Instant-Kuchen aus der Mikrowelle
Kuchen backen ist ja im Grunde nichts allzu schwieriges. Ausser man macht was ganz spezielles wie Instant-Kuchen. Aber ansonsten ist es doch immer das gleiche. Man schmeisst mal eine gehörige Menge an Butter, Mehl, Zucker, Eier und Backpulver in eine Schüssel. Rührt unaufhaltsam mit dem Mixer darin herum bis man eine schöne Masse hat. Dann kommen die spezifischen Leckereien des zu backenden Kuchens hinein. Wieder etwas herumrühren mit dem Schwingbesen und dann ab in die Kuchenform. Ob rund, rechteckig oder gugelhopfig ist total egal. Rein in den Backofen und plus minus eine halbe Stunde bei 200 Grad backen lassen. Fertig Kuchen. Nun noch einen Kaffee bereit stellen und ab zum Genuss!
Einfach, oder? Oder zumindest nicht wirklich schwierig. Für alle Backmuffel geht es jedoch noch viel einfacher! Echt! Das einzige was ihr dazu benötigt ist eine Tasse, einen Löffel, wenig Milch und eine Mikrowelle. Gut, ok. Das alleine gibt noch keinen Kuchen. Was noch fehlt ist das Kuchenpulver! Kein Quatsch. Am Ende steht tatsächlich ein Tassen-Muffin vor euch. Und das beste? Es schmeckt noch richtig lecker!
Aber wie komme ich eigentlich auf die hirnverbrannte Idee, mir aus einer Pulvermischung einen Kuchen in der Mikrowelle zu „backen“? Ganz einfach. Zweimal Andrea waren einkaufen. Das verstehen jetzt vielleicht nicht ganz alle. Ist weiter nicht tragisch. Es tut dem Verständnis keinen Abbruch.
Und doch ist es Tatsache. Andrea und Andrea gehen auf Shopping-Tour. Mit der einen bin ich verheiratet, mit der anderen befreundet. Die beiden bringen tolle Kleider nach Hause. Also zumindest „meine“ Andrea bringt sie zu uns nach Hause. Aber sie haben – wie sie so sind – auch ein Auge für alltägliche Dinge links und rechts. Zum Beispiel für Kuchenpulver.
Vier Varianten bringen sie davon mit. Tiroler Cake, Brownie, Muffin und Zitronen Cake. Da es der Zufall so will, ist tags darauf die befreundete Andrea bei uns zu Besuch. Zum Fussball-EM-Spiel Schweiz-Polen. Resultat bekannt. Uns im Grunde egal. Wichtig war der Kuchen. Und ja. So zufällig war nun der Zufall auch wieder nicht. Da waren durchaus gewisse Überlegungen vorhanden beim Kauf der vier Kuchenpulvermischungen.
Also los. Gönnen wir uns eine kleine Schnauserei zum Nachtisch. Gemeinsam geht es ab in die Küche. Diese Back-Session will nun doch niemand verpassen. Gemäss Anleitung und mit gegenseitiger Unterstützung wird der Tassenkuchen zubereitet. Wir entscheiden uns für den Brownie. Staunen und Lachen ist ebenfalls konstant vorhanden. In vier Schritten und ungefähr genau so vielen Minuten ist der Kuchen genussbereit.
Los gehts mit Schritt 1: 4 EL (40 ml) kühlschrankkalte Milch in eine (Kaffee-)Tasse (300 ml) geben.
Anschliessend den Inhalt des Beutels gut in die Milch einrühren (bis ein homogener Teig entsteht).
Danach die Tasse in die Mikrowelle stellen und nach folgenden Angaben (ohne Haube) erhitzen.
1min 15 s bei 500-700 Watt
1min 10s bei 800 bis 900 Watt
1 min 5s bei 1000 Watt)
Am Schluss den Kuchen kurz stehen lassen und warm geniessen.
Ganz wichtig und enorm aussagekräftig finde ich den Hinweis zu Punkt 3: „Die Zeiten können je nach Mikrowellen-Typ und Leistung variieren.“ Ähm… Ist nicht eben Watt in der Tabelle mit den Zeiten die Einheit von Leistung? Und wenn ich nun mit einer Mikrowelle Typ 1 mit 900 Watt den Kuchen 1min 10s erhitze, muss ich dann in einer Mikrowelle Typ 2 mit ebenfalls 900 Watt den Kuchen nicht auch 1min 10s erhitzen?
Wer beim Zubereiten von diesem Tassenkuchen nicht ganz auf das Backen verzichten möchte, kann die Pulvermischung auch im Backofen bei 170 Grad ca. 20 Minuten backen. Aber wenn schon Instant, dann richtig.
Das beste wie üblich zum Schluss. Der Geschmack. Der Brownie-Kuchen aus der Tasse war tatsächlich ganz lecker! Wenn man mal bedenkt, wie es zu diesem Kuchen kam. Wir haben nun schon überlegt, ob wir beim nächsten Besuch zum Nachtisch einfach je ein Briefchen und eine Tasse hinlegen wollen. Oder die verschiedenen Pulver sogar zur Auwahl geben. Wie verschiedene Teesorten. Dann könnte sich jeder seinen Kuchen zum Kaffee selber aussuchen.
Aber eines muss schon noch erwähnt werden. Mit Backen hat das ganze natürlich gar nichts am Hut. Es geht doch nach wie vor nichts über einen selber gebackenen Kuchen. Oder Muffins. Auch wenn dann alle vom gleichen essen müssen. En Guete!
Dein letzter Satz hat mich eindeutig mit der ganzen Angelegenheit wieder versöhnt. Ein Kuchen aus der Mikrowelle? Zum Glück habe ich kein solches Gerät!!!!!
Da du meinen Blog regelmässig liest, solltest du wissen, dass ich eine passionierte Bäckerin bin. So ein Mikrowellen-Chüechli wäre definitiv keine Bereicherung meines grossen Kuchen- und Torten-Repertoires.