Ein Prosit auf die Schweizer Bierkultur
Nicht alle mögen es, ich dafür umso mehr – ein kühles, erfrischendes Bier. Ob im bayrischen Biergarten, im englischen Pub oder im heimischen Garten, es schmeckt einfach. Bierkultur wird weltweit gelebt. Wir beschränken uns heute auf die Schweizer Biere.
Viele Schweizer Brauereien wurden in der Vergangenheit von internationalen Grosskonzernen aufgekauft. In der Folge nutzten viele Mittel-, Klein- und Kleinst-Brauereien ihre Chance. Genau damit stossen wir heute an. Mit Schweizer Bier auf den Tag des Schweizer Bieres vom 27. April 2018. Ohne Einfluss der Weltkonzerne mit den grünen Etiketten.
Also los: Bier holen, öffnen, einen Schluck gönnen und dann weiterlesen.
Der grösste Schweizer Bierbrauer Feldschlösschen gehört bereits seit dem Jahr 2000 zur dänischen Carlsberg-Gruppe. Ein grosser Aufschrei ging 2008 durch die Innerschweiz, als die Luzerner Brauerei Eichhof von Heineken aufgekauft wurde. Das Bier ist zwar noch das selbe und die Brauereien existieren nachwievor äusserlich unverändert. Aber doch sind sie nicht mehr eigenständig. Und vor allem nicht mehr schweizerisch.
Mit der Heimat verbunden
Biergenuss hat viel mit der Herkunft desselben zu tun. Es ist einfach so, dass wir es lieber haben, wenn es aus der Heimat kommt. Klar kommen auch die Biere von Feldschlösschen und Eichof noch immer aus Rheinfelden beziehungsweise Luzern, aber doch ist es nicht mehr dasselbe. Bestimmen nun die Holländer über das Quellwasser vom Pilatus? Was den Grossen nicht wirklich schadete, freute in der Folge umso mehr die Kleinen.
Die heimatverbundenen lokalen Kleinbrauereien, welche aus dem Schatten der Grossbrauereien traten. Heute sind viele davon selbst bei grossen Detailhändlern erhältlich. Zu den Grossen der Kleinen gehören das Baarer Bier mit ihrem Goldmannli und die Brauerei Locher mit ihrem weitherum bekannten Appenzeller Bier. Süffige Biere für jeden Anlass – das sind diese und eben noch viele mehr.
Von Klein bis ganz klein
Die Kleinbrauereien der Schweiz sind kaum zu überblicken. Das schöne daran ist, dass jeder seine eigenen Lieblinge haben darf. So werde ich also sicher nicht alle aufzählen, aber meine Favoriten möchte ich euch nicht vorenthalten. Natürlich starten wir in der Zentralschweiz, meiner Heimat. Im Urnerland wuchs meine Mutter auf. Inmitten der Berge und gemeinsam mit dem berühmten Uri-Stier – dem schönen Wappentier des kleinen Alpenkantons nördlich des Gotthards. Wenn ihr mal wieder vor dem Tunnel im Stau steht, gönnt euch doch eine Auszeit mit dem Stiär Biär aus Altdorf. Tolles Bier aus der Urschweiz. Und wenn ihr jetzt noch ein paar Minuten Zeit habt, dann schaut doch bei meinem Beitrag vom Juni 2016 vorbei: Der schönste Urner.
In Luzern selbst entstanden nach dem Verkauf der „grossen“ Brauerei Eichhof zwei Brauereien mit dem fast identischen Namen – das Luzerner Bier und das Lozärner Bier. Aber Vorsicht, nur das Erstere kommt tatsächlich aus der Stadt Luzern. Eine Brauereiführung bei Luzerner Bier mit anschliessender Degustation kann ich euch aus eigener Erfahrung wärmstens empfehlen. In der Leuchtenstadt brauen übrigens selbst die Polizisten. Perfekt ist das Krügel Bier zum Genuss während man die Luzerner Bierkrimis des Bierpolizisten liest. Über die ersten beiden Fälle könnt ihr auf meinem Blog mehr erfahren. Es sind dies Schwarzbier und Weissbier. Für die Bücher mitsamt dem aktuellen Fall für den Bierpolizisten Heinz-Hubert Humpen – Bockbier – müsst ihr euch wohl oder durstig auf die Seite von Krügel Bier vorwagen.
