Fünf Campingplätze für eine tolle Reise gen Nord-Osten
Vor nicht allzu langer Zeit machten wir uns zu dritt mit unserem VW-Bus auf den Weg Richtung Nord-Osten. Über München ging es erstmal in den Bayrischen Wald, danach weiter via Pilsen nach Prag, zurück nach Deutschland in die Sächsische Schweiz und nach zwei Wochen heimwärts über Rothenburg ob der Tauber. Knapp 1’800 Kilometer zählte unser Tacho anschliessend mehr und beinahe so viele Fotos unsere Kamera.
Viel wichtiger sind indes unsere Erlebnisse und Eindrücke, die wir in den zwei Wochen erfahren durften. Ihr dürft nun mit ein paar Beiträgen ebenfalls ein wenig daran teilhaben. Zu Beginn möchte ich euch die Reiseroute und ganz besonders unsere fünf angefahrenen Campingplätze empfehlen. Überall wurden wir äusserst freundlich empfangen und so fühlten wir uns sämtliche Tage und Nächte pudelwohl. Also, starten wir unsere kleine Reise.
Reiseroute
Eine Bus-Reise muss nicht von A bis Z durchgeplant sein, aber dennoch starten wir mit einer Übersicht unserer Frühlingstour. Als erstes Hauptziel unserer Reise war der Besuch von lieben Freunden im Bayrischen Wald. Von der dortigen Drachenstadt Furth im Wald war es dann noch ein Katzensprung bis Prag, womit die Tschechische Hauptstadt schnell als weiterer Höhepunkt feststand. Doch wie wieder zurück, ohne einfach den gleichen Weg retour zu kurven? Wir entschieden uns, „oben rum“ zu fahren. Über die Sächsische Schweiz, einem tollen Camping in Königstein direkt an der Elbe und mit einem Tagesabstecher nach Dresden. München am ersten Tag sowie Rothenburg ob der Tauber dienten zur Vermeidung von allzu langen Tagesstrecken, waren aber selbstverständlich nicht weniger schön. Beide Städte verdienen selbst einen längeren Aufenthalt. Aber eben, man kann nicht alles haben.
Für uns hat es gepasst und dennoch könnte man diese Tour noch um viele Tage verlängern. Bei jedem Zwischenziel könnte man locker noch länger verweilen und auch dazwischen gäbe es noch sehr vieles zu entdecken. Ferien sind jedoch bekannterweise ein begrenztes Gut und so standen uns diesen Frühling zwei Wochen zur Verfügung. Just jene zwischen den Feiertagen Auffahrt und Pfingsten – was speziell an Pfingsten eine Reservierung der Campingplätze empfiehlt.
1. München – Campingplatz Thalkirchen: gross und zentral
Ziel des ersten Tages war, ein „Helles“ und was leckeres Bayrisches zu bestellen in einem Münchner Gasthaus oder dessen Garten. Und ja, wir haben vollauf erfüllt und gönnten uns ab diesem Erfolg auch noch ein weiteres erfrischendes sommerliches Bier. Wir genossen einen gemütlichen Nachmittag in der Münchner Innenstadt, ehe wir wieder zurück fuhren zu unserem Schlafplatz – dem eigentlichen Thema des heutigen Berichts. Zurück ging es ab Marienplatz mit der U3 bis Thalkirchen (Tierpark) und von dort mit dem Bus 135 bis direkt vor den Eingang des Campingplatzes Thalkirchen. Das ganze dauert jeweils nur einige Minuten und aufsummiert ergibt sich eine Reisezeit von lediglich rund 25 Minuten. Der perfekte Platz für einen Städtetrip nach München mit dem Zelt, Camper oder eben VW-Bus.
Der Campingplatz Thalkirchen liegt südlich des Stadtzentrums auf den Isarauen in unmittelbarer Nähe zum Tierpark. So bietet sich rund um den Platz genügend Grün, um auch mal ein paar Tage ohne Stadtbummel zu geniessen. Der Camping selber ist sehr gross und trotzdem äusserst gemütlich. Nur dürfen wir sagen, dass es bei unserem Aufenthalt noch sehr wenige Gäste hatte, gemessen an der Grösse. Und Anzahl Leute auf einem immer gleich grossen Bereich hat bekanntlich direkten Einfluss auf die Gemütlichkeit. Trotzdem dürfen wir den Campingplatz Thalkirchen durchaus empfehlen. Der Platz ist grün, die sanitären Anlagen grosszügig und sauber und einen kleinen „Supermarkt“ hat es auch.
