Rubik’s Cube – Wie ein Würfel die Welt eroberte
Wer kennt nicht diesen kleinen farbigen Würfel? Diese 26 plus 1 kleinen Steine, die man so bewegen muss, damit alle Seiten des Würfels in ihrer jeweils gleichen Farbe daher kommen. Weiss, rot, grün, blau, gelb und orange. Die Rede ist von Rubik’s Cube, dem Zauberwürfel oder Magic Cube, wie er ganz am Anfang noch hiess.
Doch woher kommt dieses kleine Wunderding, welches über Generationen hinweg beliebt ist? Dies und mehr verrät nun kein Geringerer als der Erfinder Ernö Rubik in seinem Buch Cubed – Der Zauberwürfel und die grossen Rätsel dieser Welt.
Es gibt schon unzählige Bücher über den Rubik’s Cube und es scheint schon lange alles gesagt und geschrieben zu sein. Wobei, nicht ganz. Nun berichtet Ernö Rubik, welcher seinen Cube 1974 erfand, höchstpersönlich über die Entstehung und seine Beziehung zum Zauberwürfel. Eine äusserst lesenswerte und höchst interessante Lektüre, auch wenn sie zwischendurch etwas langatmig daher kommt. Egal, wer den Rubik’s Cube liebt und mindestens ein Exemplar sein Eigen nennt, für den ist dieses Buch kein Fehlgriff.
Ich hasse es zu schreiben. Und dennoch schreibe ich jetzt dieses Buch. Es gibt kein Zurück mehr.
Die Entstehung
Ernö Rubik wird im Juli 1944 in Budapest, Ungarn, geboren. Sein Vater war Flugingenieur und ein bekannter Erbauer von Segelflugzeugen. Besonders prägte den jungen Ernö jedoch, wie sein Vater am Plattensee, wo seine Eltern ein Grundstück erwerben konnten, selbst ein kleines Haus erbaute. Diese Leidenschaft, selbst etwas zu erbauen, übernahm Ernö Rubik. Er wurde Architekt, Bildhauer und Designer an der Hochschule für Industrielle Kunst in Budapest.
Ich hatte einfach Freude an dem Problem, über das ich gestolpert war, und wusste, dass die Beschäftigung mit einem Problem für mich Voraussetzung ist, um meine Fantasie in Gang zu setzen oder ihr Flügel zu verleihen.
Als er die Idee hatte, mittels einer Anordnung von verschiedenen kleinen Würfeln, geometrische Formen darzustellen, begann das Leben von Rubik’s Cube – doch davon ahnte in diesem Moment noch niemand etwas. Ernö Rubik hatte nicht das Ziel, den Zauberwürfel, wie wir ihn kennen, zu erschaffen. Dieser kam ganz einfach aus dem Problem heraus hervor. Und als es soweit war, musste der Erfinder ihn selbst einmal lösen. Nach und nach fand er bestimmte Bewegungen heraus, wie der Cube zu lösen ist und so entstand die Idee, dass auch andere Leute daran ihre Freude haben könnten.
Der Hype
1974 erhielt Rubik das Patent für seinen Würfel. Nun galt es herauszufinden und zu probieren, wie man diesen Würfel, den Rubik ganz einfach Magic Cube nannte, herstellen kann. Ernö Rubik fand Wege und Möglichkeiten und tatsächlich wurde der Magic Cube in Ungarn zu einem Erfolg. Doch ausserhalb kannte man ihn kaum und die grossen Spielwarenketten zeigten kein Interesse. Zu einfach sei die Aufgabe, zu schwierig jedoch die Lösung. Der Eiserne Vorhang machte eine Vermarktung in Westeuropa oder Amerika zusätzlich schwierig, wenn nicht unmöglich.
Der Unternehmer versuchte erfolglos, Interesse an einem unmöglichen Rätselspiel namens Magischer Würfel zu wecken, das sich offenbar im fernen Ungarn, weit weg hinterm Eisernen Vorhang, enormer Beliebtheit erfreute.
