Greifenseelauf 2016: Geschafft! – Einen Tag danach
Es ist geschafft! Bereits zwei Tage sind es nun her. Ein toller Lauf rund um den Greifensee liegt hinter mir. Knapp 12’000 Teilnehmende zählte der Greifenseelauf in seiner 37. Austragung. Rund die Hälfte davon absolvierte die Hauptdistanz über 21,1 Kilometer.
Mir persönlich erging es sehr gut. Auch wenn die letzten zwei Kilometer ziemlich hart waren, lief ich die gesamte Distanz mit einer schier unglaublichen Konstanz. Meine zwei Hauptziele erreichte ich mit Bravour. Ich konnte den ganzen Lauf nonstop geniessen und lief mit einem Lächeln über die Ziellinie. Und mit einer neuen persönlichen Bestzeit!
Aber fangen wir mal vorne an. Wie immer, reiste ich frühzeitig mit Bus und Zug an und genoss erst einmal die tolle Stimmung beim Zielgelände. So komme ich jeweils so richtig in Laufstimmung. Danach zog ich los in Richtung Garderobe, um meine Sachen zu deponieren.
Wo ist nur die Garderobe hingekommen?
Als erfahrener Teilnehmer schaute ich natürlich nicht auf die Wegweiser. Wie so viele andere auch. Deshalb war ich auch in guter Gesellschaft, als wir vor der Abrissbaustelle standen. Dem bisherigen Standort der Herren-Garderobe. Naja, der Mensch ist nun mal ein Gewohnheitstier und vertraut nicht blind den Hinweisschildern.
Also liefen wir nun doch den Schildern nach und informierten immer mal wieder suchende Läufer über den neuen Standort. Oder den nicht mehr existierenden alten Standort. Die Garderobe fanden wir schliesslich im Obergeschoss des (alten) Zeughauses. Mit einem wirklich provisorischen Ambiente. Aber es reichte. Ich wollte sowieso nur meine Tasche deponieren.
Ein letztes Mal die Blase leeren
Der Start war dann wiederum an der gewohnten Stelle auf der Seestrasse in Niederuster. Immerhin. Es folgt das übliche Prozedere. Gemütlicher Spaziergang zum Start. Einlaufen. Dehnen. Und natürlich noch der Besuch des ToiToi. Noch alles unnötige raus lassen. Interessant finde ich das alljährlich gleiche Phänomen. Während sich vor den ToiToi-Toiletten direkt auf der Seestrasse konstant eine lange Schlange bildet, suche ich jeweils keine hundert Meter von diesen entfernt eine einsame ToiToi-Kabine auf. Meist ohne anzustehen. Wirklich erklären kann ich mir das nicht. Aber mir soll es recht sein.

Los gehts auf erlebnisreiche 21,1 Kilometer
Um 15:32 knallt der Startschuss in den Himmel über Niederuster und der fünfte Startblock startet zum Halbmarathon um den Greifensee. Mit der Startnummer 4341 bin auch ich mit dabei. Wie immer geht es relativ schnell los. Nach und nach drossle ich mein Tempo entsprechend meinem Vorhaben. Die ersten drei Kilometer noch in einem 5-Minuten-Schnitt unterwegs, laufe ich den Rest (mit wenigen Ausnahmen) zwischen 5:10 und 5:15. Diese Konstanz freut mich ganz besonders und überrascht mich sogar ein wenig.


Was resultiert, ist meine neue persönliche Bestzeit. Die letzten zwei Kilometer werden meine Beine schwer. Aber ich ziehe es durch und laufe nach offiziellen 1:49:29,6 über die Ziellinie. Mit einer riesengrossen Freude. Auch Erleichterung. Und einem breiten Lächeln im Gesicht.

Als ich die Zeit sah, war ich nur noch erstaunt. Nicht nur, weil sie unter 1:50 lag. Nein. Beim Laufzeitschätz-Wettbewerb von running.COACH in Zusammenarbeit mit Polar habe ich für mich doch prompt – optimistisch wie ich bin – eine Zeit von 1:49:30 geschätzt. Mal schauen, was daraus jetzt resultiert.
Ich konnte auf den 21,1 Kilometern das Laufen und die Natur so richtig geniessen. Angetrieben wurde ich von den vielen Zuschauern und allen voran von meinen Liebsten. Frau und Sohn standen das erste Mal nach 5,5 Kilometern in Fällanden und erneut in Uster rund einen Kilometer vor dem Ziel. Diese Momente habe ich ganz besonders genossen.

