Technik. Design. Akkuschrauberrennen.
Es gibt doch tatsächlich nichts, das es nicht gibt! Echt! Heute bin ich auf heise online über einen Artikel gestossen von einem Akkuschrauberrennen. Die magische Kraft des Werkzeugs. Akkuschrauberrennen in Hildesheim (D). Ich habe echt gedacht, mir gibts was. Ist mein Kopf jetzt irgendwie hinüber nach einem ganzen Tag in den Bildschirm starren und dazu noch ein wenig studieren? Aber nein. Es ist Realität. Die Akkuschrauber fahren nächsten Samstag, 25. Juni um die Wette.
Also. Es sind nicht direkt die in jedem Baumarkt erhältlichen üblichen Akkuschrauber. Es handelt sich vielmehr um ein „Rennen von Fahrzeugen, die von einem Akkuschrauber angetrieben werden und auf denen mindestens eine Person fahren kann“. Diesen Ausdruck habe ich mal direkt von heise online übernommen. Es bringt es so wunderschön auf den Punkt.
Aber gut. Ich meinerseits kenne das Einachserrennen. Etwas genau so spezielles. Einfach mit mehr PS und viel mehr Dreck. Aber im Grunde ist bei beiden eine gute und ideenreiche Konstruktion der Gefährte gefragt. Das Akkuschrauberrennen wird bereits zum neunten Mal ausgetragen. Durchgeführt wird das ganze von der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen (HAWK). Für ortsunkundige wie mich: das liegt südlich von Hannover. Das liegt wiederum südlich von Hamburg. Bekanntlich in Deutschland. Aber Hamburg ist bestimmt allen ein Begriff. Mir auf jeden Fall.
Das Fahrzeug
An das Fahrzeug (wenn man das so nennen darf) werden einige Anforderungen gesetzt. Wie bereits erwähnt muss der Antrieb durch einen Akkuschrauber erfolgen und es muss mindestens eine Person damit fahren können. Dieses Jahr steht der Wettkampf unter dem Mott 3D-Druck. Aus diesem Grund muss beim Gefährt eine minimale Distanz von einem halben Meter zwischen den Achsen durch ein Bauteil aus dem 3D-Drucker überbrückt werden. Weiter dürfen die Boliden eine gewisse Breite nicht überschreiten, müssen aber über zwei Spuren verfügen.
Selbstredend müssen die Fahrzeuge selbst entwickelt und gebaut worden sein. Es darf also nicht einfach an einem GoKart ein Akkuschrauber-Antrieb eingebaut werden. Der Akkuschrauber ist im übrigen fix vorgegeben. Es verfügen also alle über die gleiche Leistung. Das wäre so ungefähr, als wenn in der Formel 1 sämtliche Rennfahrzeuge den gleichen Motor verwenden müssten.
Das Rennen
Das Rennen erinnert an den Formel 1 Zirkus. Die Strecke ist bereits definiert und publiziert. Es gibt sogar eine Boxengasse und jedes Team verfügt über eine eigene Teambox zur Präsentation ihres Gefährts. Beim Start dürfen die Fahrzeuge maximal fünf Meter angestossen werden. Dann gehts alleine auf die Runde. Auch das Einsetzen des Akkus gehört bereits zum Wettkampf. Während dem Rennen muss der Akku einmal ausgetauscht werden. Der Zeitpunkt darf jedoch selber gewählt werden. Bei der Formel 1 muss zwar nicht der Motor gewechselt werden, dafür aber die Reifen. Ob die Teams beim Akkuschrauberrennen auch Boxen-Girls dabei haben?
Gewertet werden die Teams in drei Kategorien. Einerseits über die Zeit. Der Schnellste ist der Sieger. Ganz einfach. Weiter urteilt eine Fachjury der Hochschule über die Technik und Gestaltung der Fahrzeuge. Zu guter letzt bewertet das Publikum das ganze Erscheinungsbild des Teams mit ihrem Gefährt. Die Kategorie also, die den ganzen Wettkampf noch originell lassen wird. Denn häufig punkten in dieser Kategorie jene, die eventuell nicht ganz so schnell unterwegs sind. Dafür aber eine absolut originelle Lösung zu bieten haben.
Impressionen
Ich konnte es auch kaum glauben. Aber das Akkuschrauberrennen ist Realität. Um das auch noch visuell zu beweisen, verlinke ich hier das Video Best of Akkuschrauberrennen von YouTube.