Wieviel Sport steckt in einem E-Bike?
Mehr Bewegung. An Silvester nimmt man es sich vor. Mit dem anhaltenden Frühlingswetter wird man langsam aber sicher dazu genötigt, den Vorsatz in die Tat umzusetzen. Möglichkeiten gibt es deren viele. Laufen, Inline skaten oder Fahrradfahren. Doch ist man bei den ersten beiden noch voll auf den eigenen Körper angewiesen, ist mit dem E-Bike die eigene Fitness nicht mehr zwingend.
Die Elektrovelos erleben einen regelrechten Boom und es erstaunt nicht mehr, wenn ein Fahrradfahrer mit 40 km/h eine steile Strasse hochfährt. Doch wieviel hat nun das Elektro-Fahrradfahren noch mit Sport zu tun? Wie stark muss noch in die Pedalen getreten werden? Ein kleiner Ausflug eines Läufers in die Welt der Velos – mit und ohne Strom.
Unser kleinster Mitbewohner hat es nun so richtig entdeckt – das Fahrradfahren. Mit seinem Puky Laufvelo und dem Helm auf dem Kopf düst er umher. Stets singend und kommentierend. Er braucht noch keine Klingel, man hört ihn auch so wunderbar. Ich freue mich bereits jetzt auf unsere erste richtige Velotour als Familie. Denn auch meine Frau und ich fahren gerne mit dem Drahtesel durch die Gegend. Es wird nun einfach wieder Zeit, die Räder auf Vordermann zu bringen für die warme Jahreszeit.
Fahrrad oder Velo?
Um es kurz zu machen: es ist das gleiche! Während man in Deutschland in aller Regel Fahrrad oder kurz Rad sagt, so reden wir in der Schweiz immer vom Velo (vom französischen le vélo, Kurzform für vélocipède).
Die Stromlosen
Wir fahren (noch) alle stromlos durch die Gegend. Ausgerüstet mit sogenannten Citybikes. Gemacht zum gemütlichen Radfahren. Weder zum Schnell fahren noch zum Downhill biken. Ersterem ziehe ich das Laufen vor und für Zweiteres verfüge ich ganz einfach über zu wenig Mut. Also sind diese Alltagsräder genau das richtige für uns.
Es gibt praktisch für jeden Verwendungszweck spezifische Fahrräder. Geht es auf eine lange Veloreise? So empfiehlt sich ein Tourenvelo mit möglichst viel Gepäcklademöglichkeiten. Oder will man einfach gemütlich durch die flache Stadt cruisen? Dann bietet sich ein sogenanntes Hollandrad an. Immer häufiger sieht man auch Klapp-Velo-Pendler. Mal eben mit dem Fahrrad zum Bahnhof, eingeklappt mit dem ÖV transportieren und am Schluss mit dem selben Fahrrad direkt ins Büro. Klappend, praktisch, gut.
Bisher waren wir noch ganz gemütlich unterwegs. Schneller geht es mit dem Rennrad vorwärts. Aber wehe, es kommt eine Kiesstrasse. Oder die Dopingkontrolle. Eine Anschaffung sollte man sich also gut überlegen. Will man nicht nur schnell fahren, sondern auch noch möglichst viel Action haben, so ruft das Mountainbike. Aber Vorsicht! Auch davon gibt es die unterschiedlichsten Ausführungen. Solche zum Hochfahren, solche zum Runterfahren und – zum guten Glück für die meisten – solche für hoch und runter.
Will man einfach nur Spass haben und diverse Kunststücke vorzeigen, setzt man sich auf ein BMX-Bike oder auf das Einrad. Gewissermassen mit stromloser Tretunterstützung gibt es das Tandem. Das macht unglaublich viel Spass und man ist bestimmt nie alleine.
