Kinderkrippe – Freud und Leid des tageweisen getrennt sein
Bald vier Jahre verheiratet. Zweieinhalb Jahre schon Eltern eines lebhaften Sohnes. Und nun bereits über zwei Jahre mit einem – für uns – tollen und passenden Familienmodell. Zwei Jahre schon sorgt unser Kleiner in der örtlichen Kinderkrippe für beste Unterhaltung.
Blicken wir zurück, wie es uns als Familie, als Mami, als Papi und als Kind in den bisherigen Jahren ergangen ist. Lest und stellt für euch das beste und ebenso passende Familienmodell zusammen. So, dass es für alle stimmt.
Wir waren gerade in Patagonien im südlichsten Süden Südamerikas auf Hochzeitsreise, als wir von unserem Elternglück erfuhren. Schwangerschaftstest auf spanisch. Um den Test in der Apotheke zu kaufen und diesen im Nachhinein zu verstehen, muss man der lokalen Sprache nicht mächtig sein. Die Zeichen sind eindeutig.
Eltern brauchen kein Diplom
Es ist der wohl einzige Job der Welt, für den es keine Ausbildung braucht. Nicht einmal einen Kurs muss man zwingend belegen. Trotz aller Vorbereitung geht es am Tag X mit voller Wucht los. Die Frau wird Mami, der Mann wird Papi und das Kind ist erst einmal Baby. Klingt wundervoll und ist es auch – trotz vielen stressigen und schwierigen Momenten. Schlaflosen Nächten und grossen Sorgen bei Fieber oder sonstigen Unstimmigkeiten.
Man lernt schnell. Die ganze Familie weiss sich mit der Zeit zu organisieren und zu helfen. Learning by Doing im eigenen Hause. Nun, wichtig ist in diesen Momenten, dass man füreinander da ist. Nicht nur die Eltern für das Kind, sondern auch Mami und Papi gegenseitig. Das darf man auf keinen Fall vernachlässigen.
Der Alltag kehrt zurück
Nun, wir leben in der Schweiz und da sieht es in Sachen Elternzeit etwas anders aus als bei diversen nördlichen Nachbarn. Ich hatte nach vier Wochen wieder zur Arbeit zu erscheinen und meine Frau konnte es so einrichten, dass sie sechs Monate zu Hause war. Wir wollten jedoch beide berufstätig bleiben und fanden eine optimale Lösung für unsere kleine Familie.
Ich reduzierte im Beruf auf ein 80%-Pensum, meine Frau auf 60% und unser Sohn startete in der Kinderkrippe mit 40%. Anders ausgedrückt, hat das Mami zwei Tage pro Woche mit unserem Kleinen, ich einen und an zwei Tagen darf er in die Krippe gehen.
Ich schreibe ganz bewusst „dürfen“, denn wir haben ein sehr gutes Gefühl dabei und finden, dass es uns allen drei gut ergeht mit dieser Lösung. Wir geben unseren Sohn aber natürlich nicht gerne einfach so irgend jemandem ab. Nur dass wir den Tag für uns gestalten können. Einen ganz grossen Anteil am guten Gelingen hat unsere Kinderkrippe in Fällanden. Insbesondere die Leiterin mit ihrem Team, denn die Personen sind es, die den Ausschlag geben, ob es dem Kind gefällt oder nicht. Bei uns passt das zum grossen Glück perfekt.
Die richtige Kinderkrippe finden
Entscheidet man sich, das eigene Kind tageweise in eine Kinderkrippe zu bringen, so fängt die oft langwierige Suche nach einer guten und passenden Krippe mit freien Plätzen an. Vieles muss also passen. Die Krippen sind an enorm viele Regeln gebunden, welche im Grunde für das Wohle des Kindes da sind. Trotzdem scheinen sie häufig auch einfach der Bürokratie geschuldet.
