Fendels: Familienfreundliches Hotel direkt an der Skipiste
Möglichst viele Pistenkilometer, coole Bars und grandiose Stimmung beim Apres Ski. Ja, das waren mal Kriterien für die Skiferien. Als Familie mit einem zweijährigen Knaben sieht es nun etwas anders aus. Ein kleines und überschaubares Skigebiet sowie ein familienfreundliches Hotel sind nun gefragt. Gefunden haben wir dies im österreichischen Fendels.
Diesen Winter gastierten wir bereits zum zweiten Mal im Erlebnishotel Fendels im Kaunertal. Der kleine Ferienort liegt rund 20 Autominuten von Landeck entfernt in Richtung Reschenpass. Auf der gegenüberliegenden Talseite liegt das Skigebiet von Serfaus-Fiss-Ladis und weiter hinten im Tal kommt man nach Samnaun mit der traumhaften Silvretta-Arena von Ischgl und Samnaun. Aber eben. Die beiden genannten Gebiete sind gross. Jenes von Fendels ist klein. Und genau das ist zurzeit der grosse Vorteil.
Die Lage
Fendels zählt mit etwa 250 Einwohnern zu den kleinsten Gemeinden Österreichs. Nebst vielen Ferienwohnungen und Appartments steht direkt beim grossen Parkplatz und an der Skipiste das Erlebnishotel Fendels. Die Lage könnte also besser nicht sein.
Fendels ist mit dem Auto von Prutz her anzufahren. Mit der Gondelbahn geht es von Ried her bergwärts. Oder für einen kleinen Tagesausflug mal talwärts. Speziell, wenn man einen Bähnli-Fahren-Begeisterten Jungen hat.
Der Empfang
Empfangen wird man im Erlebnishotel Fendels überaus freundlich. So wie wir Schweizer dies in Österreich gewohnt sind und es teilweise auch für Schweizer Hotelangestellte wünschten. Bei Fragen oder sonstigen Angelegenheiten darf man sich während des Aufenthaltes gerne an die Reception wenden. Und sei es nur für einen im Fischteich versenkten Schleckstengel. Das anschliessende Rausfischen mit dem Netz war eine Unterhaltung für sich.
Das Zimmer
Was folgt zwischen der Anmeldung am Empfang und dem definitiven Ankommen im Zimmer? Genau! Koffer Schleppen. Das darf man in Fendels gerne selbst erledigen. Was auch absolut in Ordnung ist. Skischuhe an die Wärmebügel im Skikeller hängen und alles andere hoch ins Zimmer zum Einräumen. Da merkt man mal wieder, was man so alles mit in die Skiferien schleppt.
Im Vorjahr hatten wir ein „normales“ Zimmer gebucht mit zusätzlichem Reisebett für unseren Kleinen. Das war damals absolut ausreichend. In diesem Jahr sind wir in eine Suite eingezogen. Wow! Klingt toll. Ist es auch. Optimal für eine Familie mit zwei Kindern. Auch für ein Kind, wie bei uns. Der Schlafbereich mit dem Doppelbett ist vom Wohnbereich mit dem grossen Ausziehsofa abgetrennt. So kann der Kleine ungestört weiter schlafen, wenn die Eltern nach dem verdienten Drink an der Bar wieder zurück ins Zimmer kommen.
Die Zimmer (Suiten) sind gross und verfügen über einen Balkon. Zumindest hat unser Zimmer im Vorjahr sowie die Suite in diesem Jahr über einen verfügt. Der Ausblick ist natürlich abhängig von der Lage des Zimmers. Unsere Aussicht war beide Male in Richtung Gondelbahn und Tal. Einfach wunderbar.
Das Essen
Oh ja, was wären richtige Ferien ohne ein reichhaltiges Frühstück und ein feines Abendessen? Das Frühstück im Erlebnishotel Fendels lässt sich sehen. Es hat alles, was man braucht. Nebst den üblichen Sachen wie Kaffee, Tee, verschiedenen Broten, Butter, Konfitüren gibt es auch diverse frische Früchte sowie ein warmes Buffet mit guter Auswahl. Rührei, Speck, Würste, Röstifladden, Eier – es hat alles für die morgendliche Stärkung.
