Noch sechs Tage bis zum Greifenseelauf Halbmarathon – Erholung pur
Die Vorfreude ist riesig. Keine Woche dauert es noch bis zum grossen Höhepunkt meines Laufjahres 2017 – dem Greifenseelauf Halbmarathon in Uster. All die teils harten Trainings sind vergessen. Was jetzt zählt, ist die Erholung. Sechs Tage Entspannen, damit ich am nächsten Samstag, 16. September 2017 frisch und fröhlich am Start stehe – und 21,1 Kilometer später hoffentlich genauso ins Ziel einlaufe.
Heute gibt es für euch noch einmal eine kleine Vorschau auf einen der grössten Laufevents der Schweiz. Mit den schönsten und tollsten Plätzen für die Zuschauer und den Dingen, die den Lauf am Tag X beeinflussen – positiv wie negativ. Egal, wie gut man in den Monaten davor trainiert hat.
Bereits zum fünften Mal stehe ich beim Greifenseelauf Halbmarathon in Uster am Start. Ich weiss noch, wie ich vor dem ersten Start im September 2013 nervös war. Schaffe ich die 21,1 Kilometer überhaupt? Ja, ich schaffte sie. Jeden einzelnen Meter. Und freute mich riesig darüber. Ein Jahr später dann die grosse Ernüchterung und die wohl härtesten zehn Kilometer meiner Laufkarriere. Und so sind wir bereits beim ersten Punkt, welcher einen Wettkampf unabhängig jeglicher Vorbereitung stark beeinflusst.
Selbsteinschätzung
Bestzeit. Wunschzeit. Traumzeit. Um diese zu erreichen, trainieren wir monatelang auf einen Wettkampf hin. Am Tag X fühlen wir uns dermassen fit, dass wir die erwünschte Laufzeit gar noch unterbieten möchten. Mit dem Startknall geht es los und wir laufen meist übermotiviert und viel zu schnell los. Das Gefühl ist noch immer super und es geht ja. Nur, wie lange? Denkt daran: was ihr auf den ersten Kilometern gewinnt, verliert ihr doppelt und dreifach auf dem allerletzten Kilometer des Rennens. Was gerade bei einem Halbmarathon verdammt hart werden wird.
Genauso erging es mir bei meiner zweiten Teilnahme am Greifenseelauf Halbmarathon im Jahr 2014. Ich trainierte den Sommer hindurch sehr gut und war parat, meine Laufzeit vom Vorjahr zu unterbieten. Bis drei Wochen vor dem grossen Tag. Ich wurde Vater und die Prioritäten im Alltag wurden per sofort anders gesetzt. Als ich in Uster am Start stand, fühlte ich mich zwar sehr gut. Aber ich wusste auch, dass es kaum für die angepeilte Zeit reichen wird.
Was tat ich? Ich versuchte es trotzdem. Lief viel zu schnell an und büsste es auf der zweiten Streckenhälfte brutal. Sogar ans Aufgeben dachte ich, vertrieb diesen Gedanken aber glücklicherweise immer wieder. Nach über zwei Stunden lief ich erschöpft und völlig fertig über die Ziellinie. Und dennoch war ich glücklich darüber, dass ich mich durchgebissen habe. Es war hart, aber am Ende war ich um eine grosse Lehre reicher.
Fazit? Schätzt eure Laufzeit realistisch ein. Seid ehrlich zu euch selbst und versucht nicht, etwas zu erzwingen. Startet den Lauf auf keinen Fall zu schnell. Steigert euch ab der Streckenhälfte und ihr werdet umso glücklicher ins Ziel einlaufen.
Tagesform
Achtet in den Tagen vor dem Wettkampf auf eure Ernährung sowie genügend Erholung und Schlaf. Schont euren Körper und verschiebt körperlich anstrengende Arbeiten um das Haus oder sonstwo lieber auf die Woche nach dem Lauf. So könnt ihr euch ziemlich sicher sein, dass eure Form am Lauftag auch euren Erwartungen anhand der Trainings entsprechen wird.
Aber klar, es kann immer etwas dazwischenkommen. Prüft vor dem Lauf selbst noch einmal, wie fit ihr euch fühlt und passt, wenn notwendig, eure Startgeschwindigkeit an. So steht einem motivierten und tollen Lauf nichts mehr im Wege.
Wetter
Ein Faktor, der uns Läufern immer wieder die Laune verderben kann. Aber nicht muss. Wichtig ist, dass ihr die Wetterbedingungen in eure Laufzeit einrechnet. So werde ich selbst weniger riskieren, wenn die Sonne auf die Strecke brennt. Heisse Temperaturen mag ich, besonders beim Laufen, überhaupt nicht. Am optimalsten ist für mich ein leicht bewölkter Himmel und Temperaturen um die 20°C. Ja, wenn sich jeder sein Wetter selbst wünschen könnte.
