Wort zum Samstag: Die Luftseilbahn Pfaffhausen nimmt Fahrt auf
Seit Jahren wird über eine neue Luftseilbahn vom Bahnhof Stettbach zum Zoo Zürich gesprochen. Ein umstrittenes Projekt, dessen Umsetzung alles andere als klar ist. Wie ein Vorhaben dieser Grössenordnung leicht schneller umgesetzt werden kann, zeigt eine junge Familie aus Pfaffhausen. Nach rekordverdächtig kurzer Planungszeit läuft sie bereits – die erste Pfaffhauser Luftseilbahn.
Was in einem Urlaub in den österreichischen Bergen begann, ist nun im zürcherischen Pfaffhausen Tatsache geworden. Seit Mittwoch dieser Woche fährt in Pfaffhausen die rote Kabine der Luftseilbahn Pfaffhausen in schwindelerregender Höhe von bis zu einem Meter über dem Rasen. Dank dem vollen Einsatz des ganzen Projektteams konnte die Bahn rund eine Woche nach Entstehen der Idee bereits in Betrieb genommen werden.
Das Projekt
Eine Luftseilbahn baut man heutzutage nicht mal einfach so. Normalerweise. Kann die Bahn auch rentabel betrieben werden? Ist der Nutzen gegeben? Darauf folgt in der Regel ein jahrelanger Rechtsstreit mit Grundeigentümern, dem Naturschutz und sonstig Streitlustigen. Nicht so in Pfaffhausen, dessen Bewohner nun zeigten, dass es auch schneller gehen kann.
Die Idee für das Projekt entstand Anfang März in den Skiferien im österreichischen Fendels. Ein junges Nachwuchstalent war dermassen begeistert vom Fahren mit den Bergbahnen, dass er seinen starken Willen äusserte, selbst eine solche Bahn zu erbauen. Im heimischen Pfaffhausen.
Gesagt, getan. Das Projektteam entschied, sich dieser Idee anzunehmen und überlegte sich diverse Umsetzungsmöglichkeiten. Stets mit dem Ziel einer schnellst möglichen Eröffnung der Luftseilbahn. Damit diese bereits an den sonnigen Frühlingstagen dieser Woche in Betrieb gehen kann.
Das Team
Eine Bergbahn bauen? Noch nie gemacht. So schwierig kann dies jedoch kaum sein. Das war das Motto des jungen Projektteams der ersten Pfaffhauser Luftseilbahn. Allen voran die treibende Kraft, der 2,5 Jahre alte Ideengeber und Projektleiter. Er war es, welcher das Projekt schlussendlich voran trieb und eine rasche Umsetzung forderte.
Dafür war besonders das zweite Team-Mitglied gefordert, auch Papi genannt. Er nahm sich der Planung an, besorgte gemeinsam mit dem Projektleiter sämtliches benötigtes Material und baute die Luftseilbahn in völliger Selbstregie. Überwacht wurde das ganze Projekt von der Verantwortlichen des Teams für Qualität und Sicherheit namens Mami.
Die Umsetzung
Nach reiflicher Überlegung und Planung der Streckenführung wurde die Umsetzung des Projektes angegangen. Selbst im Bau+Hobby wurde noch an Details gefeilt, wie die Seilführung umgesetzt werden kann. Die Beschaffung des Materials – Seil, Umlenkrollen und Holz für die Kabine – nahm einen ganzen Vormittag in Beschlag. Inklusive weiteren Besorgungen und Erledigungen natürlich.
Der eigentliche Bau konnten die beiden Mannen des Projektteams bei schönstem Frühlingswetter in Angriff nehmen. Nach wenigen Stunden Bauzeit war es dann soweit. Die rote Kabine der Luftseilbahn Pfaffhausen wurde ans Seil gehängt und auf ihre erste Fahrt geschickt. Vom Sandkasten bis zur Platane und wieder zurück – und dies geschätzte tausend mal.
Der Betrieb
Die Luftseilbahn Pfaffhausen ist eine reine Schönwetterbahn und läuft nur auf Anfrage. Tickets des Zürcher Verkehrsverbundes (ZVV) können leider nicht akzeptiert werden. Für ein kleines Dessert wird jedoch zusätzlich zur Fahrt mit der Luftseilbahn ein Kaffee serviert. Dieser darf dann im gemütlichen Strandkorb genossen werden.
Interesse an einer Fahrt mit der ersten Pfaffhauser Luftseilbahn? Dann kommt vorbei und schaut sie euch an. Bis dahin wünscht das ganze Projektteam allen einen sonnigen Frühling und allzeit gute Fahrt.
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