In Österreich freue ich mich immer über die feinen Semmeln. Das war als Kind schon so und ist es heute mit eigenem Kind immer noch. Dazu Butter und Konfitüre. Passt. In Sachen Kaffee mussten wir dann eine Woche lang mit brauner Kaffeebrühe vorlieb nehmen. Sorry, aber als gewöhnter Kaffeetrinker aus Jura-Vollautomat und Nespresso zählt das für mich nicht mehr so richtig zu einem wirklich feinen Kaffee.
Der Hit in Fendels ist das super feine Müesli mit den grossen Schockoladenschückchen drin. Ich möchte diese nicht zu Hause haben. Aber in den Skiferien passt das einfach wunderbar. Darüber einige Früchtestücke und Yoghurt. Ein Traum.
Das Nachtessen im Hotel ist abwechslungsreich und gut. Es gibt ein Mix aus Buffet und Menu und für die Kinder hat es immer was separates im Angebot. Ist man beim Abendessen nicht bei den ersten Gästen, so kann es leider durchaus vorkommen, dass gewisse Dinge schon aus sind. Insbesondere das Dessertbuffet sah bei uns vor dem Essen noch viel reichhaltiger aus, als es dann schlussendlich noch war. Schade eigentlich, ist doch vorab schon klar, wieviele Personen zu Abend essen werden.
Wer etwas aufwärmen möchte (beispielsweise Milch für kleine Kinder), der findet eine frei verfügbare Mikrowelle vor. Nun sollte man aber nicht unbedingt abends das Buffet plündern für das Mittagessen tags darauf.
Der Service
Der Service ist doch immer so eine Sache. Oder nein, eben keine Sache, sondern sehr persönlich. Grundsätzlich sind alle Mitarbeiter bemüht freundlich. Die einen herzlich freundlich, die anderen leider nur bemüht. Besonders der Service beim Morgen- und Abendessen ist zwar nicht grundsätzlich schlecht, aber in einem Viersterne-Hotel könnte man etwas mehr erwarten.
Sprachliche Schwierigkeiten waren das eine, aber eine offensichtliche Unkenntnis über die doch sehr übersichtliche Weinkarte lies uns dann doch etwas stutzen. Oder unklare Aussagen auf eine Frage nach den Zutaten in einem bestimmten Gang. Resultat: er hat uns irgendwas gesagt und wir kamen zum Schluss, dass er wohl keine Ahnung hat.
Aber eben, es gab auch sehr gutes Personal. Zu erwähnen gibt es da die freundliche Fisch-Fang-Empfangsdame und den einen netten Herrn in der Bar, welcher unseren Kindern immer die Drink-Tennisschläger schenkte. Zur grossen Freude der drei Kleinen.
Persönlich war ich jedoch am meisten überzeugt von der Zimmerreinigung. Es war nicht nur sauber (das war es nämlich einwandfrei), nein, es wurde mit viel Liebe gemacht. Das merkt man einfach, wenn die Plüschtiere des Kindes lustig angeordnet sind oder die Bettdecken jeden Tag auf eine etwas andere Art originell gebettet werden. Kleine Dinge, die man nicht erwartet, aber doch auffallen. Sehr positiv auffallen.
Das Sauna-Massage-Bad
Ja, ok. Sauna-Massage-Bad ist etwas übertrieben. Es hat ein Bad für alle, einen Saunabereich für Erwachsene und ein Massageangebot zur Erholung. Alles jedoch einwandfrei. Der Saunabereich ist sehr schön gestaltet und bietet alles, was man benötigt. Verschiedene Saunen, Infrarotkabine, Kneipp-Becken, Eisgrotte, diverse Duschen und Ruheliegen zum Einschlafen.
Während man sich in der Sauna perfekt erholen und die Ruhe geniessen kann, geht es im Hallenbad etwas anders zu und her. Deutlich lauter. Die vielen Kinder sorgen für reichlich Action und das Bad kann auch mal ziemlich voll werden. Dies war glücklicherweise nie der Fall, als wir drin waren – und wir waren täglich im Wasser. Unsere kleine Wasserratte schwamm mit seinen Schwimmflügel wie wild umher. Es war ganz einfach super lustig.