Weltrekord ist nicht zu schlagen
Zum zweiten Mal versuchte dieses Jahr die Markus Ryffel’s Relay den aktuellen Weltrekord im Halbmarathon zu schlagen. Die Voraussetzungen waren gut. Mit bedecktem Himmel, angenehmen Temperaturen und trockener Witterung herrschte für alle optimales Laufwetter. Die 21 Staffel-Läufer, welche jeweils einen Kilometer absolvierten, versuchten den Weltrekord aus dem Jahre 2010 zu knacken. Der Eritreer Zersenay Tadese lief damals den Lissaboner Halbmarathon in einer unglaublichen Zeit von 58:23. Das entspricht einem Kilometerschnitt von nur gerade 2:46.
Aber auch mit vereinten Kräften ist diese Zeit am Greifensee nicht zu schlagen. Die Staffel erreichte eine Gesamtzeit von 59:44. Ebenfalls eine absolute Top-Zeit mit einem Schnitt von 2:50. Dennoch mussten sie sich deutlich geschlagen geben.
Uster Publikumsliebling auf dem Podest
Als die Schnellsten ins Ziel einliefen, war ich gerade mal in Fällanden. Fairerweise haben wir denen aber auch eine halbe Stunde „Vorsprung“ gegeben. Genützt hat es nichts. Sie waren trotzdem schneller.
Mit einer Siegerzeit von 1:03:43,9 gewinnt der in Uster wohnhafte Eritreer Simon Tesfay vor dem Vorjahressieger Patrick Ereng aus Kenia. Der amtierende Europameister über die Halbmarathondistanz und Siebter des Olympia-Marathons von Rio, Tadese Abraham, läuft auf den dritten Rang. Enttäuscht ist der für den LC Uster laufende Schweizer, welcher in Uster bereits dreimal gewinnen konnte, dennoch nicht. Er sei zufrieden, schliesslich seien seit Rio noch keine vier Wochen vergangen.
Bei den Frauen siegt Charity Kiprop aus Kenia in einer Zeit von 1:15:59,2 vor den Schweizerinnen Laura Hrebec und Susanne Rüegger. Neu gab es dieses Jahr die Kategorie U23. Anstelle von fixen Start- und Reiseprämien für Athleten aus dem Ausland wurde dieses Geld in den Schweizer Nachwuchs investiert.
Luzern ist schneller als Zürich
Als in Zürich lebender Heimweh-Luzerner hatte ich natürlich besondere Freude an der diesjährigen City Challenge am Greifenseelauf. Luzern tritt gegen Zürich an. Blau-Weiss gegen Blau-Weiss. Wer ist schneller? Es wird eine überraschend klare Sache. Mit einem durchschnittlichen Vorsprung von rund sieben Minuten gewinnt Luzern die City Challenge klar. Der schnellste Luzerner lief gar in einer super Zeit von 1:16:06,5 ins Ziel ein. Solche Zeiten finde ich einfach nur noch krass.
Der Besenwagen fährt vor
Einer muss der Letzte sein. An Laufveranstaltungen ist dies bekanntlich der Besenwagen. Dieser fährt nun auch für diese Sommerserie auf Quer durch den Alltag auf. Der Greifenseelauf 2016 ist Geschichte. Ich durfte einen wunderschönen Tag erleben. Einen traumhaften Lauf. Und kann viele tolle Momente und Erinnerungen mitnehmen. Die Serie rund um den Greifenseelauf 2016 ist jedoch hiermit vorüber.

Wenn du Lust hast, so stöbere doch noch einmal in den vergangenen Artikeln. Bist du selber um den See gelaufen? So schau dir die verschiedenen Standorte noch mal an. Oder lass dich inspirieren für eine Teilnahme im nächsten Jahr. Auch Zuschauer am Streckenrand sind immer gerne gesehen. Notiere dir also bereits jetzt den Samstag, 16. September 2017 in deiner Agenda. An diesem Tag wird der Startschuss knallen für den Greifenseelauf. Ich freue mich wieder darauf.
Auch im Herbst aktiv bleiben
Willst du auch im Herbst regelmässig deine Joggingschuhe schnüren und ein Ziel vor Augen haben? Kein Problem. Es gibt genügend Möglichkeiten. Ich selber werde wie im Vorjahr am Silvesterlauf in Zürich starten. Am Sonntag, 11. Dezember 2016 geht es auf die 10 Kilometer durch die Zürcher Innenstadt.

Herzlichen Dank
Ich danke euch fürs Lesen und hoffe, ihr hattet euren Spass. Wenn es euch gepackt hat, dann besorgt euch zwei Laufschuhe und geht los. Einfach raus. In den Wald. An den See oder Fluss. Egal. Geht und rennt. Nicht gerade wie Forrest Gump. Zurückkehren solltet ihr schon noch zeitnah. Geht Joggen und habt Spass. Vielleicht laufen wir ja demnächst gemeinsam an einem der Läufe.

Hier noch mal alle Artikel meiner Sommerserie 2016 zum Greifenseelauf vom Samstag, 17. September 2016:
1. So 10. Juli 2016
Der Lauf. Das Erlebnis. Die Sommerserie.
2. So 17. Juli 2016
Niederuster (km 0) – Aufwärmen und Startschuss
3. So 24. Juli 2016
Greifensee (km 2,5) – erster Publikumshöhepunkt
4. So 31. Juli 2016
Fällanden (km 5,6) – ab jetzt geht es wieder retour
5. So 7. August 2016
Camping Rausenbach (km 10,55) – die Hälfte ist geschafft
6. So 14. August 2016
Seeweg Maur-Egg (km 12-15) – es nimmt kein Ende
7. So 21. August 2016
Silberweide (km 16) – der See ist umrundet
8. So 28. August 2016
Riedikon (km 17-18,65) – 1’650 Meter Laufen für 150 Meter Strecke
9. So 4. September 2016
Uster (ab km 19) – der Anstieg Richtung Stadtzentrum
10. So 11. September 2016
Uster (ab km 20,5) – Frenetischer Empfang auf der Zielstrecke
Spezial am Fr 16. September 2016
Wort zum Samstag Spezial: Start zum Greifenseelauf Halbmarathon
11. So 18. September 2016
Geschafft! – Einen Tag danach
Dank Ruhepause einen Tag später erschienen am Mo 19. September 2016
Weitere Informationen zum Laufspektakel rund um den Greifensee findest du auf der Greifenseelauf. Die Rangliste kannst du direkt auf Datasport abrufen.
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