1979 dann traf Ernö Rubik an der Nürnberger Spielemesse auf Tom Kremer, welche das Potenzial am Magic Cube erkannte und ihn mit seinem Unternehmen Seven Towns in den USA vermarkten wollte. Ein nicht für möglich gehaltener Höhenflug begann. Der Würfel erhielt den heute noch gültigen offiziellen Namen Rubik’s Cube und wurde in den nächsten Jahren weltweit millionenfach verkauft. Mit der grossen Beliebtheit kamen auch viele Fälschungen auf den Markt und der Name Rubik’s Cube wurde vielerorts ohne Nachfrage genutzt. Der Hype liess nach etwa drei Jahren wieder nach, doch der Cube blieb. Auch heute noch, über 40 Jahre nach seiner Erfindung ist Rubik’s Cube von klein bis gross beliebt.
Die Varianten
Der typische (originale) Rubik’s Cube hat die Dimensionen von 3x3x3 und besteht somit aus 26 Steinen plus dem nicht unwichtigen Kern. Auf jeder der sechs Seiten hat es einen festen Mittelstein mit den Farben rot, grün, blau, gelb, orange und weiss. Der Weisse Mittelstein trägt das Logo von Rubik’s Cube. Weiter gibt es zwölf Kantsteine mit jeweils zwei Farben und acht Ecksteine mit drei Farben. Beim Lösen beginnt man am besten mit den Ecksteinen, löst desweitern zwei gegenüberliegende Seiten und anschliessend die mittlere Ebene.
Es ist seltsam, wenn man merkt, dass viele Leute, die einen Rubik’s Cube haben, gar nicht wissen, dass es wirklich einen Menschen namens Rubik gibt – und dieser Mensch auch noch quicklebendig ist.
Es gibt zudem viele weitere Varianten des Cube. Vom Kleinsten mit der Dimension von 1x2x2 bis zum grössten erbauten Cube mit 33x33x33 Steinen. Dieser wurde 2017 erbaut und besteht aus unglaublichen 6153 beweglichen Teilen. In der virtuellen Welt jedoch gibt es kaum Grenzen.
Die Speedcuber
Mit der grossen Beliebtheit des Rubik’s Cube rund um den Erdball entstanden sogleich Wettkämpfe. Die Leute fingen an, sich zu messen, wie schnell sie einen Cube lösen oder mit wie wenigen Zügen sie es schaffen. Seit 1981 führt die World Cube Association regelmässig Weltmeisterschaften durch. Während ich selbst noch die erste Bewegung an meinem 3x3x3-Würfel überlege, sind die schnellsten der Welt bereits fertig. Der Weltrekord bei der tpyischen Grösse (3x3x3) liegt bei 3.47 Sekunden (aufgestellt 2018 durch Yusheng Du aus China). Für den 2x2x2-Würfel brauchte Maciej Czapiewski aus Polen 2016 gerade mal 0.49 Sekunden.

Vielen ergeht es aber wohl eher wie mir. So hoffe ich zumindest. Ich spiele immer wieder mit dem Cube und hoffe, ihn irgendwann doch mal fertig zu kriegen. Er begeistert mich schon lange und so war das Buch des Erfinders Ernö Rubik für mich schlicht ein Muss. Ich habe es nicht bereut. Und ja, es ist doch tatsächlich erstaunlich, dass hinter diesem faszinierenden kleinen farbigen Ding, ein realer und quicklebendiger Mensch steht. Unscheinbar irgendwo in Ungarn. Ein Erfinder, der nie das Ziel hatte, ein Spielzeug zu erschaffen, welches bis heute alle Generationen fasziniert und bewegt. Und doch hat er es getan. Danke.
Cubed – Der Zauberwürfel und die grossen Rätsel dieser Welt von Ernö Rubik erschien im September 2020 bei C. H. Beck.
Rubik’s Cube und einiges mehr aus der Welt von Rubik’s gibt es auf der offiziellen Homepage rubiks.com.
Die BUCHweltreise geht weiter
Nachdem ich mich die letzten paar Monate lesend vermehrt in Mitteleuropa bewegt habe, bereise ich mit Budapest, Ungarn, ein neues Ziel auf meiner BUCHweltreise. Im Juni verweilte ich bei den Läufern in Kenia, nun bereise ich spielerisch die Hauptstadt von Ungarn. Und keine Bange, meine Reise wird weitergehen. Ich werde auch in Zukunft fleissig lesend die Welt bereisen. Also, packt eure Bücher und steigt ein zur BUCHweltreise auf querdurchdenalltag.com und buchweltreise.ch.
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