ELTERNabend – und wo sind die Väter?
Kürzlich waren wir zum Elternabend in unserer Krippe eingeladen. Aus zeitlichen Gründen, ging ich alleine hin. So ging es offensichtlich auch fast allen anderen Eltern. Von den rund 30 Anwesenden waren gerade mal zwei Elternpaare als Paar anwesend. Der Rest? Mamis. Und ich.
Dies widersprach ein wenig unserem Erziehungsbild, Kinder gemeinsam gross zu ziehen. Sind doch Vaterschaftsurlaub, Teilzeitarbeit und all diese Themen immer wieder in den Schlagzeilen. Weil von vielen gefordert. Aber wieso gehen dann doch wieder nur die Mütter an den Elternabend? Ist am Ende doch wieder die Frau für die Erziehung zuständig?
Ich frage mich nun: was mache ich falsch? Soll ich mich etwas zurücklehnen und das ganze komplett meiner lieben Frau überlassen. Die macht das nämlich sehr gut. Da habe ich keine Zweifel. Nur entspricht dies halt eben nicht meiner Vorstellung von Eltern sein.
Es heisst nicht Mami. Es heisst nicht Papi. Es heisst kurz und bündig Eltern. Und dies bezieht beide mit ein. Mami UND Papi. So einfach ist das. Es muss nur noch gelebt werden. Ich meinerseits liebe meinen freien Mittwoch. Der Tag, an dem ich wöchentlich zu hundert Prozent Papi sein darf. Wickeln, Plaudern, Geschichten erzählen, Lego spielen und vieles mehr. Aber auch Hausmann, Gärtner und Koch.
Damit ist der väterliche Teil von Eltern aber noch lange nicht abgehakt. Da gehört noch so einiges mehr dazu. Wir schauen, dass es möglichst wenig gibt, das nur ein Elternteil macht. Ich gestehe jedoch, dass ich mich – bisher sehr erfolgreich – vor dem Schneiden von Finger- und Zehennägel drücke. Aber ich glaube, sagen zu dürfen, dass wir unsere Idee von gemeinsamer Erziehung bisher sehr gut umgesetzt haben.
Eines ist mir klar. Auch wenn wir Väter in sagenhafter Unterzahl waren an besagtem Elternabend. Die meisten von ihnen – vielleicht sogar alle? – erziehen ihre Kinder ebenfalls gemeinsam. Ich möchte hier niemandem unrecht tun. Die Überzahl an Mamis war jedoch sehr frapant.
Der Elternabend selbst war übrigens sehr interessant. Nach der Vorstellung der Betreuerinnen – auch hier: keine männlichen Betreuer – und ein paar allgemeinen Infos, kamen wir in den Genuss eines Vortrages über die Autonomiephase Teil 1. Besser bekannt als Trotzphase. Super aktuell für uns. Wir sprachen über die Gefühle unserer Kinder und bekamen Tipps, wie man mit ihnen – insbesondere den negativen Gefühlen – umgehen kann.
Bis zur Autonomiephase Teil 2 dauert es bei uns noch etwas. Das wäre dann die Pubertät. Aber bis dahin gibt es dafür bestimmt wieder eine neue Bezeichnung. Dies nur so am Rande, weil ich das mit den neuen Namen etwas amüsant fand.
Den Fachvortrag hielt die Eltern- und Erwachsenenbilderin und Kindererzieherin Gabi Woerlen aus Zürich. Aufgewachsen sei sie in Pfaffhausen, erzählt sie in der Einleitung. Es sei wie ein Heimkommen, nach Fällanden zu kommen für den Vortrag. Sie bringt uns den Umgang mit den Gefühlen der Kinder näher. Erzählt viel aus ihrer perönlichen Erfahrung, gemischt mit ihrem fachlichen Wissen.
Natürlich fehlte es nicht an Kaffee, Mineral und diversen feinen Gebäcken. So konnten für einmal die Eltern der Krippenkinder in deren Spielräumlichkeiten miteinander schwatzen. Oder sorry: die vielen Mütter mit den wenigen Vätern. Ich war froh, war ich dabei. An diesem interessanten ELTERNabend unserer Krippe.
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Lieber Stefan
Dein Eintrag hat mich gefreut! Schön, dass Dir der Abend etwas gebracht hat.
Und zu der „Mami-Überzahl“: um der entgegen zu wirken braucht es Mütter die Platz machen und Väter die diesen Platz auch einnehmen. Deinem Sohn wird das mal einfacher fallen, lernt er doch bereits jetzt am Modell wie das aussehen kann 🙂
Alles Gute und herzliche Grüsse
Gabi