#OneMillionRun – am nächsten Wochenende läuft die Schweiz aus dem Stillstand
Viel zu lange schon wird unser Alltag von Covid-19 geprägt. Deshalb läuft die Schweiz am kommenden Wochenende mit dem #OneMilionRun gemeinsam aus dem Stillstand. Individuell und doch gemeinsam. Unter Einhaltung aller Vorschriften des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) und dennoch völlig frei. Startend zu Hause auf der Heimstrecke und doch mit einem gemeinsamen Ziel – innert 48 Stunden eine Million Kilometer erlaufen. Sei auch du dabei am #OneMillionRun vom nächsten Wochenende.
Vor zehn Wochen verhängte der Bundesrat den sogenannten Lockdown Light aufgrund des Coronavirus Sars-Cov-2. Seither befinden sich meine Frau und ich im Home Office und der Kindergarten fiel für acht Wochen komplett aus. Mittlerweile kann unser Sohnemann endlich wieder in den Kindergarten, wenn auch nur reduziert. Wer von den Damen und Herren der Zürcher Schulen auf die saublöde und organisatorisch für alle unglaublich komplizierte Idee kam, den Schulbetrieb erst in Halbklassen zu starten, ist mir ein Rätsel. In anderen Kantonen herrscht wieder Normalbetrieb, im Kanton Zürich eben leider nicht. Kommt noch hinzu, dass die Umsetzung dieser Halbklassen von allen Lehrpersonen selbst gestaltet wird.
Aber egal, wir befinden uns auf dem Weg in Richtung Normalität. Langsam zwar, aber immerhin. Auch ich besuchte letzte Woche erstmals nach neun Wochen mal wieder meinen eigentlichen Arbeitsplatz in der Firma. Es war irgendwie seltsam, machte aber viel Freude. In den nächsten Wochen werde ich nun mehr und mehr wieder wegkommen vom Home Office. Sofern es denn möglich ist, denn die Kinderbetreuung der Schulgemeinde findet nachwievor nicht statt und der Kindergarten läuft wie schon erwähnt erst in Halbklassen. Ich lasse an dieser Stelle weitere Kommentare dazu mal lieber weg. Konzentrieren wir uns auf die schönen und positiven Dinge des Lebens.
Die Schweiz läuft aus dem Stillstand!
Aber ja, soviel ist klar! Es gibt sie, diese Leute mit den wirklich guten Ideen. Und deshalb findet mit dem #OneMillionRun am nächsten Wochenende vom 30. und 31. Mai 2020 ein Sportevent statt, den es in dieser Form und Grösse in der Schweiz noch nicht gegeben hat. Unter Einhaltung der geltenden BAG-Vorschriften läuft die ganze Schweiz bei diesem Grossanlass mit und trägt so zum angepeilten Ziel von einer Million Kilometer bei. Klein und gross, jung und alt, langsam und schnell, Hobbyläufer und Profiahtleten, der in der Schule immer zuletzt Gewählte und all unsere Olympiasieger – wir alle laufen mit an diesem einmaligen Laufevent.
Gelaufen wird individuell auf der eigenen Lieblingsstrecke irgendwo in der Schweiz und irgendwann innerhalb der 48 Stunden von Samstag und Sonntag. Auch eine mehrfache Teilnahme ist möglich. Anmelden kann man sich ganz einfach auf der Homepage von #OneMillionRun, wo man nach erfolgtem Lauf die Daten eintragen kann. Manuell, via Upload des GPX-Files oder aber man läuft direkt mit der App von Datasport. Der Sport-IT-Dienstleister Datasport gehört nebst dem Internationalen Leichtathletik-Meeting Weltklasse Zürich, dem Produzenten von personalisierten Sofortvideos iRewind sowie der Schweizer Sporthilfe zu den Initianten des #OneMillionRun.
Der sportliche Grossanlass wurde mit den Bundesämtern für Sport (BASPO) und Gesundheit (BAG) abgesprochen und wird von vielen prominenten aktiven und ehemaligen Schweizer Spitzensportlerinnen und -sportler unterstützt. Dazu gehören nebst anderen die schnellen Sprinter Mujinga Kambundji und Alex Wilson, der Meister für die etwas längeren Läufe Viktor Röthlin und Julien Wanders, die Triathlon-Olympiasiegerin Nicola Spirig, die Europameisterin über 400 Meter Hürden Lea Sprunger oder der beste Schweizer Handballer Andy Schmid.
