Wie ich zum Laufen kam
Ich laufe viel. Ich bewege mich gerne. Ich liebe es, raus zu gehen. An den See. In den Wald. Egal, einfach die Laufschuhe schnüren und los gehts. Die Gedanken lüften und die Zeit vergessen. Aber wieso eigentlich? Weshalb liebe ich das Laufen?
Weshalb laufe ich? Weshalb tue ich es sogar gerne? Wie bei so vielem geht die Suche nach der Ursache bis weit zurück in meine Kindheit. Schuld daran sind niemand geringere als meine Brüder und der Turnverein. Ein Blick zurück auf meine sagenumwobene Laufkarriere.
An meine allerersten Laufschritte mag ich mich nicht mehr erinnern. Da war ich so um ein Jahr alt. Mit einer Genauigkeit von einigen Monaten. Das reicht hier fürs erste. Erinnern kann ich mich trotzdem nicht. An meine allerersten Schritte. Als ich das Laufen ganz ursprünglich für mich entdeckte.
Neun Jahre später
Aber Laufen ist nicht gleich Laufen. Meine ersten Schritte dienten der Fortbewegung. Dem schnellen davon rennen, wenn es denn nötig wurde. Es sollten noch einige Jahre vergehen, bis ich das Laufen als Sport und Freizeitbeschäftigung entdeckte.
Einen ersten Schritt machte ich im Jahre 1988 oder 1989 mit dem Beitritt zum örtlichen Turnverein. Meine Brüder waren bereits total aktiv mit dabei und da war es nur logisch, dass ich mich nun auch im Verein sportlich betätige. Das Laufen stand jedoch mit zehn Jahren noch nicht so im Vordergrund.
Sechs Jahre später
Nun weiss ich es für einmal ziemlich genau. Wir schreiben das Jahr 1995. Das Ende meiner obligatorischen Schulzeit ist zugleich der Beginn meiner aktivsten Zeit im Turnverein. In der Aktivriege spiele ich Korbball und betreibe gleichzeitig Leichtathletik und Polysport. Ich kann nichts wirklich gut, aber bin einfach immer und überall mit dabei.
So auch in der Laufgruppe des Vereins. Wir trainieren aktiv auf unser Hauptziel hin – den 1’000 Meter-Lauf. Wöchentlich sind wir zusammen mit weiteren Turnvereinen der Region auf der Rundbahn in Hochdorf anzutreffen. Harte Trainings treiben uns zu schnellen Zeiten auf unserer Zieldistanz. 1’000 Meter. 1 Kilometer. Oder eben 2,5 Runden auf einer üblichen 400 Meter-Rundbahn.
Auch unser Idol der damaligen Zeit trainiert zeitweise an der gleichen Sportstätte. Der 800 Meter-Weltmeister von 2001. André Bucher aus Neudorf. Vorbild hin oder her. Ganz so schnell wie André Bucher lief ich dann doch nie. Es reichte auch in unserem Verein nicht zu den schnellsten. Liefen die doch die 1’000 Meter in tiefen 2:40er-Zeiten. Ich schaffte die Strecke aber immerhin in drei Minuten. Langsam? Versuchts mal aus!
Zehn Jahre später
Die Jahre des aktiven Laufens im Turnverein haben mich geprägt. Besonders meine Brüder und einige Läufer des Vereines haben mir die Freude für das Laufen nachhaltig weiter gegeben. Dermassen, dass diese Begeisterung bis heute anhält. Und dafür bin ich ihnen dankbar.
Aber die Zeit läuft und es folgte irgendwann eine längere Laufpause. Weshalb, kann ich nicht wirklich sagen. Es war so. Und war gut so. Noch besser als die Pause war jedoch der Wiederbeginn. Mit meinem Umzug nach Luzern im Jahre 2005 wollte ich den nahegelegenen Rotsee nicht nur einfach See sein lassen. Nein, ich fing an, die schönen Wege um den See aktiv zu nutzen und schnürte mir wieder die Laufschuhe an die Füsse.
Die grosse Begeisterung, welche ich schon als Jugendlicher für das Laufen hatte, kam wieder hoch. Egal, ob schnell oder langsam. Ich lief für mich und für (m)ein gutes Gefühl. Was ich übrigens auch heute noch so mache.
Fünf Jahre später
Nach einigen Jahren eigenständiges Laufen um den Rotsee, startete ich 2010 zum ersten Mal am Rotseelauf. Ich mass mich auf den 10 Kilometern mit anderen Läufern auf meiner Heimstrecke. Ein Wettkampf und trotzdem lief ich in erster Linie für mich selbst.
Seither bin ich – mit einer Ausnahme – an jedem Rotseelauf mit dabei. Seit meinem Wegzug aus Luzern Ende 2011 kann ich so jedes Jahr Anfang April auf meine alte Hausstrecke zurück kommen.
Drei Jahre später
Der Wegzug führte mich bekanntlich in die Region Zürich. Genauer in die Region des Greifensee – meinem neuen Haussee. Es verwundert daher nicht, dass ich nun öfters an den Ufern des Greifensee oder in den Wälder zwischen Pfaffhausen und Zürich anzutreffen bin. Ausgerüstet mit Laufschuhen und Laufshirt. Und ja, auch Hosen. Einfach, was dem Wetter gerade entspricht.
Mein neuer Heimlauf ist seit 2013 – wen wunderts – der Greifenseelauf mit Start und Ziel in Uster. Nach den 10 Kilometern am Rotsee sind es neu 21,1 Kilometer um den Greifensee. Ein Halbmarathon. Für mich persönlich immer wieder ein grosses Ziel. Dieses Jahr – am Samstag, 16. September 2017 – werde ich bereits zum fünften Mal zum Greifenseelauf starten.
Meine Vorfreude ist riesig. Ich hoffe erneut auf einen tollen und genussreichen Lauf und auf ein Lächeln über der Ziellinie. Wir werden sehen. Und ihr werdet es lesen. Auf In Bewegung mit querdurchdenalltag.com.
Jahre später
Was die nächsten Jahre bringen werden, weiss ich jetzt noch nicht. Eines jedoch versuche ich ganz bestimmt. Weiterhin sportlich und In Bewegung bleiben. Raus gehen in die Natur. Und einfach die Zeit geniessen.
Ob schnell oder langsam,
ob sportlich oder im Alltag,
Bewegung tut der Seele gut.
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