2. Furth im Wald – Camping Einberg: gemütlich und familiär
Acht Jahre nach unserem letzten Besuch, fanden wir endlich wieder Zeit für einen Abstecher nach Furth im Wald und zu unseren dortigen Freunden. Auch war es höchste Zeit, dass sich unsere jeweils etwa 3.5 Jahre alten Jungs kennenlernen und gemeinsame Sache machen beim Spielen. Und ja, da fanden sich zwei Lausbuben. Die sprachliche Barriere war überhaupt nicht spürbar, bayrisch und schweizerdeutsch konnten sich die beiden verständigen, ohne einander zu verstehen – und doch verstanden sie sich prächtig. Im Bayrischen Wald kann man im übrigen dermassen viel unternehmen, dass dazu demnächst ein eigener Beitrag folgen wird auf diesem Blog. Heute starten wir mit dem Campingplatz Einberg zwischen Stadtzentrum und Drachensee.
Beim Campingplatz Einberg handelt es sich um einen eher kleinen, sehr familiären Camping im Grünen. Ins Zentrum der Drachenstadt Furth im Wald läuft man eine gute viertel Stunde, bis zum Drachensee geht es in etwa halb so lange in die entgegengesetzte Richtung. Top Lage also für einen gemütlichen Aufenthalt im Bayrischen Grenzort zu Tschechien. Die Einfahrt zum Platz hat uns zu Beginn etwas verwirrt. Für den unteren (grossen) Rasenplatz mit den Stellplätzen für Camper und Busse, fährt man nicht zur Rezeption (Fahrverbot), sondern auf den davor liegenden Parkplatz. Dann geht es zu Fuss zur Anmeldung, wo wir dann freundlich begrüsst wurden und wir gemeinsam einen Platz aussuchen durften. Wir hatten Glück und erwischten noch einen schattigen Stellplatz, denn leider ist ein Grossteil des Campingplatzes ohne Bäume und entsprechend sonnig. Leider war auch der Spielplatz noch nicht fertig, da dieser kurz vor unserer Ankunft durch einen sturmgefällten Baum zerstört wurde. Schade, aber halb so schlimm.
3. Prag – Camp-Pension Dana Troja: klein und zentral
Nach dem naturnahen Aktivaufenthalt im Bayrischen Wald zog es uns nach Prag, um die Hauptstadt der Tschechischen Repuplik zu erforschen. Wie von meiner Frau bereits vorher gesagt, ist Prag ein traumhaft tolles Städtereiseziel. Wunderschöne Stadt mit herrlichen alten Gebäuden, der gemütlich dahinfliessenden Moldau und einladenden Cafes und (Brauerei-)Restaurants. Egal, ob als Familie oder mit Freunden, Prag ist ganz klar eine Reise wert. Von unserem Schlafplatz auf dem Camping Dana Troja benötigten wir jeweils knapp 20 Minuten mit dem Tram 17 bis ins Zentrum – oder exakt zum Platz Staroměstská.
Der Camping Dana Troja befindet sich (nebst weiteren Campingplätzen) im Stadtgebiet Troja. Der Platz liegt in unmittelbarer Nähe zur Moldau, an dessen Ufer die Prager selbst sich im Grünen erholen. Wenige Meter vom Eingang befindet sich die Tramhaltestelle, mit welcher man ohne Halt ins Stadtzentrum fahren kann. Der Camping ist klein, aber super gemütlich. Die sanitären Anlagen sind sauber und für die Grösse des Platzes absolut ausreichend. Während ich auf unseren Bialetti-Kaffee schwöre bei unseren Busreisen, so geniessen die Camping-Mitarbeiter in ihrem Büro frischen Kaffee einer Schweizer Kaffeemaschine von Jura. Sinn für Qualität haben sie also auf diesem Campingplatz.
4. Königstein – Campingplatz am Treidlerweg: abgelegen und flussnah
Nach Prag zog es uns wieder auf das Lande. Genauer nach Königstein in der Sächsichen Schweiz. An die schöne und zurzeit ruhige Elbe, wo nicht allzuviele Autobrücken darüber führen. Hier genossen wir einfach mal wieder die Natur und unternahmen tolle Ausflüge. Etwa zur Bastei oder nach Hrensko in die Edmundsklamm. Nicht zu vergessen der eintägige Städtetrip nach Dresden. Ab Königstein in 40 Minuten direkt mit der S-Bahn erreichbar.
