Meilensteine eines Kindes – wenn die Puzzles grösser und die Teile kleiner werden
Puzzles begeistern und fordern unsere Konzentration und Vorstellungskraft. Die Faszination dafür beginnt schon im Alter von wenigen Monaten. Wenn das Kleinkind die Puzzleklötze irgendwie aneinanderlegt. Noch ohne grosse Logik. Das ändert sich jedoch schnell und anhand von Puzzles lässt sich super bestaunen, welche Fortschritte ein Kind macht.
Wie stolz sind wir Eltern doch, wenn das eigene Kind zum ersten Mal ein einziges Teil des Holzpuzzles richtig einlegen kann. Und, siehe da, plötzlich setzt das Kind ein 15-teiliges Puzzle selbst zusammen. Völlig korrekt. Es weiss von Anfang an, wo der Güggel hockt und wo der Hund mit dem Schwanz wedelt.
Will man jedoch das grösste Puzzle der Welt zusammensetzen, braucht es noch ein klein wenig Übung. Das Puzzle mit dem Motiv „Wild Life“ von Educa gilt mit 33’600 Teilen als das grösste Puzzle der Welt (Stand 2014). Da hätte selbst ich noch meine liebe Mühe. Wir haben früher einige Puzzles gemacht, das grösste hatte jedoch lediglich 1’500 Teile. Das war dann stets ein kleines Familienprojekt, nur schon, weil der Esstisch über längere Zeit belegt war.
Da sind die Kinderpuzzles deutlich handlicher. Schon lange sind die bekannten Holzpuzzles mit den tollen Motiven aktuell. Eines mit verschiedenen Fahrzeugen, eines mit Tieren. Perfekt zu handhaben für kleinere Kinder und gross der Stolz, wenn mal wieder ein Teil passt. Weiter haben wir ein Nilpferd-Puzzle mit gröberem Holz, welches bereits als Bild zusammenpassen muss. Die grosse Schwierigkeit bei dem ist jeweils, dass die Teile leicht verkanten, wenn man sie nicht von Anfang an richtig in die Form legt.
Jetzt hat unser Kleiner wieder einen grossen Schritt getan. Vom Grosi hat er ein 15-teiliges Puzzle von Ravensburger erhalten. Jene, die es in meiner Kindheit schon gab. Als Motiv ein Bauernhof mit Güggel, Pferden, Hund und Hühnern. Einfach perfekt. Das erstaunliche? Bereits beim zweiten Mal hat unser knapp Dreijähriger das Puzzle weitgehend selbständig zusammengesetzt. Gemangelt hat es am Ende höchstens an der Geduld.
Manchmel geht es mit der Entwicklung schnell und schubweise. So blieb es nicht beim 15-teiligen Bauernhof. Nein, kurze Zeit später setzte er auch gleich noch mehrheitlich selbständig zwei neue Puzzles mit Cars-Motiven drauf zusammen. Klar, den Unterschied merkt man. Aber es ist einfach nur toll, ihm zuzuschauen und ihn beim Puzzle-Spiel auch zu unterstützen. Und ja, die Geduld wird selbstredend noch etwas mehr gefordert. Lassen wir diesen Schritt jetzt erst einmal etwas festigen.
Geduld ist denn auch eine Fertigkeit, die Kinder mit einem Puzzle perfekt üben können. Es ist ja irgendwo auch verständlich, dass man verrückt wird, wenn das Teil einfach nicht passen will. Aber mit immer mehr Geduld und Ausdauer, gelingt es plötzlich und das Erfolgserlebnis ist da. Mit der Geduld einher geht die Konzentration, an etwas mit Ruhe dran zu bleiben. Auch für uns Erwachsene nicht immer einfach. Weiter ist das Erkennen und anschliessende Kombinieren von Motiven auf den Teilen ein wichtiger Punkt. Es ist erstaunlich, wie ein Kind plötzlich ganz genau weiss, wo was hingehört. Was dann häufig noch fehlt, ist die Feinmotorik, ein Teil passgenau in die Form oder an ein anderes Teil zu legen. Aber eben – mit Geduld wird auch das erfolgreich gemeistert werden.
Das Puzzle hat eine lange Geschichte. Bereits 1767 hat der Kupferstecher und Kartenhändler John Spilsbury (1739-1769) in Englang das Spiel erfunden. Er klebte eine Landkarte von Grossbritannien auf ein Holzbrettchen und zersägte dieses entlang der Grenzlinien der verschiedenen Grafschaften. Der Spieler musste dann versuchen, die Karte wieder korrekt zu vervollständigen. Die heute übliche Verzahnung der Teile entstand jedoch erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Anfang des 20. Jahrhunderts begann die Massenproduktion. Dadurch wurden die Spiele preiswerter und somit auch populärer.
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