Gedanken zu … sichtbare Auswirkungen vom Klimawandel
Der Klimawandel ist schon lange ein wichtiges Thema, seit einigen Monaten aber definitv in aller Munde. Nicht zuletzt dank der Klimastreik-Bewegung der jungen Generation. Und was passiert? Wir reden munter weiter darüber und warten mal ab, wie die Entwicklung weiter geht.
Solange es uns nicht direkt betrifft, ist ja noch alles in bester Ordnung. Letzte Woche jedoch wanderten wir im Engadin zum Morteratschgletscher und dort wurde uns mal wieder so richtig bewusst, welche erschreckende Auswirkungen die Erwärmung hat. Wo vor wenigen Jahren noch eine dicke Eisschicht lag, steht man heute auf Geröll.
Grund genug, sich ein paar Gedanken darüber zu machen.
Es wird viel geschrieben und geredet über den Klimawandel. In diesen Tagen hat die ETH Zürich eine Studie veröffentlicht, welche die Auswirkungen des Klimawandels diverser Städte dieser Welt untersuchte. Insgesamt 520 Haupt- und Millionenstädte wurden in die Untersuchung einbezogen. Wie warm wird es im Mittel in Bern im Jahre 2050? Wieviel regnet es noch in Miami? Welche neuen Hitzerekorde sind 2050 in Bagdad zu erwarten? Und wie wird der Winter im nördlichen Helsinki? Etwas weniger komplex und umfangreich sowie mit Grafiken untermauert hat die Republik die Studie kommentiert und visualisiert.
Die Veränderungen sind schon lange sichtbar
Die Studie macht Veränderungen sichtbar. Doch sind es schlicht ein paar Zahlen und Grafiken und wir denken uns, es wird schon nicht so extrem werden. Wenn doch, dann passen wir uns halt an. Und was interessiert es uns in Europa, wenn die Temperaturen in Badgad steigen oder die Wirbelstürme in Florida zunehmen? In Mitteleuropa freuen wir uns über eine super schöne und lange Freibadsaison im Sommer und im Winter entwickeln wir die Pistenbeschneiungsanlagen so weiter, dass sie auch bei 15 Grad über Null noch funktioneren. Ist doch alles bestens, oder?

Nein, ist es nicht. Das Klima und in deren Folge auch das Wetter ist keine lokale Angelegenheit. Es betrifft uns alle und so werden wir die Folgen weltweit zu spüren bekommen. Die einen etwas mehr, die anderen etwas weniger. Aber dennoch wird es überall mehrheitlich unangenehm oder zumindest ungewohnt. Dabei sind die Auswirkungen nicht erst seit heute sichtbar. Auch wird nicht erst seit heute darüber diskutiert. Aber eben, reden kann man noch lange. Solange nichts getan wird, geht es unaufhörlich weiter wie bisher.

Vorige Woche wurde mir und meiner Familie eine uns nahe Auswirkung der immer wärmeren Temperaturen einmal mehr direkt vor die Augen geführt. In unseren Ferien im Engadin wanderten wir entlang dem Gletscherwanderweg zum Morteratschgletschter. Start der Wanderung ist beim Bahnhof Morteratsch, wohin der Gletscher im Jahre 1857 knapp hinragte. Der Weg ist von Jahres- und Infotafeln gesäumt, welche den jeweiligen Gletscherstand aufzeigen – von 1880 bis 2015. In dieser Zeit ging der Gletscher rund 2.6 Kilometer zurück auf eine Länge von etwa sechs Kilometer. Im Schnitt sind dies 17 Meter pro Jahr, 2003 waren es jedoch gar 77 und 2015 deren 164 Meter Rückgang.

Eine Verminderung des Gletschers, welche man auf dem Wanderweg deutlich zu sehen bekommt. Noch 2005 lief meine Frau von der Diavolezza über den Persgletscher und den Morteratschgletscher hinunter bis zum Bahnhof Morteratsch. Es ist erschreckend, welch lange Distanz sie damals noch auf dem Eis des Gletschers laufen konnte – vor gerademal 14 Jahren. Heute reicht die Zunge des Persgletschters nicht einmal mehr bis zum Morteratschgletscher hin.

Nun, ich hoffe, dass wir in Zukunft doch noch auf irgendeine Art und Weise geschickter mit unserer Umwelt umgehen und sich die Gletscher unserer geliebten Alpen irgendwann wieder erholen und wachsen. Während die Politik wohl auch die nächsten Jahrzente noch munter weiter diskutieren wird, liegt es nun an uns, wenigstens im Kleinen etwas dafür zu tun. Ganz viel von ein wenig erzielt auch schon ein grossartiges Ergebnis.
Impressionen aus der Region Morteratsch und Bernina
Viele Weitere eindrückliche Fotos von unseren Ferien in Morteratsch gibt es in meinem Fotoalbum. Vom Camping, der Gletscherwanderung, der Wanderung über den Bernina entlang dem Ökostrompfad sowie vom 2’973 Meter hohen Diavolezza inmitten der Gletscherwelt.
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Hi Stefan, danke für deinen Beitrag – in dem Zusammenhang geht es vor allem auch ums „Machen“, Massnahmen ergreifen … und da interessiert Dich möglicherweise dieser Blogeintrag: https://legalstuttgartalien.wordpress.com/2019/08/06/mein-auto-ist-weg/
En Gruess
Hallo Nick,
danke für den Link. Und ja, du hast recht: „Es ist viel möglich, wenn man es nur macht.“ Auch bei uns wäre noch vieles möglich. Gerade beim Auto, nur sind wir aktuell sehr zufrieden mit unserem Familiencombi (ein Hyundai i40) und so werden wir auf neue Technologie wechseln, wenn dieses nicht mehr fährt. Auch haben wir einen 20-jährigen VW-Bus T4, welchen wir über alles lieben. Ja, ist alt, säuft Diesel, aber dafür fahren wir mit ihm in der Schweiz und die umliegenden Länder in die Ferien und verzichten schon seit längerem auf Flüge – mal abgesehen von meinen beiden Malle-Trips. Ja, eben. Es gibt sehr viel Potenzial, auch bei mir 🙂
Beste Grüsse, Stefan
ach übrigens, toller Blog auf legalstuttgartalien 🙂
Den Link dazu findet sich selbstverständlich auch in meinen Blog-Empfehlungen.