Sport ist Mord
Wer kennt ihn nicht? Den Spruch, den man immer wieder hört, sobald sich jemand beim Sport verletzt oder sonstige Gebrechen davon trägt. Aber stimmt es auch tatsächlich? Bringt uns der Sport langfristig um? Und woher stammt der Spruch überhaupt?
Der Spruch ist schon etwas älter und stammt angeblich von Sir Winston Churchill. Das war doch dieser sportlich athletische Premierminister Englands zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs. Oder wohl doch nicht? Jedenfalls hatte er eine sehr kritische Einstellung gegenüber Sport und Fitness. Er büsste es mit hohem Blutdruck, einem Herzinfarkt und zwei Schlaganfällen.
Klar kann man jetzt nicht sagen, mit Sport hätte er all diese Dinge nicht erlitten. Schliesslich wurde er ja auch stolze 91 Jahre alt. Aber trotzdem. Geschadet hätte ihm etwas mehr Bewegung bestimmt nicht. Das Zitat von Sir Winston Churchill ist jedoch nicht restlos belegt.
Wer nichts wagt, gewinnt nichts
Ja, eines ist Tatsache. Wer nicht die Skipiste runter fährt, der wird sich auch nie beim Skifahren das Bein brechen. Wer kein Basket- oder Korbball spielt, wird sich bei dieser Sportart auch nicht den Fuss verstauchen. Und wer nicht lange Fahrradtouren unternimmt, wird auch nicht mit einem wunden Arsch davon nach Hause heimkehren. Soviel ist klar.
Also ja, Sport ist mitunter gefährlich. Je nach Sportart sind die Gefahren grösser oder kleiner. Mal besser abzuschätzen, mal weniger. Beim Basejumpen kann man den Spruch Sport ist Mord gar vollumfänglich gelten lassen. Dem stimme sogar ich zu.
Und ja, es sterben jährlich Menschen bei der Ausführung sportlicher Aktivitäten. So kamen in der Schweiz zwischen 2009 und 2013 total 125 Personen bei der Ausübung von Sport zu Tode. Am meisten (39%) beim Bergsport, gefolgt von Wintersport (20%), Wassersport (18%) und Flugsport (9%). Im gleichen Zeitraum verletzten sich über 400’000 Menschen beim Sport. Auch hier ist der Wintersport mit 23% weit vorne. Spitzenreiter bei den Verletzungen sind jedoch die Ballsportarten (33%). Verhältnismässig sehr wenige (nur je 5%) verletzen sich beim Berg- sowie beim Wassersport.
Aber eben. Wie sagt man so schön? Wer nichts wagt, gewinnt nichts. Und so spielt nunmal bei vielen Sportarten ein gewisses Verletzungsrisiko mit. Mit einigen Vorkehrungen und einer gesunden Vorsicht, kann man dem aber sehr gut vorbeugen. Und so betätigt sich ein Grossteil der bewegten Bevölkerung absolut verletzungsfrei.
Kein Sport ist auch nicht die Lösung
Nun denn. Möchte man den sportlich bedingten Gefahren aus dem Weg gehen, so ist es verständlich, wenn man keinen Sport treiben will. Oder, nein. Eigentlich nicht. Liebe Leute, das ist der falsche Ansatz.
Wenn ihr sämtlichen Gefahren des Lebens aus dem Weg gehen möchtet, dann solltet ihr morgens gleich im Bett liegen bleiben. Dagegen hätte ich ein paar Tage lang auch gar nichts einzuwenden. Aber mit der Zeit verkümmert ihr dort unsäglich, was das Leben garantiert nicht verlängert.
Oder Sportmuffeln, welche lieber das Auto nehmen zum Bäcker nebenan, sei folgendes gesagt. Im Jahre 2015 gab es insgesamt 253 Tote im Strassenverkehr. Davon waren deren 75 mit dem Personenwagen unterwegs. Weiter verletzten sich 882 PW-Lenker schwer sowie 9’141 leicht. Also, was ist nun gefährlicher?
Wenn man es so betrachtet, sollte man die Brötli und Gipfeli von nun an joggend abholen. Aber ist schon klar. Man kann es immer so wenden, wie es einem gerade passt. Eines ist jedoch erwiesen. Sport ist definitiv kein Mord! Genau so wenig, wie Autofahren oder Fliegen mit Mord bezeichnet werden könnte.
Sport tut der Gesundheit gut
Sofern wir nicht verunfallen, fördert die aktive Bewegung unsere Gesundheit. Wir trainieren damit unser Herz, verbessern die Blut- und Sauerstoffversorgung des Körpers und verhelfen dem Blutdruck zu vernünftigen Werten. Als Zugabe oben drauf tut es der Seele gut, sich zu bewegen. Am besten natürlich draussen im Freien, wo man gleichzeitig die Natur geniessen kann. Wenn das Mord sein soll, weiss ich auch nicht mehr.
Da ich der Meinung bin, dass Bewegung uns allen gut tut, berichte ich immer sonntags in meiner Reihe In Bewegung von meinen sportlichen und alltäglichen Bewegungen. Also, bleibt bewegt, sportlich gesund und fit und kommt wieder vorbei auf meinen Blog querdurchdenalltag.com.
Quellen
Die obigen Aussagen basieren im wesentilchen auf den folgenden Quellen:
- Tagesanzeiger: Sport ist Mord, beweist die Statistik
- gesundheit.de: Sport ist Mord! Stimmt das?
- Bundesamt für Strassen (ASTRA): Unfalldaten der Schweiz
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