#OneMillonRun
Eine Million Kilometer in 48 Stunden? Locker zu schaffen oder unrealistisch ambitiös? Naja, zuerst einmal geben wir, sämtliche Läuferinnen und Läufer zwischen Genfersee und Bodensee, zwischen Basel und Chiasso, zwischen dem Jura und dem Rheintal – also einfach ALLE – gemeinsam alles, um unseren bestmöglichen Beitrag zu dieser einen Million Kilometer zu leisten. Das nennt sich Sport und für einmal müssen wir nicht die oder der Schnellste sein, sondern ganz einfach möglichst viele Kilometer dazu beitragen. Noch viel wichtiger ist, dass wir Spass haben dabei und uns einfach mal wieder an etwas so richtig erfreuen können. Und so gemeinsam an einem Ziel arbeiten und dieses dann optimalerweise auch erreichen. In einer Woche wissen wir es genauer.
Aber eben, was bedeutet diese Zahl? 1 Million? Nun ja, je nach Sichtweise bedeutet das für jeden Einzelnen etwas mehr oder etwas weniger Anstrengung. Betrachten wir einige ausgewählte Fälle:
- 48 Stunden entspricht 2’880 Minuten oder 172’800 Sekunden. Das ist mal Fakt.
- Bei 1 Teilnehmer wäre dazu eine durchschnittliche Pace von 0.1728 Sekunden pro Kilometer notwendig, was einer Geschwindigkeit von 20’833 km/h entspricht. Wohl etwas gar schnell.
- Bei 8.6 Millionen Teilnehmern läuft tatsächlich die ganze Schweiz, jedoch vom Säugling in der Trage bis hin zum Jungrentner im Altersheim. Dafür müsste jeder Einzelne nur noch gerade mal 116.3 Meter laufen.
- Nur gerade 11.6 Prozent der Bevölkerung müssen mitlaufen – also 1 Million – und schon ergibt sich eine durchschnittliche Laufdistanz von gerade mal noch 1 Kilometer.
- Bei 200’000 Teilnehmern steigt die Distanz auf 5 Kilometer. Auf diese beachtliche Anzahl Teilnehmende kommen alleine die zehn grössten Laufevents der Schweiz (Stand gemäss einem Bericht von Fit for Life im Februar 2018).
- Der grösste Laufanlass, die Escalade in Genf, sprengte gar die Marke von 40’000 Finishern mit total 44’164 im Jahr 2017. Mit dieser Teilnehmermarke ergeben sich für alle Startenden durchschnittlich 22.64 Kilometer. Eine Distanz, die bestimmt nicht mehr alle erlaufen werden. Ich persönlich peile plus minus eben diese Distanz an.
- Für eine Durchschnittsdistanz von 10 Kilometern, eine realistische Marke für viele Läuferinnen und Läufer, werden insgesamt 100’000 Läuferinnen und Läufer benötigt.
- Am letztjährigen Greifenseelauf in Uster starteten knapp 15’000 Sportlerinnen und Sportler zum Jubiläumslauf 2019. Da der Greifensee meine Heimlaufstrecke für den #OneMillionRun sein wird – und auch sonst ist – noch der letzte Vergleich hierzu. Bereits 66.7 Kilometer müsste jeder einzelne Laufen bei „nur“ 15’000 Teilnehmern.
Also, einerseits klingt es nach verdammt viel und das Ziel von einer Million Kilometer scheint kaum zu erreichen. Aber machen am nächsten Wochenende innerhalb der 48 Stunden genügend Bewegungsbegeisterte Menschen in der Schweiz mit, so wird das ein Klacks! Ich bin dabei und wünsche euch allen ebenfalls rüüdig viel Spass bei eurem individuellen Lauf aus dem Stillstand.
Dieser Beitrag erscheint zeitgleich ebenfalls auf meinem Lauftagebuch meinlauftagebuch.ch.
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