In Königstein verbrachten wir auch einige Zeit direkt an der Elbe. Sei es auf unserem Campingplatz Am Treidlerweg oder aber beim nahegelegenen Gasthaus Bomätscher. Nicht nur wegen dem feinen Essen, sondern genauso aufgrund des tollen Spielplatzes nebenan. Unser Camping war einmal mehr super freundlich und vor allen Dingen wunderschön im Grünen und direkt an der Elbe. Nur bei Hochwasser wird eine Taucherausrüstung notwendig, was die eindrücklich hohen Markierungen an den Häusern zeigten. Will man zum Ortskern von Königstein oder zum Bahnhof, so bedeutet dies rund 1.5 Kilometer Fussweg der Elbe entlang oder aber man nimmt den Bus von der gut 500 Meter entfernten Bushaltestelle. Nun, wir liefen und genossen den Spaziergang vollauf – und zwar alle drei.
5. Rothenburg ob der Tauber – Camping Tauberromantik: freundlich und gepflegt
So schön Ferien sind, umso schneller naht das Ende. Für die Heimfahrt aus der Sächsischen Schweiz zurück in unsere heimatliche Schweiz hätten wir durchaus noch einige Tage gebrauchen können. Aber es ist, wie es ist und so fuhren wir in den beiden letzten Urlaubstagen die rund 700 Kilometer mit nur einem Halt durch. Nunja, Pausen machten wir selbstverständlich öfters, nur den Schlafhalt fand diese eine Nacht nur in Rothenburg ob der Tauber statt. Und zwar direkt an der Tauber auf dem Campingplatz Tauberromantik.
Diesen letzten Abend verbrachten wir völlig nichtstuend auf dem Campingplatz vor unserem traumhaften VW-Bus. Mit unserer bei einem Hofladen erworbenen, kleinen Bierdegustation bestehend aus Schwarzbier, Honigbier und Kirschbier machten wir es uns gemütlich. Unser Kleiner fuhr sogleich mit seinem Laufrad los zum direkt gegenüberliegenden Spielpatz, wo er schnell tolle Spielfreunde fand. Manchmal muss man einfach ein wenig Glück haben mit dem Standplatz und auf dem Campingplatz Tauberromantik hatten wir dies definitiv. Wir genossen den letzten Abend genau so, wie wir den ganzen Urlaub genossen haben. Eine Reise, die wir gerne weiter empfehlen. An alle, die gerne so reisen, wie wir.
Die Campingplätze in der Übersicht
München | Furth im Wald | Prag | Königstein | Rothenburg o.d.T. | |
Thalkirchen | Einberg | Dana Troja | Am Treidlerweg | Tauberromantik | |
Ortszentrum | Marienplatz ca. 25 min mit Bus 135 und U3 | ca. 15 Minuten zu Fuss zum Stadtplatz | knapp 20 min bis zum Platz Staroměstská | ca. 1.5 km der Elbe entlang nach Königstein | ca. 1 km zum Stadtzentrum |
Öffentlicher Verkehr | Bus 135 direkt beim Campingplatz | zu weit weg | Tram Linie 17 in unmittelbarer Nähe zum Campingplatz | 5-10 min zur Bushaltestelle Mittelweg oder ca. 1.5 km zum Bahnhof | Bus 819 direkt beim Campingplatz |
Sanitäre Anlagen | sauber, frei zugänglich | sauber, mit Schlüssel zugänglich (Tendenz zum vergessen) | sauber, frei zugänglich | sauber, mit Zutrittskarte zugänglich (Tendenz zum vergessen) | sauber, frei zugänglich |
Duschen | Jetons notwendig (50 Cent) | kostenlos | kostenlos | bezahlen mit Zutrittskarte (60 Cent pro 3 Minuten) | kostenlos |
Einkaufen | kleiner Supermarkt | nie gebraucht | Glace | kleine Auswahl | kleiner Laden |
Freundlichkeit | wir wurden überall äusserst freundlich und herzlich empfangen | ||||
Stellplatz | Abhängig der Wahl oder was zugewiesen wird, unsere Stellplätze waren überall grosszügig bemessen | ||||
Spielplatz | ja | ja, war aber leider noch defekt durch einen Sturmschaden | nicht wirklich | nebenan beim Gasthaus | ja, tolle Sache |
Strom | frei zugänglich | Schaltkasten wird durch Platzwart geöffnet | frei zugänglich | frei zugänglich, muss mit Geld befüllt werden | frei zugänglich |
Reisefotos
Auf den Geschmack gekommen? Oder doch noch nicht ganz? In beiden Fällen klickt doch einfach weiter auf mein persönliches Fotoalbum und erfreut euch über unsere Impressionen aus München, dem Bayrischen Wald, Prag, der Sächsischen Schweiz sowie Rothenburg ob der Tauber. Viel Spass und gute Reise.