In der Region Zürich muss ich in erster Linie an das mitten in der Stadt gebraute Turbinenbräu, das Wädibräu aus Wädenswil am Zürichsee sowie an das Chopfab aus Winterthur denken. Nicht zu vergessen das Stierbräu aus meiner neuen Heimat Fällanden. Bei solchen Gedanken kommt auch gleich der Durst. Also, gönnen wir uns zwischendurch mal wieder einen Schluck. Wer vorher nicht schon unaufgefordert zum Glas gegriffen hat, ist selber schuld. Blicken wir in Richtung Westen, so schafft es regelmässig das Lägerebräu aus Wettingen und auch das Weihnachtsbier von Rugenbräu in Interlaken in unseren heimischen Kühlschrank.
Schweizer Bier entdecken
Es gibt verschiedene Wege, das Schweizer Bier zu entdecken. Am einfachsten ist, es einfach zu geniessen. Bei Bierliebe kann man sich gar monatlich eine Auswahl an Schweizer Bier nach Hause liefern lassen. Biere degustieren und kennenlernen im Abo – super praktisch. Ich habe es noch nicht ausprobiert, aber wer weiss? Für knapp 27 Franken pro Monat kriegt man je zwei Flaschen von drei Biersorten geliefert.
Ausführliche Informationen rund um das Schweizer Bier und auch ganz allgemein, findet man auf der Webseite vom Schweizer Brauerei-Verband mit der klingenden Homepage-Adresse bier.swiss. Aber keine Angst – die Swiss fliegt, das Bier fliesst. Dort erfährt man unter anderem viel zur Geschichte des Bieres. Bier wird schon mehrere tausend Jahre getrunken. Also wollen wir wohl kaum ausgerechnet im dritten Jahrtausend mit diesem Genuss aufhören, oder? Ebenfalls fand ich ein paar Zahlen zum Schweizer Biergenuss vom Jahr 2017 auf der erwähnten Seite.
Das Schweier Volk war durstig und genoss 2017 rund 4.62 Million Hektoliter Bier. Dabei wurde jedes vierte Bier vom Fass gezapft. Etwa 25 Prozent wurden in Einwegflaschen und etwa 36 Prozent in Dosen abgesetzt. Insgesamt meldeten 869 Brauereien einen biersteuerpflichtigen Ausstoss an, wobei dann die gesamte Brauwirtschaft 112.9 Millionen Franken Biersteuer bezahlte. Aller klar? Höchste Zeit für einen zahlenschwemmenden Schluck Bier.
Ein Prosit auf den Biergenuss
Also, geniessen wir weiterhin das Bier unserer Wahl. Vorzugsweise sind dies gebraute Erzeugnisse von kleinen Brauereien, denn diese schaffen erst eine richtige Bierkultur. Das ist nicht nur in der Schweiz so. Aber trotzdem. Stossen wir am morgigen Freitag, 27. April 2018 an auf den Tag des Schweizer Bieres.
Und danach natürlich weiterhin. Einen Grund zum Feiern findet man immer. Aus bierseeliger Sicht merken müsst ihr euch den Samstag, 26. Mai 2018. An diesem Tag findet zum zweiten Mal das Bierfestival Luzern statt. Eine tolle und süffige Sache mit vielen Klein- und Kleinstbrauereien aus der Region.
Das erfrischende Quöllfrisch von Appenzeller Bier entdeckt nun direkt aus dem kleinen Schweizer Bergkanton die weite Welt. Die Appenzeller hätten wohl heute noch kein Frauenstimmrecht, wenn es nach ihnen ginge. Aber das Quöllfrisch trinkt man nun auch in den englischen Pubs. Prost.
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