Training versus Wettkampf – die Unterschiede beim Laufen
Einfach loslaufen und die Natur geniessen. Das ist das, was ich am meisten liebe am Laufen. Aber weshalb nehme ich dann noch an einigen Wettkampfläufen teil? Dort liegt der Fokus meist auf einer tollen Zeit und weniger beim reinen Genuss. Oder doch nicht?
Was sind denn nun die grossen Unterschiede zwischen einem wettkampfmässigen und einem ganz gewöhnlichen Lauf? Wieso tun wir uns die Wettkämpfe überhaupt an, wenn wir doch auch selbst gemütlich laufen können? Ja, da gibt es durchaus ein paar Gründe – dafür und dagegen.
Es gibt zwei Gründe, weshalb ich so gerne laufen gehe. Erstens bin ich gerne draussen in der Natur und zweitens bewege ich mich gerne. Also schnüre ich mir die Laufschuhe an die Füsse und laufe los. Einfach so. Die Gegend beim Sport erkunden. Vom Alltag abschalten, die Gedanken baumeln lassen und die Zeit geniessen. Wunderbar.
Der Mensch braucht Ziele
Und doch ist dem nicht ganz genug. Damit ich regelmässig tue, woran ich solch grosse Freude habe, brauche ich gewisse Ziele. So sind wir Menschen nun mal. Unter anderem deshalb trainiere ich seit einiger Zeit auch mit dem Online-Trainingsplan von running.COACH. Dieser sorgt für genügend Abwechslung und trainiert mich auf bestimmte Wettkämpfe hin. Man sieht, sogar ein Planungstool braucht Ziele, sonst ist der Plan für die Katz. Naja, ganz so extrem wäre es nicht, aber doch macht der Plan in erster Linie Sinn, wenn man ein Ziel verfolgt. Mag es noch so klein sein.
Mein Wettkampfkalender hat nicht viele Einträge. Es sind dies jeweils im April der Rotseelauf (10 km) in Ebikon bei Luzern, im September der Greifenseelauf Halbmarathon sowie im Dezember der Zürcher Silvesterlauf (10 km) in der Innenstadt von Zürich. Die grösste Herausforderung ist jedes Jahr der Halbmarathon um den Greifensee. Die 21,1 Kilometer sind und bleiben für mich eine Distanz, die es erst einmal zu bewältigen gilt. Gross sind jeweils die Freude und der Stolz, wenn ich in Uster ins Ziel einlaufe.
Das Training
Was steht beim Training oder anders gesagt, beim freien Laufen im Vordergrund? Ganz klar der Spass am Sport und an der Bewegung. Und ebenso die Freude, sich in der Natur zu bewegen. Es bleibt einem die Freiheit, die Laufeinheiten lediglich bei möglichst schönem und optimalem Laufwetter zu absolvieren. Es regnet? Dann bleibe ich doch lieber drin in der angenehm warmen und trockenen Stube. Aber mal ehrlich. Nass wird man nur ein einziges Mal und danach kann ein Lauf durch den Regen sogar grossen Spass machen.
Weiter ist man in der Wahl der Strecke völlig frei und kann laufen, wohin man gerade Lust hat. Interessant wird es, wenn ihr einfach von Kreuzung zu Kreuzung neu entscheidet und so ganz neue Wege entdeckt in eurer Heimatgegend. Bezüglich Geschwindigkeit ist man ebenfalls völlig frei, sofern man sich nicht an den eigenen Trainingsplan halten möchte. Aber wenn es mal nicht geht mit den Tempoläufen, so ist es absolut ok, einfach locker durch den Wald zu laufen. Völlig ohne Zwang.
Der Wettkampf
An einem wettkampfmässigen Lauf sieht die Sache schon ganz anders aus. Nicht, dass man möglichst schnell rennen müsste. Aber über so viel Ehrgeiz verfügen wir dann doch noch meistens. Stimmts? Die Teilnehmenden stecken sich gegenseitig an und auf der Laufstrecke wird man häufig einfach mitgezogen. Auch geht es einfacher, ein gewisses Tempo zu halten, wenn man mit anderen Läufern mitlaufen kann. Wenn einen dann noch die zahlreichen Zuschauer vom Streckenrand her anfeuern, kommt die neue persönliche Bestzeit in greifbare Nähe.
Am allerwichtigsten ist jedoch auch an einer Laufveranstaltung der Spass am Laufen selbst. Geniesst die einmalige Atmosphäre des kleinen oder grossen Events und fühlt euch ruhig als kleinen Star im Ziel. Ihr habt es verdient. Egal, wie das Rennen gelaufen ist. Es sind ganz andere Gefühle, die freigesetzt werden, wenn wir einen Wettkampf erfolgreich geschafft haben. Wenn wir dann auch noch die angepeilte Zeit erreicht haben, fühlen wir uns erst recht als Sieger.
Es ist dieses spezielle Wettkampfgefühl, das bei einem Lauf zwangsläufig aufkommt. Man ist Teil von etwas Grossem. Allen, die mit einem am Start stehen, geht es genau gleich. Auch wenn die einen schneller und die anderen noch viel schneller sind. Egal, die Strecke muss erst einmal von jedem absolviert werden. Was wir nun jedoch nicht beeinflussen können, ist das Wetter. Der Start erfolgt knallhart zur angesagten Zeit. Aber auch dies ist wieder für alle gleich und so kommt schon mal eine speziell tolle Stimmung auf am Start, wenn das Wetter für einmal überhaupt nicht mitmachen will. Erlebnisse, die man einfach mal erlebt haben muss.
In Bewegung bleiben
Die Unterschiede sind da, wie wir sehen. Nur eines ist und bleibt gemeinsam – das Laufen. Man muss keine Wettkämpfe bestreiten, um sich zu bewegen. Im Gegenzug sollte man aber durchaus ein wenig trainieren, wenn man an einem wettkampfmässigen Lauf starten möchte. Was man jedoch nie und nimmer verlieren darf, ist die Freude am Sport. Auch an einem Wettkampf sollen die positiven Gefühle überwiegen, selbst wenn gewisse Kilometer der Strecke mal hart sein werden.
Hauptsache ist doch, wir bewegen uns. Im Training, am Wettkampf und vor allen Dingen jeden Tag im ganz gewöhnlichen Alltag. Lasst den Aufzug stehen und nehmt die Treppe. Bleibt nicht stundenlang am Bürotisch kleben, sondern steht immer mal wieder auf. Bleibt In Bewegung – der Körper wird es euch früher oder später danken.
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