Ich darf sagen, wir hatten saumässig viel Glück. Zuerst fanden wir eine Kinderkrippe im eigenen Dorf, welche noch über freie Plätze verfügte. Dann waren uns sogar die Betreuerinnen von Anfang an sehr sympathisch, allen voran die Krippenleiterin. Und zuletzt fanden wir auch ihr Konzept der Kinderbetreuung sehr gut. Es passt einfach. Das allerbeste wissen wir nun zwei Jahre später: es passt noch immer sehr gut.
Aber woran erkennt man eine gute Krippe? Woran erkennt man, dass sich das eigene Kind dort wohl fühlt? Ich weiss es selber nicht mehr, auf was ich hätte schauen sollen. Aber im Nachhinein gibt es einige Punkte, welche ich bei unserer Kinderkrippe speziell positiv finde. Diese möchte ich euch nicht vorenthalten.
- Es herrscht eine angenehme Atmosphäre, wenn man die Krippe betritt
- Es sitzen keine Kinder alleine und gelangweilt irgendwo herum
- Es schreien keine Kinder grundlos und ohne Fürsorge
- Die Krippe hat ein (möglichst sinnvolles) Konzept, wie sie die Betreuung der Kinder bewerkstelligt (Gruppengrösse, Anzahl Betreuerinnen, Spielsachen, Spaziergänge, Basteln, usw.)
- Die Chemie zwischen den Betreuerinnen und den Kindern stimmt grundsätzlich
- Die Betreuerinnen wirken aufgestellt und motiviert und vor allen Dingen nicht gestresst
- Es gibt etwas gekochtes zum Mittagessen sowie Morgenessen und Zvieri
- Das Bringen und Abholen der Kinder verläuft ruhig und einigermassen geordnet
Wie das eigene Kind dann aber wirklich reagiert, das sieht man erst, wenn es soweit ist. Es bleibt also immer ein kleines Restrisiko. Achtet beim Besuch in eurer potentiellen Krippe einfach mal auf die obigen Punkte. Wenn das passt, stimmt schon sehr viel.
Mehr auf als ab
Die Zeit läuft. Das Kind wird älter und entwickelt sich. Und auch in der Krippe gibt es Zeiten mit mehr Personalwechsel als üblich. So war bei unserem Kleinen die Eingewöhnung und der Start in die Krippenzeit sehr relaxt. Das half uns ganz enorm, das eigene Kind morgens um halb acht abzugeben. Es kamen aber auch die Phasen, da war unser Sohnemann alles andere als zufrieden, als es für Mami oder Papi Zeit war, zu gehen. Aber auch da muss man durch, sonst kann man die Übung gleich abbrechen. Es tat jedoch immer gut, abends zu hören, dass wenige Minuten nach unserem Weggehen die Welt bereits wieder viel fröhlicher aussah.
Was wir als Eltern stark merken, ist wie das eigene Kind enge Beziehungen zu gewissen Betreuerinnen aufbaut. So war es auch auffällig, als einige Betreuerinnen im vorigen Sommer wechselten. Es dauerte eine Zeitlang, bis wieder etwas Stabilität eintrat, was sich sofort wieder sehr positiv auf die Kinder auswirkte. Also zumindest auf unseres. Alles in allem geht unser Kleiner jedoch sehr gerne in die Krippe.
Das perfekte Familienmodell
Für uns stimmt dieses Familienmodell zurzeit absolut perfekt. Auch unser Sohn scheint grosse Freude daran zu haben und macht in der Krippe so viel wir wissen immer sehr gut und mit viel Freude mit. Er singt auch öfters abends ein Lied, das wir noch nicht kennen. Zu Beginn seiner Krippenkarriere mussten wir beispielsweise mal Aramsamsam bei YouTube nachschauen, um mitzumachen. Einfach köstlich.
Beruflich stehen bei uns nun einige Veränderungen an. Aber privat als Familie haben wir unser Glück gefunden. Und wir haben einen für uns absolut passenden Weg gefunden, wie wir uns als Familie organisieren. Damit es für alle stimmt. Für das Kind. Für Mami. Und für Papi.
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