Eifach rüüdig – sicher an die Lozärner Fasnacht
In einer Woche ist es wieder soweit. Frühmorgens – oder spätnachts – am Schmutzigen Donnerstag, 28. Februar, erknallt um Punkt fünf Uhr der Urknall über Luzern und die Fritschi-Familie zieht auf den Kapellplatz zur Tagwache und den Start der rüüdigsten Jahreszeit überhaupt – die Lozärner Fasnacht.
Im ganzen Kanton Luzern und weiten Teilen der Innerschweiz geht es eine knappe Woche lang an unzähligen Maskenbällen, Umzügen und sonstigen Partys laut und schräg zu und her. Das Epizentrum der rüüdigsten Tage liegt dabei mitten in der Altstadt von Luzern. Mit den Kult-Ur-Fasnächtlern auf dem Weinmarkt, den Guuggerklängen von der Rathaustreppe unter der Egg oder den wilden und bunten Fasnachtswagen an der Bahnhofstrasse – und noch verdammt viel mehr.
Dabei drängen sich die Massen teilweise fast gefährlich eng durch die Gassen. Ein Horrorszenario für Rettungskräfte wie Polizei, Sanität und Feuerwehr. Deshalb hat nun die Stadt Luzern in Zusammenarbeit mit verschiedenen Fasnachtsvereinen eine Wegleitung herausgegeben, um die Lozärner Fasnacht für alle Beteiligten sicher zu gestalten, aber so rüüdig wie eh und je zu belassen.
Ohne Regeln funktioniert in der heutigen Zeit auch eine Fasnacht nicht mehr. So wild und bunt sie auch daher kommt, einige Grundsätze müssen nunmal von allen beachtet werden. Das ist heute so, war aber im Grunde schon immer der Fall. Treffen sich irgendwo viele Leute, so braucht es einfach ein paar Grundsätze, an welche man sich halten sollte – oder auch mal muss.
Kuschlige Enge zum Aufwärmen
In der Stadt Luzern gibt es vier offizielle Fasnachtstage: der Schmutzige Donnerstag (Tagwache und Umzug der Zunft zu Safran (Fritschi)), der Rüüdige Samschtig (inklusive Kafi Huereaff unter der Egg), der Güdismontag (Tagwache und Umzug der Wey-Zunft) sowie der Güdisdienstag mit dem abschliessenden Monstercorso mit rund 100 Guuggenmusigen durch die Luzerner Altstadt. An diesen Tagen ist zu gewissen Zeiten in den sonst schon engen Gassen der Altstadt kaum mehr ein durchkommen. Kommt dann noch eine Guuggemusig mit 40 bis 60 schränzenden Mitgliedern daher, wirds noch ein wenig kuschliger.
Früher mochte ich das und mischte mich jeweils mitten ins Gedränge rein. Ein Gedränge in der Bar? Kein Problem, den vollen Holdrio-Becher können wir auch so wunderbar in den Händen jonglieren. Und da und dort mal ein wenig Bier oder Tee auf das Fasnachtsgewand gehört halt irgendwie einfach dazu. Naja, ich wurde älter und heute gehe ich diesem Gedränge lieber aus dem Weg. Trotz allem geschah bisher glücklicherweise sehr wenig negatives an der Lozärner Fasnacht, beachtet man die grosse Menschenmasse, die sich jeweils ausgelassen in der Stadt tummelt.
Gefährliche Enge im Notfall
Und trotzdem kann (zu) schnell eine gefährliche Situation entstehen, wenn im Normalzustand schon kein Durchkommen mehr ist. Zu viel ist an anderen Grossanlässen schon geschehen, als dass man an der Fasnacht die Augen vor den Gefahren verschliessen darf. Die Stadt Luzern hat deshalb schon seit Jahren in Zusammenarbeit mit den Sicherheits- und Rettungsorganisationen sowie den Fasnachtsvereinen ein spezielles Sicherheitskonzept für die Fasnacht in der Stadt. Dazu gehört unter anderem von Seiten der Polizei die präsente und sichtbare Polizeipatrouille, die für ein angenehmes Sicherheitsgefühl sorgen.
Nun hat die Stadt für alle, die sich in irgendeiner Form aktiv an der Lozärner Fasnacht beteiligen wollen, eine Wegleitung herausgegeben. Dort sind alle relevanten Informationen in aller Kürze und trotzdem klar und deutlich zusammengefasst. Die Ausrede „davon wusste ich nichts“ gilt somit also nicht mehr an der nächsten Fasnacht. Von der Abfallentsorgung über den Umgang mit Fasnachtswagen unterschiedlicher Grössen bis hin zum Verkaufen von Waren wird in der Broschüre alles behandelt. Was ist bewilligungspflichtig, womit kann ich einfach rein in die Stadt und was muss auf alle Fälle draussen bleiben? Auch Zonenpläne sowie die wichtigsten Adressen und Telefonnummern sind enthalten.
Die Wegleitung und weitere Informationen zur Fasnacht findet man auf fasnacht.stadtluzern.ch. Die Wegleitung kann zudem direkt hier als PDF heruntergeladen werden. Halten sich alle an die wenigen Regeln und Empfehlungen, so steht einer rüüdigen und zünftigen, aber auch sicheren Lozärner Fasnacht nichts mehr im Wege.
Hat dir dieser Beitrag gefallen und du möchtest mehr davon? Dann melde dich jetzt an für meine E-Mail-Benachrichtigung. Einfach Name und E-Mail eintragen und auf Anmelden klicken. Und schon erhälst du ein Mail, wenn hier was neues bereit steht. Herzlichen Dank – ich freue mich.