Runde Geburtstage
Wir Menschen feiern gerne und suchen uns gerne jeden denkbaren und undenkbaren Grund, Feste zu feiern. Gerne gesehen sind da die runden Geburtstage, typischerweise die Jahreszahlen mit einer endenden Null. 20, 30, 50, 100 – und ab und zu etwas dazwischen. Ich bin auch mal wieder an der Reihe und habe mir mal einige Gedanken zu den sagenumwobenen runden Geburtstagen gemacht. Happy Birthday und alles Gute.
Alle Jahre wieder
Die ersten Lebensjahre lassen die Eltern jährlich ein grandioses Fest steigen. Jedes einzelne Jahr wird gefeiert. In der Schulzeit beginnt man dann, die eigenen Gspändli einzuladen und als Teenager lässt man das alljährliche Feiern des eigenen Geburtstages auch mal sein. Ich erinnere mich noch gut an lustige und tolle Geburtstagsnachmittage meiner Schulzeit. Noch ganz ohne Mottoparty hatten wir noch Freude an einer grossen Torte und am gemeinsamen Spielen. Auch brachte man früher dem Geburtstagskind ein kleines Geschenk mit – mit Betonung auf KLEIN.
Es war auch völlig ok, nichts dabei zu haben. Die Freunde waren meist Geschenk genug. Mal ganz positiv gemeint. Aber ganz sicher gab es keine Riesengeschenke und schon gar nicht kriegten die eingeladenen Kinder irgendwelche Mitbringsel für nach Hause. Ein Brauch, den ich ehrlich gesagt heute noch saublöd finde. Aber naja.
Die ersten eigenen grossen Feten
Was nun folgt, sind die ersten eigenen Geburtstagspartys. Jene Feiern, an welchen die Eltern immer mehr eine Nebenrolle spielen. Man ist nicht aus auf die tollsten Geschenke, sondern vielmehr auf die geilste Fete. Oh ja. So manches geniales, feuchtfröhliches Fest durften wir zum 18., 20. und 25. Geburtstag feiern. Feste, die ich froh bin, damals gefeiert zu haben. Heute würde ich das wohl nicht mehr ertragen. Aber keine Angst, ganz so schlimm war es bestimmt nicht. Oder doch?
Aber nun geht es los. Die frühen Geburtstage feiert man als Kind, dann als Teenager. Den 18. feiert man gross, weil man nun gesetzlich zu den Erwachsenen gehört und abstimmen darf. Der 20. wird gefeiert, weil man nun meist mitten in der Rekrutenschule ist, endlich ein Mann wird und somit nun wirklich Erwachsen ist. Auch ist die Lehre bei vielen in diesem Alter vorbei und man tritt in das wahre Berufsleben ein.
Es dominieret die endende 0
Und nun kommt sie. Die endende, immer wiederkehrende 0. Mit jeder 0 wird man mal wieder zehn Jahre älter. Zehn Jahre! Das soll sich mal einer vorstellen. Zehn Jahre lang feierte man früher jedes Jahr den Geburtstag. Und jetzt? Ja, jetzt feiern wir jedes mal, wenn die 0 wieder kommt. Also 30. Da haben wir nun auch selbst langsam das Gefühl, Erwachsen zu sein. Logisch, muss dies gefeiert werden. Auch die 50. Hier fangen wir nämlich langsam an, ans Erwachsenwerden unserer eigenen Kinder zu glauben. Jederzeit eine Feier wert.
Die 60 feiern wir, weil es die letzte 0 ist vor der Pensionierung und mit etwas Glück kommt die früher als erwartet und vom Schweizer AHV-System vorgesehen. Folglich feiern wir die Nullen, weil wir sie noch erleben dürfen und ab 90 fängt das ganze Spiel wieder von vorne an und wir feiern endlich wieder jedes Jahr.
Jung wie 40
Aber was ist mit der 40? Ja, klarer Fall. Auch die 40 will gefeiert werden und zwar unmittelbar! Schliesslich und endlich erreiche auch ich in diesem Jahr meine vierte Lebens-Null. Nach unvergesslichen Festen zum 18., 20. und 30. Geburtstag sehe ich absolut keinen Grund, die 40 nicht auch zu feiern. In diesem Sinne wünsche ich allen 79ern alles Gute zum besten Alter des Jahres 2019 und gratuliere herzlichst. Vergesst nicht zu feiern – alleine schon die 0 ist es wert. Oder wie sagt man so schön? So jung kommen wir nie mehr zusammen.
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