Pflanzenschnitt – und plötzlich war nichts mehr da
Trete ich zum Pflanzenschnitt, so kann es durchaus vorkommen, dass man besagte Pflanze im Anschluss nicht wieder erkennt. Ungefähr so, wie wenn ich nach dem Besuch beim Coiffeur nach Hause komme. Dann, wenn ein Grossteil meiner Haare um den Stuhl auf dem Boden verteilt wurden.
Die Haare werden unverändert weggewischt, die Äste und Sträucher jedoch verkleinert und dem Grüngut mitgegeben. Beim letzten Schnitt vor wenigen Wochen wuchs der Schnittberg in schier bedrohliche Höhen. Schaut selbst, was von den Pflanzen noch übrig blieb.
Der regelmässige Pflanzenschnitt lässt den Garten prächtig erblühen und fördert das Wachstum. Abhängig der Pflanzensorte brauchts mal mehr, mal weniger Schnitt und die Zeitpunkte sind ebenfalls unterschiedlich über das Jahr verteilt. Meine erste Adresse für jeglichen Garten- und Pflanzen-Support ist meine liebe Schwiegermutter. Für den Pflanzenschnitt und sonstige Gartenarbeiten habe ich nun aber auch Bücher. Einfach, weil man mit eigenem Haus so einiges zu pflegen hat und es mir zudem grossen Spass macht.
Im frühen Frühling, wenn kein Frost mehr zu erwarten ist, stehen bei uns jeweils unter anderen der Kiwi-Baum und die Platane zum Schneiden an. Bevor sie richtig zu spriessen beginnen, werden sie fit getrimmt für das sommerliche Wachstum. Bei beiden Bäumen sind die längsten abgeschnittenen Äste jeweils mehrere Meter lang. Jedes Jahr. Immer wieder. Auch der Lavendel kommt dann an die Reihe und wird wieder schön kugelig in Form geschnitten.
Mehrmals jährlich müssen gar unsere drei Photinia dran glauben, wachsen diese doch unglaublich stark. So üppig wie dieses Jahr haben sie in unserem Garten seit unserem Einzug im Frühjahr 2015 jedoch noch nie geblüht. Sie sind schön anzusehen und geben uns Hobbygärtnern das Gefühl, alles richtig zu machen. Man muss das Eigenlob erfinden, wenn es nur den kleinsten Grund gibt.
Erst nach der ersten Blüte, im späteren Frühjahr respektive frühen Sommer geht es dem Viburnum, der Hasel sowie der Forsythie an den Kragen. Oder an die Äste, wie man wohl sagen sollte. Im Vorjahr war ich noch zögerlich, dieses Jahr entschied ich mich zumindest bei der Forsythie für einen Radikalschnitt und schwupps war kaum mehr was da. Unser Sohnemann transportierte mit seinem Greifaffen die teils sehr grossen Äste pflichtbewusst ab und ich bekam inmitten des Strauches immer mehr Sonnenlicht. Aber keine Bange, die Forsythie wächst schnell und wird bald wieder in solch einem strahlenden gelb erblühen, wie sie das in diesem Frühjahr getan hat.
Weniger kahl, aber doch stark gestutzt stehen der Viburnum und die Hasel nun in unserer Hecke. Vorallem die Hasel wurde langsam enorm hoch und ist jetzt zwar stark gelichtet, aber steht in angenehmer Höhe da. Auch kommen nun die nebenan stehenden Hortensien sowie der Edelflieder viel besser zur Geltung. Und würde der Wechsel mit dem Schnitt nicht so abrupt von statten gehen, würde man auch viel weniger erschrecken. Aber wie bei der Haarpracht auf unseren Köpfen braucht es manchmal eine Stutzung. Damit die Pflanzenpracht danach wieder frisch und jung gedeihen kann.
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