Die Elektrischen
Begeben wir uns nun in den Graubereich der bewegenden Fortbewegung. Elektrovelos haben in den letzten Jahren einen regelrechten Boom erlebt und tun dies noch immer. Eine absolut sinnvolle Sache für viele Zwecke. So fährt es sich mit dem E-Bike um einiges bequemer ins Büro, die Wegzeit verringert sich und die Dusche nach Ankunft ist auch nicht mehr zwingend.
Doch kann man bei einer gemütlichen Elektrovelo-Tour noch von sportlicher Betätigung sprechen? Ich bezweifle es. Klar, es hat genauso seinen Reiz und nicht jeder will unbedingt Sport betreiben. Aber nun gibt es mittlerweile ja auch Elektro-Mountainbikes und da frage ich mich nun schon, wie sinnvoll das noch ist. Den Berg hoch strampeln und den Trail runter sausen – das war bisher ganz klar den Sportlichen und Mutigen vorbehalten. Will nun auch das Grosi von nebenan mit dem Elektro-Mountainbike den Berg hoch?
Nein, das wohl doch nicht. Den fahrradunfähigen älteren Semestern ist desöfteren bereits ein flacher Radweg um einen ebenso flachen See zu viel. Auch wenn sie sich nicht mehr auf ein stinknormales Velo trauen, starten sie durch mit dem E-Bike. Es hat ja einen Motor. Das geht ganz leicht. Aber dass das Fahrrad dank Motor umso schwerer ist und mit dem Rad genauso am Verkehr teilgenommen wird, das wird im Voraus höchst selten bedacht.
Die E-Bikes gibt es heute übrigens in zwei Kategorien. Die „Langsamen“ mit einer Tretunterstützung bis 25 km/h sowie die „Schnellen“ mit einer Tretunterstützung bis 45 km/h. Man bedenke: mein froschgrünes Mofa meiner Kindheit durfte gerade mal 30 km/h schnell fahren. Oder besser gesagt: hätte dürfen sollen. Die schnellen E-Bikes erkennt man an den notwendigen gelben Nummernschildern.
Helm gehört auf den Kopf
Es ist in der Schweiz zwar nicht vorgeschrieben, aber von allen empfohlen. Helm auf beim Velofahren! Kannten wir als Kind den Helm noch gar nicht, so leben wir heute das Helmtragen beim Velofahren unseren Kindern vor. Wie heisst es so schön? Kluge Köpfe schützen sich. Für die schnellen E-Bikes, für welche eine gelbe Nummer benötigt wird, herrscht übrigens gesetzliche Helmpflicht.
Die Bewegungen
Nun also. Wieviel Bewegung steckt tatsächlich in einer elektrisch unterstützten Velotour? Die Rede bei den E-Bikes ist stets von einer Tretunterstützung. Was uns sagen will, es muss durchaus konstant getreten werden. Nicht gegen den Fahrradrahmen, nein, in die Pedalen. Also insofern bewegt man sich kaum weniger als mit einem altertümlich normalen Velo.
Die Anstrengung lässt jedoch deutlich nach. Es ist selbstredend um einiges einfacher, den Hügel hochzufahren und man kann auf guter Strecke ohne viel Stress auf bis zu 45 km/h kommen. Vorausgesetzt, man hat ein schnelles E-Bike.
Mein Fazit? Nehmt ein E-Bike, wenn ihr euch mit leichter Pedalentretung fortbewegen wollt. Setzt euch jedoch auf ein richtiges Fahrrad ganz ohne Strom, wenn ihr euch tatsächlich sportlich betätigen wollt. Oder ihr wollt so richtig Mountainbike fahren? Dann ganz bestimmt ohne Strom!
Die Vergessenen
Ich bin mir fast sicher, dass ich in meinem Beitrag noch diverse Velotypen vergessen habe. Teilt mir diese doch einfach mit einem Kommentar mit. Oder wie ist eure Erfahrung mit dem Fahrrad fahren – egal, ob mit oder ohne Elektrizität? Was ist eure Meinung dazu? Schreibt mir und kommentiert diesen Beitrag. Ich bin gespannt!
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