Piet und Mägi ermitteln im Tatort Thurgau
Der neuste Tatort Thurgau führt die Ermittler Mägi Buchwald und Piet Wenger nach Romanshorn am Bodensee. Der Besitzer des dort ansässigen Bauunternehmens kommt auf einer naheliegenden Baustelle ums Leben. Doch erst nach einem anonymen Telefonanruf wird aus diesem unglücklichen Unfall kurz nach Feierabend ein Todesfall mit Fremdeinwirkung.
Kurz darauf kommt auch noch der Bauleiter besagter Baustelle ums Leben. Erneut sieht es nach Selbstmord aus, doch sind es der Zufälle langsam zu viel. Aber wer steckt hinter den Todesfällen? Will die eigene Familie vorzeitig ans Erbe ran oder steckt was ganz anderes dahinter?
Sämtliche Spuren der Ermittler verlaufen im Sande und als sie dem wahren Täter auf die Schliche kommen, scheint das tragische Ende nicht mehr abzuwenden. Schaffen es Piet und Mägi, den Täter rechtzeitig zu stellen?
Feinde? Mehr als genügend
In Romanshorn am Bodensee befindet sich der Hauptsitz des erfolgreichen Bauunternehmens Barmettler. Trotz guten Geschäften muss jedoch auch der Inhaber Jack Barmettler um Neuaufträge kämpfen, insbesondere um Grossprojekte in der Region. Deshalb befindet er sich bereits seit Jahren im Clinch mit seinem grössten Konkurenten und Rivalen Sepp Hänggi. Doch dieser spielt mit unsauberen Mitteln, was ihm nun Barmettler nach einer erneuten Niederlage bei einem Grossprojekt beweisen will.
Zugleich befindet sich der eine Sohn vom Bauunternehmer einmal mehr in finanziellen Schwierigkeiten und bittet daher seinen Vater um Geld oder gar einen Erbvorbezug. Doch die Chemie zwischen den beiden stimmt schon länger nicht mehr und so schmeisst Barmettler seinen Sohn Florian kurzerhand aus seinem Büro.
Was Florian von diesem Gespräch in Erinnerung bleibt, ist speziell die letzte Bemerkung von Yvonne. Wie auch diese, wonach er vermutlich nur über die Leiche seines Vaters in den Genuss irgendwelcher Geldmittel kommen würde…
Aus dem gemeinsamen Haus muss wohl demnächst auch seine Frau Yvonne ausziehen. Die Geliebte von Jack Barmettler ist schwanger und so veranlasst der Unternehmer bei seinem Anwalt, die Scheidung vorzubereiten. Zudem verfasst er eine neue Version seines Testamentes, welche das noch ungeborene Kind zu grossen Teilen berücksichtigt. Doch davon weiss im Grunde niemand. Oder doch?
Selbstmord? Nicht für Piet und Mägi
Nun ja, der erfolgreiche Bauunternehmer scheint nicht nur Freunde zu haben. Und doch schreckt sein Umfeld auf, als er auf einer Baustelle seiner Baufirma von der Attikawohnung in den Tod stürzt. Zuletzt gesehen hat ihn offenbar der dortige Bauleiter Max Lütolf. Dieser hat aber scheinbar noch eine andere Beobachtung gemacht, was ihn kurze später ebenfalls das Leben kostet.
Die Polizei geht in beiden Fällen von Selbstmord aus. Doch als sich eine anonyme Anruferin bei der Polizei meldet, wird Piet Wenger beauftragt, sich das ganze mal anzuschauen. Zur Hilfe kommt ihm seine gute Kollegin Mägi Buchwald und für die beiden gibt es am Bodensee etwas gar viele Zufälle. Aber wer hat ein Motiv, um sowohl Jack Barmettler wie auch Max Lütolf zu ermorden? Oder hängen die beiden Todesfälle gar nicht zusammen?
Dann setzt er die Bierflasche noch mal an den Mund und will daraus trinken. Dabei sieht er zufällig in das Spiegelbild im Glas der Küchentüre, die in den Garten führt und er erstarrt. Offensichtlich steht eine dunkle Gestalt unmittelbar hinter ihm…
Es gelingt den beiden, die anonyme Anruferin ausfindig zu machen. Es handelt sich um keine Geringere, als um die Geliebte von Barmettler. Niemand ahnt, in welche Gefahr sie selbst gerät. Als sie überfallen und niedergeschlagen wird, ist es schon zu spät. Die Polizisten aus Frauenfeld tappen im Dunkeln und nur durch Zufall – oder aber Nachlässigkeit zuvor – kommen sie dem wahren Täter auf die Spur. Nur leider droht dieser langsam, durchzudrehen. Kommen Piet und Mägi noch rechtzeitig, um eine Tragödie zu verhindern?
Thurgau? Gut für weiteren Tatort
Bei Tiefer Fall handelt es sich nach Der Eidgenosse und Tödlicher Mammon um den dritten Fall der Reihe Tatort Thurgau vom Autor Joel Dominique Sante. Es ist ein äusserst seriöser Kriminalroman, welcher die Ermittler der Polizei teilweise etwas gar korrekt erscheinen lässt. Es ist aber auch ein sehr unterhaltsamer und spannender Krimi mit zwei sympathischen Ermittlern im Mittelpunkt, welche sich gut ergänzen und sich auch mal privat treffen. Die Spannung hält bis zum Ende. Man ahnt zwar schon längere Zeit, wer der Täter sein muss und möchte der Polizei am liebsten einen Tipp geben. Aber wie der Krimi dann tatsächlich ausgeht, kann man nicht erahnen.
Der unter dem Pseudonym Joel Dominique Sante schreibende Autor hat seine Wurzeln in Emmishofen-Kreuzlingen, wo er 1954 geboren wurde und seine Kindheit verbrachte. Er absolvierte eine Lehre als Hochbauzeichner und war von 1976 bis zu seiner Pensionierung 2014 im Polizeidienst des Kantons Thurgau tätig. Bereits in den 1980er Jahren begann er in seiner Freizeit zu schreiben, doch konnte er seine Geschichten nirgends veröffentlichen. Erst durch die Bekanntschaft mit dem Schweizer Filmregisseur und Schriftsteller Rolf Lyssy gelang es ihm, seine Werke in seinem eigenen dafür gegründeten Verlag, dem Mesan Verlag, zu puplizieren.
Ich kann die Fälle von Tatort Thurgau allen Krimiliebhabern nur empfehlen. Startet doch damit mit einer kleinen Lese-Reise durch die Schweiz. Vom Bodensee bis ins Tessin, vom Bündnerland bis nach Basel. Unser kleiner Alpenstaat hat sehr viele gute Autorinnen und Autoren mit spannenden Romanen und Krimis im Angebot. Beginnt doch auch mit ein wenig SchweizLesen – nach nur einem Klick findet ihr tolle Vorschläge. Viel Spass. Weitere Werke von Joel Dominique Sante und anderen beliebten Autoren gibt es zudem in meinen Lese-Empfehlungen.
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