Mit dem Hubschrauber in den Supermarkt
Pferde, Autos, Lokomotiven, Hubschrauber – und manchmal bleibt auch noch Zeit für den Supermarkt. Welches Mami und welcher Papi kennt sie nicht, die blinkenden und alle Kinder anlockenden Spielfahrzeuge der Einkaufscenter. Es gibt lässige und es gibt schreckliche. Das ist den Kindern – zumindest meinem Sohn – meist egal. Die Dinger sind da, um erobert zu werden. Da wird jeder Zeitverlust ohne wenn und aber in Kauf genommen. Doch um die Zeit machen sie ja sowieso nur die Eltern Gedanken.
Die Geräte können noch so toll sein. Oder eben nicht. Eines haben sie alle gemeinsam. Den Schlitz für den Ein-Fränkler. Die Dinger sind jedoch auch ohne Frankenverschleiss bereits dermassen aktiv am Blinken, dass ich mich frage, wieso man diese noch anstellen soll. Unser Sohn weiss sich immer bestens selber zu unterhalten. Sei es auf dem Pferd mit „Hüa Hüa“-Rufen. Und natürlich muss ich es dann jeweils füttern. Sonst läuft es ja nicht. Ist ja klar!
Gefüttert wird natürlich nicht auf der Seite unter dem Pferd in eben jenem Schlitz. Nein, das Pferd isst vorne mit dem Maul aus der Hand. Das weiss ja jedes Kind. Das erste Pferd steht in einem der Einkaufszentren unseres Vertrauens beim Eingang Richtung Aussenparkplatz. Erste Haltestelle quasi, nachdem wir mit dem Einkaufswägeli hereinspaziert sind. Dieses Pferd sieht wenigstens noch aus, wie ein Pferd.
Nach einer gefühlten Ewigkeit (Papisicht) geht es weiter. Am Tchibo vorbei. Häufig im Schnelldurchlauf mit „Achtung, fertig, los“ – und dann quer durch das Zentrum rennen. Der nächste Usain Bolt kommt aus Pfaffhausen. Den Start haben wir schon mal zur Perfektion gebracht.
Es kann jedoch noch so schnell gerannt werden, der nächste Stopp ist gleich doppelt fällig. Der Hubschrauber steht neben dem Lastwagen. Die Frage ist jetzt nicht, welches der beiden Fahrzeuge zuerst bestiegen wird. Entscheidend ist nur die Reihenfolge. Wo zuerst? Meistens ist es der Hubschrauber. Meine Gedanken sind schon längst im Supermarkt.
Wer jetzt denkt, dort geht es als nächstes auch hin, war noch nie mit uns einkaufen. Es folgt noch einmal eine sauber präparierte Sprint-Meile – „Achtung, fertig, los“! Und Stopp! Unmittelbar vor dem Eingang in den Supermarkt wird das Auto bestiegen.
„Brum, Brum, Brum“. Es fährt und blinkt. Äh, sorry. Es blinkt nur, dafür umso mehr. Fahren würde es erst, wenn der ominöse Schlitz mit dem passenden Münzstück gefüttert würde. Wird es aber nicht. Das Blinken ist Attraktion genug und gefahren wird ganz einfach selber. „Brum, Brum, Brum“.
Eingekauft wird jedoch nicht selbst. Das muss durchaus noch von den Eltern erledigt werden, was nicht immer auf grosses Verständnis stösst. Einmal im Supermarkt ist der Scanner des Selfscanning jedoch wieder der volle Hit. Mit unserem vollautomatischen Scanner – dem „Scankid“ – müssen wir die Waren nur noch hinhalten und nach erfolgtem Piep in die Tasche räumen. Perfekt, sag ich da. In vollem Einklang mit unserem Kleinen.
Die Fahrzeuge werden auch immer mal wieder umgestellt und ausgewechselt. So beim oben erwähnten Auto heute ein weiterer Hubschrauber. Im Obergeschoss wartet eine tolle Lokomotive. Jedoch ohne Anhänger, wie jeweils vorwurfsvoll erwähnt wird vom jungen Zugführer. Der absolute Brüller steht seit einiger Zeit ganz leicht abseits von unserem Durchgangsweg. Zum Glück! Ansonsten würde ich mir einen alternativen Weg suchen und so einiges an Umwegen in Kauf nehmen.
Das Go Go Pony ist an Kitsch nicht zu überbieten. Das kleine Pferd leuchtet und blinkt in allen erdenklichen Farben und erzückt so die jüngsten Einkaufsbegleiter. Zum Schrecken aller Mamis und Papis. Oder wenigstens von mir. Stellvertretend für alle.
Mit voller Tasche geht der Spaziergang in gleicher Art und Weise wieder zurück in Richtung Ausgang. Natürlich stehen all die Hubschrauber, Lastwagen und Pferde noch an selber Stelle. Sie lösen jedoch eine Begeisterung aus, als ob sie gerade erst dahin gestellt wurden.
Gute Fahrt und viel Spass bei eurem nächsten Heli-Flug in den Supermarkt. Ach ja: vergesst vor lauter Fahrvergnügen die Einkäufe nicht!
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