Spontaner Handy-Crash-Test
Heute früh um acht Uhr habe ich auf dem Parkplatz bei meiner Firma ein neues App installiert: Display-Crash-Spinnwebe V1.0. Eines der wenigen Apps, die es für alle Smartphone Betriebssysteme gibt. Ich meinerseits verfüge über ein Microsoft Lumia 950 und habe die Windowsvariante der App geladen.
Funktioniert einwandfrei. Das einzige, was man tun muss, ist sein Handy neben dem Auto auf den Asphalt fallen zu lassen. Echt easy, diese Installation. Trotz Absturz läuft nachher alles einwandfrei. Es werden auch keine Daten im Geheimen an irgendein Datencenter übermittelt. Total anonym.
Nun, dass alles noch sauber läuft, ist mein Trost. Das Display nämlich ist total futsch! Leider hat auch meine Handyschutzhülle den Schaden nicht verhindern können. Aber wie soll sie auch, wenn sie zwei Meter neben der Absturzstelle auf dem Beifahrersitz liegt. Hat mir aber auch niemand gesagt, dass die Hülle so nah am Handy anliegen muss.
Aber wie schon erwähnt, so rein funktionstechnisch ist alles in bester Ordnung. Kein Grund also, sich zu ärgern. Das Spinnwebenmuster fürs erste akzeptiert, google ich mal nach Handy-Reparatur-Shops. Die gibts ja überall, so scheint es. Ist auch wirklich so. Der Dämpfer kommt dann beim Nachfragen. Lumia 950? Ach nein, diese Displays haben wir gerade nicht auf Lager. Grrr. Dann heisst es wohl, den Freund Geduld noch ein wenig zu bemüssigen. Aber ich sag es euch, auch mein Display wird noch repariert.
Und bevor jetzt alle losmeckern, ich sei selber schuld, ein Windowsphone von Microsoft zu kaufen, so möchte ich noch klarstellen, dass dies das wohl beste Handy meiner Mobilfunkbesitzerkarriere ist. Diese fing zwar nicht so früh an wie bei den Jugendlichen der Gegenwart und ich musste mir den Umstieg von der Tastatur auf das Touchdisplay hart erarbeiten. Aber ich habe es doch auf aktuell fünf verschiedene Handy-Modelle geschafft. Glaube ich zumindest. Weitere Modelle habe ich geflissentlich vergessen.
Angefangen hat alles mit dem Nokia 6210. Das mit Abstand robusteste Handy, das ich mein Eigen nennen durfte. Und es war gerade zur rechten Zeit in meinem Besitz. In meinem jugendlichen Leichtsinn hat dieses Handy so manche Tischkante innert kürzester Zeit von oben und unten gesehen. Aber es lief und lief und lief und würde wohl noch heute laufen. Ich habs geliebt. Naja, so wie man Handys halt lieben kann. Danach folgte noch ein Modell mit Tastatur von Sony Ericsson mit dem klingenden Namen K770i.
Und dann, das Jahr 2010 geht schon langsam dem Ende entgegen, kaufe ich mir mein erstes Smartphone. Ich darf nun tatsächlich auch auf meinem Mobiltelefon rumtouchen. Wie so viele am Anfang noch etwas skeptisch, aber heute wissen wir es alle besser. Die Touchbedienung ist nicht mehr aus der Welt zu denken. Da ich Äpfel lieber esse als betouche, fanden die Android-Geräte von Samsung den Weg in meine Tasche. Erst das Galaxy S2, gefolgt vom Galaxy S5 mini. Mit beiden war ich sehr gut zufrieden und auch diese flogen mir ab und zu mal runter. Immer ohne Schaden übrigens.
Aber eben, 2016 bin ich auf die Windows-Phone-Linie umgestiegen. Einziger Nachteil dieser Geräte ist der leider kleine Marktanteil und damit teils fehlende Apps. Aber ansonsten bin ich voll des Lobes. Einrichtung, Bedienung und auch das Gerät selber gehören für mich zum Besten was der Markt aktuell zu bieten hat. Sehr gut funktioniert im übrigen auch das kabellose Aufladen.
Wieso wettern eigentlich immer alle gegen Microsoft? Klar, es ist eine Riesenbude, deshalb etwas träge und aufgrund der sehr weiten Verbreitung ihrer Betriebssysteme und Tools auch gerne mal Angriffspunkt von Schadsoftware. Aber ich würde mal behaupten, sie machen ihren Job gar nicht mal so schlecht.
Wieso hat Windows Phone so wenig Marktanteile? Die Windows Betriebssysteme für PCs (Win XP, 7, 8, 8.1 und 10) haben weltweit einen Marktanteil von rund 76 Prozent (Stand März 2016 gemäss statista.com). Bei den Smartphones dagegen hat Microsoft nur wenige Prozentpunkte. Klarer Spitzenreiter dort ist Android mit rund 80 Prozent. Da hat Microsoft zu lange geschlafen und es verpasst rechtzeitig ein gutes Produkt auf den Markt zu bringen. Denn das ist das Lumia 950. Ein sehr gutes Produkt sogar!
Und die Vernetzung mit den Systemen und Software von Microsoft ist so easy wie sonst kaum. Ich arbeite zu Hause auf Windows 10 Rechnern mit den Office Programmen von Microsoft und auch im Büro arbeite ich unter anderen mit den Entwicklertools von Microsoft. Zugegeben, beim Surfen ist selten der Internet Explorer offen. So schreibe ich auch diesen Beitrag im allseits beliebten Feuerfuchs. Aber auch hier: der hat deutlich weniger Marktanteile als der Internet Explorer! Auch wenn der IE nun vom Chrome überholt wird.
Das soll jetzt aber keine Windows-Werbe-Textung werden. Auch ich besitze ein iPad und einen iPod Classic (ganz ohne Touch) von Apple. Und natürlich ist auch bei mir das iTunes auf dem Windows-Rechner installiert. Und auch ich fluche mal, wenn was nicht so funktioniert wie ich es erwarte. Mal ganz abgesehen davon, ob meine Erwartungshaltung korrekt ist oder nicht. Schlussendlich sollen uns all die Geräte und Tools im Alltag helfen und uns Spass machen.
Ich hoffe ganz einfach, bald wieder über ein schönes und repariertes Display an meinem Microsoft Lumia 950 zu verfügen.
Wer möchte mal wieder ein wenig in der Geschichte der Mobilgeräte schnuppern? Bei StartMobile findet ihr einige Meilensteine daraus.