Negative Erfahrungen mit Hundehalter
Über gewisse Begegnungen freut man sich sehr. Über andere weniger. Als Läufer habe ich stets grossen Respekt vor Hunden. Ganz besonders aber vor den Hundehaltern. Denn eines sei jetzt schon gesagt: ich mag Hunde grundsätzlich. Nicht alle, aber viele.
Kürzlich erlebte ich leider mal wieder eine Begegnung der negativen Sorte. Dem Hund bin ich nicht böse. Aber dem Hundehalter. Sorry, aber wenn ein Hund nach einer Stunde Laufen an mir hochspringt, dann regt mich das ganz gewaltig auf.
Was folgt ist die wahre Geschichte von Mitte Mai. Ihr müsst weder laufen, springen noch bellen – einfach nur lesen.
Wuff Wuff.
Dies, meine lieben Leserinnen und Leser ist ganz stark vereinfacht die Äusserung eines Hundes. Die Rasse dürft ihr selbst wählen. Ich kann zwar einen Bernhardiner von einem Dackel unterscheiden und finde diverse Arten der Schweizer Sennenhunde total süss, aber ansonsten bin ich doch tatsächlich nicht so der Hundekenner.
Dem Greifensee entlang
Wie so oft, laufe ich eines schönen Abends dem Greifensee entlang. Ich geniesse meinen Lauf sehr. Es herrscht tolles Laufwetter mit leichter Bewölkung und angenehmen Temperaturen und ich bin bester Laune. Nach einer knappen Stunde laufe ich also auf dem relativ schmalen Uferweg und sehe vor mir einen Hund auf dem Weg stehen.
Er sieht ganz niedlich aus. Ist mittelgross und ganz in schwarz. In der Schnauze hat er einen Stock und mit den Augen schaut er mir entgegen. Da der Weg nicht sehr breit ist, braucht er jedoch beinahe den ganzen Platz. Doch ich muss da durch.
Rüberhüpfen? Ausweichen? See oder Baum?
Daneben steht ein Herr am Fischen. Mit einem blitzschnellen Ausschlussverfahren identifiziere ich ihn als den Hundehalter. Einfach, weil weit und breit niemand sonst anwesend ist. Ich rufe ihm zu.
Exgüsi!
Ich rufe und zeige auf den Hund. Meine Hoffnung und Bitte an ihn? Naja, den Hund doch bitte nur einfach zur Seite nehmen. So wie es übrigens die Mehrheit der Hundehalter machen. Nicht so der Angelrutenhalter. Fisch an der Leine, Hund auf dem Weg. Meinem Weg. Er schaut mich an und sagt nur:
Jo, dä macht doch nüd.
Genau. Der Standard aller Standardsprüche. Soviel ich weiss, macht kein Hund irgendwas. Bis es zum erstenmal soweit ist. Und ja, meistens behalten die Hundehalter mit dieser Aussage recht. Nur, ich kenne den Hund nicht und der Hund kennt mich nicht.
Gegenseitiger Respekt
Somit kann ich nicht abschätzen, wie der Hund reagieren wird, wenn ich an ihm vorbei laufe. Wie wird der Hund reagieren, wenn eine fremde Person daher gerannt kommt? Müde von 60 Minuten Joggen? Unangenehm war es! Soviel kann ich sagen.
Kaum war ich beim Hund, sprang der auch schon hoch. Ohne böse Absichten, soviel erkannte ich dann auch. Aber erschrocken bin ich trotzdem. Der Traum eines jeden Läufers. Eine Stunde laufen und dann so erschrecken. Super, wirklich. Und immer wieder ertönte es daneben seelenruhig.
Jo, dä macht doch nüd.
Ja, er hat nicht gebissen. Nicht gekrallt. War auch nicht böse. Aber er hat mich erschrocken. Möglicherweise habe ich auch den Hund erschrocken. Gut möglich. Dabei wäre es für den Hundehalter ein einfaches gewesen, den Hund einen oder zwei Meter zu sich zu rufen. Nur ganz kurz. Ich wäre in aller Ruhe durchgerannt und auch der Hund wäre nicht aufgeregt worden.
Danke an alle rücksichtsvollen Hundehalter
Ein herzliches Dankeschön möchte ich an dieser Stelle allen überaus rücksichtsvollen Hundehaltern aussprechen. Es handelt sich dabei glücklicherweise um die grosse Mehrheit. Aus meiner Sicht zumindest. Es sind jene, die gemeinsam mit ihrem Hund unterwegs sind und die Augen offen haben, wenn beispielsweise Läufer oder Radfahrer entgegenkommen. Jene, die ihren Hund kurz zu sich rufen in solchen Momenten.
Was ich jedoch überhaupt nicht mag, ist, wenn ein Hund einfach so dahergelaufen kommt. Frei im Wald. Weit und breit kein Herrchen in Sicht. Irgendwann kommt dann dieses Herrchen mit dem Telefon am Ohr und der Leine in der Hand gemütlich entgegen. Ob diese Hundehalter einfach zeitweise vergessen, dass sie mit einem Hund unterwegs sind?
Jo, dä macht doch nüd
Dieser Ausdruck mag stimmen. Nur, liebe Hundehalter, denkt daran, dass die fremden Personen auf dem Fussweg den Hund nicht kennen. Und umgekehrt genausowenig. Dieser Ausdruck ist schlichtweg völliger Blödsinn. Zeigt uns Läufern doch einfach, dass ihr aufmerksam mit eurem Hund unterwegs seid. Das reicht mir in aller Regel vollkommen.
Dankeschön.
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Hallo Stefan
Oh ja, das sind die weniger schönen Begegnungen. Solche kenne ich leider auch. Stimme aber zu, dass ganz viele Hundehaltende sich vorbildlich verhalten.
Lg
Anita