Sonne oder Regen können einem jedoch auch aufs Gemüt schlagen. So freuen wir uns auf ein tolles Lauferlebnis beim besten Laufwetter. Die Prognosen passen und die Freude ist gross, als es bei der Anreise genauso ausschaut wie von den Wetterfröschen vorausgesagt. Und dann brechen in den Wolken kurz vor dem Start sämtliche Dämme. Schon beim Einlaufen werden wir nass und die Laune sinkt in den Keller. Sch…, denken wir uns innerlich.
Aber hey! Locker bleiben. Cool bleiben. Das Wetter können wir gottseidank (noch) nicht beeinflussen. Es ist, wie es ist und der Start ist noch immer zur gleichen Zeit. Also lasst euch vom Wetter nicht verrückt machen. Geniesst den Lauf, egal ob es Katzen hagelt, in Strömen giesst oder die Sonne brennt. Macht das Beste daraus und lauft einfach los.
Unterstützung
Jeder Laufanlass freut sich über möglichst viele Läuferinnen und Läufer. So auch der Greifenseelauf in Uster mit rund 14’000 Startenden. Doch was wäre ein Lauf ohne noch viel mehr Zuschauer am Streckenrand, welche für reichlich Stimmung sorgen? Eine ziemlich öde Angelegenheit für alle Beteiligten. Glücklicherweise dürfen wir am Greifenseelauf Halbmarathon nicht über fehlende Unterstützung entlang der Laufstrecke klagen. Aber doch hat es noch Platz für viele weitere Supporter. Auch für dich!
Ein Halbmarathon über 21,1 Kilometer ist lange und bietet viel Platz für viele Zuschauer und Laufbegeisterte. Wir Läuferinnen und Läufer danken es euch, wenn ihr uns am Streckenrand unterstützt. Nur so können wir, ohne uns zu überschätzen, einer ehrgeizigen neuen Bestzeit entgegenlaufen. Besonders auf den letzten Kilometern, wenn wir mit den letzten Kräften das Tempo noch einmal anziehen und uns von euch angetrieben ins Ziel tragen lassen. Wir sagen schon jetzt herzlichst Dankeschön.
Die Region um den Greifensee bietet viele wunderschöne Plätze, um die Läuferschar zu unterstützen. In meiner Vorjahresserie zum Greifenseelauf 2016 habe ich einige davon vorgestellt. Schaut rein und sucht euch einen tollen Platz aus. Sei es bereits nach knapp drei Kilometern in Greifensee, wo wir noch munter ins Publikum lächeln. Oder in Fällanden, wo wir uns auf den Rückweg auf der anderen Seeseite machen. Um Unterstützung froh bin ich selbst entlang dem Seeweg zwischen Maur und dem Strandbad Egg, welcher einfach nie enden will.
So richtig brutal wird es jedoch in Riedikon, wo es rund 900 Meter in die eine Richtung und danach auf derselben Strasse wieder ebenso viele Meter zurückgeht. Für mich der demotivierendste Streckenabschnitt überhaupt. Aber was solls. Ist dies geschafft, geht es auf den letzten gut zwei Kilometern dem Ziel entgegen. Die Steigung in Richtung Stadtzentrum wird zur Nebensache. Die Unterstützung am Streckenrand hingegen zur Hauptsache. Getragen von vielen Zuschauern und unter teils frenetischem Applaus werden noch einmal die letzten Kräfte mobilisiert. Aber seid uns nicht böse, wenn wir nicht mehr ganz so locker zurücklächeln wie noch in Greifensee nach gerademal drei Kilometern.
Los gehts
Also dann. Wir Läuferinnen und Läufer geniessen die letzten Tage vor dem grossen Lauf in aller Ruhe und schonen unsere Körper. Und ihr Zuschauer? Ihr sucht euch einen tollen Platz aus entlang der Laufstrecke und plant die Anreise mit dem öffentlichen Verkehr. Schliesslich wollt ihr ja nicht mit dem Auto im Verkehrschaos stecken bleiben.
Wollt ihr jemand bestimmten unterstützen – zum Beispiel mich – so könnt ihr auch verschiedene Orte miteinander kombinieren. Ebenfalls gut mit dem ÖV möglich. Geniesst den Lauf in den Anfängen zuerst in Greifensee oder Fällanden und fahrt danach mit dem Zug nach Uster, um die Läuferschar auf dem Weg ins Ziel nochmals anzufeuern. Funktioniert perfekt und wurde durch meine Frau und unseren Sohn bereits mehrfach erfolgreich getestet.
Los geht’s – wir sehen uns nächsten Samstag, 16. September 2017 am Greifenseelauf in Uster.
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