Stunden, die zu verteilen wären. Total also 420 Prozent mit der Annahme, dass 40 Stunden ja 100 Prozent entsprechen. Wenn ich nun 80 Prozent im Büro arbeite, dann entfallen die restlichen 340 Prozent auf meinen Traumjob! Und nicht nur, wie anfangs gedacht, 20 Prozent. Herrlich!
Aber bitte! So wunderbar der Job als Teilzeithausmann und Papi auch ist, sind Auszeiten und Pausen davon ebenso wichtig. Also gönnt euch auch mal Zeit alleine oder mit eurer Partnerin. So rar und kurz diese Pausen auch sind, sie sind wertvoll und notwendig.