Wer seinem Körper etwas gutes tun möchte, der sollte eine Massage buchen. Ich selbst habe mir eine wohltuende Rückenmassage gegönnt. Es war eine Wohltat. Für die Massagen kann man sich am Empfang eintragen, was man am besten möglichst schnell nach Ankunft erledigt. Denn wie so üblich, möchten doch am liebsten alle zwischen Skipiste und Nachtessen zur Masseurin und entsprechend schnell sind diese Termine ausgebucht.
Die Lounge-Bar
Die Bar ist immer wieder der Treffpunkt. Spätestens abends, wenn die Kinder schlafen. Oder auch mal mit Kinder, wenn Kinderdisco in der Bar ist. Sie ist gemütlich mit kleineren und grösseren Sofanischen ausgestattet und lädt zum Verweilen ein. Ob ein Bier oder ein Natur-Radler. Ein Hugo oder ein Aperol Spritz. Ein Glas Wein oder ein alkoholfreier Cinderella-Drink. Die Karte bietet alles, was das Herz begehrt.
Ein Manko des Hotels findet man in der Lounge wieder. Das WLAN. Der Zugang zum Internet findet man nämlich tatsächlich nur in der Bar. Auf den Zimmern sucht man vergebens. Wer also auf WLAN angewiesen ist, der ist im gleichen Zuge auf die Bar angewiesen. Gibt schlimmeres, oder?
Der Fendolino-Kinderclub
Fendolino ist das Maskottchen des Hotels und aller Kinder. Der Fendolino-Kinderclub ist täglich von 16 bis 22 Uhr geöffnet und für Kinder ab vier Jahren betreut. Den Kindern wird es bestimmt nie langweilig. Die Kinderdisco ist abends auch mal in der Bar der Erwachsenen. Freut vielleicht nicht alle. Wir fanden es lustig und unsere Kinder ebenso.
Das Skigebiet
Das Skigebiet von Fendels ist nicht gross, aber völlig ausreichend und dafür umso übersichtlicher. Von Fendels auf 1’325 m.ü.M. führt der Sessellift auf die Sattelklause auf 1’874 m.ü.M. Von dort führt eine rote sowie eine blaube Piste wieder runter. Weiter hoch fährt noch ein Skilift (der Plangger), von welchem man dann über eine tolle schwarze Piste runter sausen kann. Tolle Fahrten wären mit dem Waldlift (Skilift) möglich, nur läuft dieser einfach viel zu selten bis gar nie.
Die Skischule befindet sich direkt bei der Bahnstation in Fendels und da das Gebiet recht klein ist, führt es einen immer wieder daran vorbei. Von der Sattelklause gibt es übrigens noch eine super tolle Schlittelpiste runter nach Fendels. Unser Kleiner hatte den grössten Spass am Schlitteln. Erst mit der Sesselbahn hoch, dann mit dem Schlitten runter. Was will man (Kind) mehr.
Zum Einkehren gibt es drei Möglichkeiten. Das Restaurant (Pizzeria) im Hotel, das Selbstbedienungsrestaurant auf der Sattelklause sowie die Truyenstube am Pistenrand etwas oberhalb der Bahnstation in Fendels. Letzere ist meine geheime Empfehlung. Es gibt dort sehr viel feines zum Probieren. Aber zwei Dinge müssen es im mindesten sein. Der Hüttenburger sowie das Hüttenkaffee! Wer mag, darf das Hüttenkaffe gerne mit Eierlikör bestellen. Ich bevorzuge den Schnaps. Viel Spass!
Wir kommen wieder
Wie sagt man so schön? Alle guten Dinge sind drei. Nach zwei tollen Aufenthalten in Fendels werden wir auch im nächsten Winter wieder dorthin fahren. Was danach kommt? Das sehen wir dann. Aber Fendels ist auch nach 2018 bestimmt wieder ein Kandidat.
Blicken wir nicht allzuweit voraus. Es reicht bis nächsten Sonntag. Dann nämlich werde ich in meiner Reihe In Bewegung einen Ausflug wagen auf die Ski- und Schlittelpiste. Hauptsache zwei Kufen. Also, bleibt in Bewegung und lest wieder vorbei auf querdurchdenalltag.com.
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