Natur und Tiere erleben im Tierpark Goldau
Das Wetter war regnerisch, der Tag im Natur- und Tierpark Goldau trotzdem wunderschön. Gemeinsam mit Göttibube und Sohn verbrachte ich einen tollen Tag im einstigen Bergsturzgebiet von Goldau zwischen Zuger- und Lauerzersee. Im naturbelassenen Tierpark kann man nicht nur Braunbären und Wölfe bestaunen, man kann im grossen Freilaufgehebe die Hirsche von der eigenen Hand fressen lassen.
Der perfekte Ausflug für die ganze Familie. Bei jedem Wetter, auch wenn ich Sonnenschein grundsätzlich vorziehen würde.
In den späten 90er Jahren durfte ich gemeinsam mit den vielen Lernenden der Schindler Aufzüge AG in Ebikon eine Lehrlingswoche im Natur- und Tierpark Goldau verbringen. Damals gab es verschiedenste Arbeiten zu erledigen. Ich selbst war beim Bau des Eselstalles mit von der Partie. Heute, über 20 Jahre später, sieht es im Park weitgehend komplett anders aus. Den Eselstall habe ich so nicht mehr gefunden, entstand doch in dieser Region die neue Gemeinschaftsanlage für Wölfe und Bären, welche 2009 eröffnet wurde.
Ohne Gedränge durch den Regen
Dieser Sommer beglückt uns bisher mit sehr viel Sonnenschein. Diese Aussage beruht zwar zu hundert Prozent auf meinem Gefühl, aber ich denke, die Metostationen des Landes sehen es ähnlich. Nur was nützen uns die vielen schönen Tage, wenn es am Tag X regnet? Naja, was solls. Sagten wir uns und zogen los. Mit Regenhosen und -jacken bekleidet, starteten wir die Wanderung durch den Natur- und Tierpark Goldau. Da auch die nassen Tage ihre Vorzüge haben, hatten wir im Park sehr viel Platz für uns, denn an schönen Tagen hat es ganz bestimmt mehr Besucher.
Uns wars egal. Wir zogen bestückt mit dem gekauften Tierfutter durch das Gelände. Einer der Höhepunkte ist das Freilaufgehege, welches einen grossen Teil des Parkes ausmacht. In diesem Bereich können die innerhalb des Geheges frei umherlaufenden Sikahirsche und Mufflons mit dem erworbenen Futter gefüttert werden. Aber bitte nur diese Tiere füttern und keine anderen. Es bekommen alle genügend und für so manches Tier könnte eine Fütterung durch die Besucher gar schädlich sein.
Tolle Spielmöglichkeiten bei Sonnenschein
Zudem gibt es viele spezielle Wege, wie etwa jenen zum Bartgeier oder zur Eule oder auch den Höhlenweg mitten durch die grossen und markanten Felsblöcke hindurch. Der Tierpark in Goldau ist also mehr, als einfach nur Tiere anschauen. Es ist ein Erlebnis mit der Natur und den Tieren gleichermassen. Weiter sind für alle Kinder die vielen Spielmöglichkeiten top, wie etwa der grosse Spielplatz beim Restaurant Grüne Gans. Hierfür eignet sich jedoch trockenes oder, noch besser, sonniges Wetter weit besser als die regnerisch nasse Witterung unseres Besuchstages. Genau deshalb hörte es nach dem Mittagessen zu regnen auf und der Spielplatz konnte dennoch getestet werden.
Zudem hat es im Tierpark tolle Picknick- und Grillplätze, an welchen man sich verköstigen kann mit selbst mitgebrachten Speisen. Während wir das Mittagessen der Fischotter noch live miterlebten, waren sowohl die Wölfe wie auch die Bären im Mittagsschlaf. Die Wölfe lagen uns dafür sprichwörtlich zu Füssen, die Bären dafür umso weiter weg, sodass wir den einen nur durch die Bäume hindurch erblicken konnten. Fit und fidel fühlten sich dafür die jungen Schweine, über zehn an der Zahl (die genaue Zahl schaffte ich nicht zu zählen). Ich hatte den Eindruck, dass die ihre Speise noch nicht allzu regelmässig einnehmen, was aber auch täuschen kann. Genauso erging es dem jungen Esel nebenan. Direkt aus meiner Hose stibitze dafür eine Ziege die von meinem Kleinen geschenkte Blume. Ja, ein Biss, und weg war sie. Bis auf die Blüte, welche ich dann wieder in die Wiese spedierte. Zu den Ziegen darf man im Übrigen rein ins Streichelgehege, was nebst den zwei Burschen auch die jungen Ziegen freute. So denke ich jedenfalls.
Erlebnis bei jedem Wetter
Der Natur- und Tierpark Goldau liegt auf dem Gebiet, in welchem im Jahre 1806 ein grosser Bergsturz vom Rossberg her niederging. Beim Goldauer Bergsturz starben 457 Menschen und die Dörfer Goldau und Röthen wurden unter den Gesteinsmassen begraben. Die Felsbröcke prägen das Gelände und geben dem Tierpark sein ganz eigenes Bild und vielen Tieren eine felsige Heimat. Gut hundert Jahre später, im Jahre 1925, wurde der Natur- und Tierparkverein Goldau gegründet, welcher sich zum Ziel setzte, ein Tierpark für einheimische Säugetiere und Vögel zu führen. Aufgrund knapper Geldmittel enstand ein grosser Teil des Tierpark in Fronarbeit der Vereinsmitglieder. Ende Dezember 1999 fegte der Orkan Lothar auch über Goldau. Er zerstörte 80 Prozent des Waldes und richtete grosse Schäden an den Tieranlagen an. Dank grosser Unterstützung konnten die Schäden wieder beseitigt werden.
Nebst dem Freilaufbereich mit den Sikahirschen und Mufflons ist die Gemeinschaftsanlage der Wölfe und Bären ein grosses Aushängeschild des Parks. Mit der Eröffnung im Juni 2009 wurde ein wichtiger Meilenstein der Parkerweiterung erreicht. Im Rahmen der Erweiterung wird der Park von 17 auf 40 Hektaren vergrössert. 2014 eröffnete das Restaurant Grüne Gans, welches im Gebiet der Strassenüberquerung zwischen dem alten und dem neuen Teil des Tierparkes liegt. Dort enstand auch ein schöner Panoramaplatz, welcher zum Verweilen einlädt – und die Kinder bei schönem Wetter zum Brunnen-Wasser-Hüpfen. Vor zwei Jahren dann, im November 2016, wurde der Tierpark-Turm eröffnet, welcher eine grandiose Aussicht über die ganze Region bietet.
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