Nimm dir Zeit – im Puff von Fällanden und Eschenbach
Das Angebot an öffentlichem Puff wurde in Fällanden per Anfang April 2018 deutlich ausgebaut. Es ist überdies äusserst kundenfreundlich. Egal, von welcher Seite man ins Zentrum einfährt, man steht garantiert schon bald einmal hinter den Bremslichtern des Vorderwagens. Grund dafür sind Bauarbeiten an der zentral gelegenen Maurstrasse.
Ich bin mir verkehrsreiche Puff gewohnt. In meiner Heimatgemeinde Eschenbach bei Luzern gibt es gar zwei davon. Eines tagtäglich auf der Strasse, das andere nachtnächtlich im Studio beim Bahnhof. Also, bevor ich hier noch für mehr Puff sorge, wagen wir uns Schritt für Schritt an dieses Thema heran – genau so, wie man aktuell auf den Zentrumskreisel von Fällanden zuschleicht.
Einbahn – raus
Die Zürcher Gemeinde Fällanden liegt am wunderschönen Greifensee auf der einen Seite und grenzt auf der anderen an die Stadt Zürich. Oder zumindest an den ländlichen Teil der Stadt. Autofahrer dürfen die Gemeinde zurzeit noch ein wenig zusätzlich geniessen. Seit Anfang April 2018 wird die Maurstrasse im Zentrum saniert und deswegen herrscht dort nun Einbahnverkehr. Man kommt raus, aber nicht rein.
Der Verkehr wird grossräumig umgeleitet und kommt dann von oben her ins Dorf rein. Wer will. Oder muss. Also vom Ortsteil Pfaffhausen her, unser Zuhause und meine zweite Heimat. Neu ist das Puff nicht, nur wurde diese Dienstleistung für den motorisierten Verkehr stark ausgebaut. Neu steht man nicht mehr nur bei der Rushhour. Man darf nun viele weitere Stunden das Heck des Vorderwagens und die umliegenden Häuser studieren – oder einfach die Aussicht geniessen.
Einbahn – rein
Das ganze dauert bis Dezember 2018. Also rund neun Monate. Das tollste am ganzen ist, dass es im nächsten Jahr weiter geht. Nochmals für fünf Monate. Oh, wie wir uns schon darauf freuen. Zum Vergleich: wir haben in knapp fünf Monaten ein ganzes Einfamilienhaus umgebaut. Komplett. Ohne Puff. Sind dies nun die neuen verkehrsberuhigenden Massnahmen des Kantons?
Es beruhigt zumindest den Fluss, nicht aber die Nerven. Auch nicht wirklich den Lärm. Die Motorwagenmotoren laufen auch mit 0 km/h auf Hochtouren. Damit man stets bereit ist für das Go zwischen all den Stops beim Stop and Go.
Stop – rein und raus
Nun, ohne verkehrstechnisches Puff geht es heutzutage ja nirgends mehr. Dieses Thema ist auch in meiner Heimatgemeinde Eschenbach bei Luzern in aller Munde. Als ich noch Kind war und auch heute noch. Tagtäglich schängeln sich die Stossstange dicht an dicht durch das Dorf. Puff pur. Doch Stop. In Eschenbach steht der vorwiegend männlichen Öffentlichkeit noch ein zweites Puff zur Verfügung.
Nachtnächtlich kann man direkt beim Bahnhof den Verkehr der anderen Art geniessen. Ganz ohne Stau. Trotz Puff. Naja, wems gefällt. Ich war in meinem Leben erst ein einziges Mal im Puff. In ebendiesem Studio in Eschenbach. Als 15-jähriger Schüler. Zu zweit klingelten wir und fragten, ob sie nicht in unserem Programmheft des Schüler-Musicals Bacio ein Inserat sponsern möchten. Naja, aufgrund des leicht abweichenden Zielpublikums wurde nichts daraus. Das Musical wurde zu einem grossen Erfolg. Auch ohne Puff.
Stau – weder rein noch raus
Ohne Puff wäre der Verkehr heute nicht mehr vorstellbar. Umgekehrt auch nicht. Was wäre ein Puff ohne Verkehr? Aber lassen wir das. Auf der Strasse führt dies unweigerlich zu Stau. Im Puff wird einem anderen Stau vorgesorgt. Nun, seis drum. In Fällanden wird nun also bis Ende Jahr an der Maurstrasse rumgewerkelt, sodass man auf den verbleibenden Strassen rumstehen kann. So haben alle was davon.
In den Verkehrsmeldungen des Radio sucht man das Fällander Verkehrs-Puff vergebens. Da muss man schon selbst vorbeikommen und ein wenig mithelfen. Damit der grosse alltägliche Stau zu einem grossen Erfolg wird. Oder bleibt. Freuen wir uns trotzdem auf eine toll sanierte und mit Fussgängerinseln ausgestattete Maurstrasse. Irgendwann im 2019. Für weniger Puff – und mehr Sicherheit.
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