Beim Laufen und Wandern per Du
Hallo oder Guten Tag? Hoi oder Grüezi? Per du oder per sie? Wie grüsst man sich eigentlich förmlich korrekt? Die Sitten sind je nach Kultur oder Sprache unterschiedlich. So grüsst man im englischen ganz einfach mit Hi oder Hello. Noch einmal eigene Regeln gelten unter speziellen Gruppen. So beispielsweise unter Läufern oder beim Wandern in den Bergen. Oder auch hier auf dem Blog. Hier sind wir einfach alle per Du.
Keine Frage des Respekts
Es ist ein Detail des alltäglichen Lebens. Siezen oder duzen? Ein Detail, welches für einige Leute sehr wichtig ist. Nicht so für mich. Nach Möglichkeit ziehe ich das Du vor. So ist es in der Schweiz auch mehrheitlich üblich, dass man sich bei der Arbeit duzt. In der aktuellen Firma gilt die Du-Kultur gar von der Putzfrau bis zum CEO und Verwaltungsratspräsidenten. Es reduziert die unsichtbaren Kontakthürden stark, hat jedoch keinen Einfluss auf den gegenseitigen Respekt.
Dieser bleibt bestehen. Nur, weil ich mit meinem Chef per Du bin, heisst das noch lange nicht, dass die Führungs-Hirarchien weg sind. Kollegial und professional zusammenarbeiten kann man im Du genausogut – oder eher noch besser. Andere Erfahrungen machte ich bei einem früheren Job mit unseren Kollegen aus Deutschland. Da wurde selbst bei einem internen Teamevent darauf hingewiesen, dass wir nun einander per Du ansprechen dürfen. Das lockte uns Schweizern ein amüsantes Lächeln ab, war das doch für uns einfach nur selbstverständlich.
Grüssen auf der Strasse
Bevor man sich für Du oder Sie entscheiden kann, muss man erst einmal grundsätzlich ans Grüssen denken. Erfahrungsgemäss tritt hier ein Unterschied zwischen Stadt und Land hervor. In meinem Heimatdorf ist das Grüssen auf der Strasse eine Selbstverständlichkeit und so wuchs ich auch auf. In der Stadt jedoch wird man beim Grüssen schon eher schief angeschaut. Was auch seine Logik hat, begegnet man in der Stadt doch deutlich mehr Menschen als in einem Dorf auf dem Lande. Desweitern ist es wohl auch eine Generationenfrage. Einerseits die Frage nach dem Du oder Sie, andererseits das Grüssen überhaupt.
Beim Laufen im Wald oder am See sowie beim Wandern in den Bergen, kommt meine gute Kinderstube wieder hervor. In aller Regel grüsse ich, wenn mir jemand begegnet. Egal, ob mit oder ohne Hund. Ob am Laufen, Spazieren oder Biken. Ich bin ganz einfach die Freundlichkeit in Person. Doch wie sage ich denn nun Hallo? Das kollegiale Hoi oder ein überaus freundliches Grüezi?
Unter Gleichgesinnten
Hier mache ich nun einen kleinen, aber feinen Unterschied. Bin ich am Laufen, so grüsse ich andere Läuferinnen und Läufer ebenfalls per Du. Genauso sportliche Biker, welche im Wald unterwegs sind. Kommen Spaziergänger, so grüsse ich freundlichst mit Grüezi. Einzige Ausnahme: fehlt mir der Schnauf, bleibt auch der Gruss aus.
Ähnlich läufts in den Bergen. Bin ich mit den Wanderschuhen in den Alpen unterwegs, so grüsse ich grundsätzlich nur noch per Du. Es gibt eine ungeschriebene Regel, welche besagt, dass man ab 1’500 Metern über Meer per Du grüsst. Die Höhe variiert dabei stark. So empfehle ich das Du in erster Linie fernab von Seilbahnen. Denn per Du grüsse ich andere Wanderer und weniger die Seilbahn-Aussichts-Geniesser.
Ganz allgemein lässt sich sagen, dass man sich unter Gleichgesinnten per Du anspricht. Sei es als Turner an einem Turnfest, als Fischer am See oder eben als Läufer im Wald. Also, grüsst schön. Egal, ob Servus, Grüezi oder Hallo – ein Gruss kommt immer gut an.
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