In den Wolken auf dem Drachenberg Pilatus
Mit der Gondelbahn auf die Krienseregg am Pilatus hochfahren und dort den grossen PILU-Abenteuerspielplatz unsicher machen. Am Mittag ein Feuer machen und die eingepackten Cervelat bräteln und geniessen. Soweit der Plan.
Das Wetter war dann jedoch um einiges feuchter als erhofft und so resultierte eine etwas längere Bahnfahrt bis ganz hoch auf Pilatus Kulm. Mit einem Mittagspicknick ohne Feuer, aber die Cervelat sind auch kalt wunderbar. Anstatt dem Spielplatz folgten wir den Spuren von PILU durch den Felsenweg auf über 2’000 Meter über Meer.
Und zwischendurch verzogen sich auch mal die Wolken und boten eine traumhafte Sicht ins Tal. Ihr seht, ein Ausflug auf den Pilatus lohnt sich bei jedem Wetter. Lest selbst, was der Berg alles zu bieten hat.
Der Plan
Pläne können eine perfekte Grundlage sein für eine völlig andere, jedoch ebenso tolle, Umsetzung. So zumindest erging es uns vergangenen Freitag. Den Wetterbericht interpretierte ich für den Freitag zwar nicht absolut sonnig, aber immerhin weitgehend trocken. Der Idee, mit meinem Sohn einen kleinen Ausflug in meine Zentralschweizer Heimat zu unternehmen, stand also nichts im Wege.
Wir machen einen Plan, um spontan zu reagieren.
So packten wir unsere Rucksäcke und fuhren frühmorgens los in Richtung Süden. Unser Ziel war nach einem kurzen stärkenden Kaffee- und Brötli-Halt die Talstation der Gondelbahn auf die Krienseregg in Kriens. Die Krienseregg liegt auf rund 1’000 Meter über Meer und lädt ein zum Spazieren und Spielen. So wollte ich mit meinem Sohn auf den Abenteuerspielplatz – das PILU-Land. Dieser bietet alles, was das aktive Kinderherz begehrt. Auch Feuerstellen für die Würste finden sich direkt auf dem Spielplatz.
Die Umsetzung
Nun kommen wir zum spontanen Teil des Ausfluges. Den Plan mit dem PILU-Land werden wir ein andermal umsetzen. Der Regen begleitete uns schon auf der Fahrt Richtung Luzern immer wieder und so fuhren wir mit nassen Gondeln bergwärts. Nicht nur, weil sie auf der Krienseregg gewaschen wurden. Nun, das war übrigens ein riesen Highlight. Mit der Gondelbahn durch die Wasch-Gondel-Strasse. Freude herrschte.
Aber ja, wir blieben auf der Krienseregg sitzen und fuhren aufgrund dem nassen Wetter weiter auf die Fräkmüntegg. Endstation der rund 30-minütigen Gondelfahrt auf gut 1’400 Meter über Meer. Dort stiegen wir erst einmal aus, genossen die Aussicht und bestaunten die Seilbahnen. Die „kleinen“ Gondeln genauso wie die grosse Kabine des Dragon Ride.
Genau mit dieser wollte unser Kleiner dann auch unbedingt fahren. Also ging es wenig später ganz hoch nach Pilatus Kulm auf 2’132 Meter über Meer. Dort genossen wir erst einmal die traumhafte Aussicht von wenigen Metern direkt in die grauen Wolken. Alles halb so schlimm, diese verzogen sich immer mal wieder und so bot sich uns auch die wahre und überaus prächtige Aussicht. Verziert mit grauen und teils noch dunkleren Wolken. Unser Picknick genossen wir in der Wärme und anschliessend erkundeten wir den Drachenweg durch den Berg.
Die Möglichkeiten
Unser Programm war nicht riesig. Am wichtigsten war wohl die Bahnfahrt selbst. Der Hausberg von Luzern hat jedoch rundherum noch einiges mehr zu bieten. Erst recht bei schönem Bergwetter. Egal, ob als gemütlich Bahnreisende oder sportlich aktive – der Berg kann von vielen Seiten erkundet werden. Auf der Homepage von Pilatus Luzern findet sich eine tolle interaktive Karte mit allen Möglichkeiten auf, um und im Berg.
2’132 Möglichkeiten über Meer
Schon seit Jahren der Hit für das allumrundende Bergerlebnis ist die Goldene Rundfahrt mit Start und Ziel in der Stadt Luzern. Mit dem Dampfschiff geht es ab Luzern nach Alpnachstad, von wo es mit der steilsten Zahnradbahn der Welt rund 1’700 Höhenmeter bergwärts geht. Auf Pilatus Kulm kann man die Aussicht von der Panorama-Terrasse (für ganz faule) oder alternativ vom Esel oder Oberhaupt geniessen (für mittelmässig lauffreudige). Besser jedoch ist die kurze „Wanderung“ zum Tomlishorn (rund 20 Minuten), dem tatsächlich höchsten Punkt des Pilatus. Mit etwas Glück kann man die Gemsen beim Faulenzen beobachten. Gut kombinieren lässt sich stets der Drachenweg, welcher teilweise durch den Berg führt und immer wieder den Blick ins Tal öffnet.
Hat man genug von der traumhaften Aussicht (geht das überhaupt?), geht es mit der Luftseilbahn runter auf die Fräkmüntegg. Vor zwei Jahren, im Frühjahr 2015, wurde die alte Luftseilbahn durch den neuen, stylischen Dragon Ride ersetzt. Auf der Fräkmüntegg ist es höchste Zeit für ein wenig Action. Man steht jedoch vor der Wahl zwischen der schwindelnden Höhe im Seilpark oder des luftigen Fahrtwindes der Rodelbahn. Nicht einfach. Empfehlen kann ich euch beides.
Spätestens mit der letzten Talfahrt muss man wohl oder übel mit der Gondelbahn über die Krienseregg nach Kriens fahren. Dort fährt einen der Bus – mein geliebter 1er – zurück in die Stadt Luzern. Ein tolles Naturerlebnis für die ganze Familie bietet die Krienseregg. Nebst dem Abenteuerspielplatz PILU-Land. Auf dem Erlebniswanderweg durch das Drachenmoor kann man mit viel Spass die Mosslandschaft, gurgelnde Bäche sowie Wiesen und Wälder entdecken.
Man kann den Berg meines Herzens aber selbstverständlich auch zu Fuss erklimmen. Rund um den Pilatus gibt es Wanderwege aller Schwierigkeiten. Wer ganz nach oben will, sollte jedoch ein geübter Wanderer sein und gutes Schuhwerk tragen. Es ist wie mit den Bahnen, die Wege führen von verschiedenen Seiten hoch. Nehmt ihr den Berg von Alpnachstad her in Angriff, so geniert euch nicht und fährt mit der Zahnradbahn bis zur Zwischenstation Ämsigen. Alles unterhalb ist einfach nur steil und bietet nicht übermässig viel spannendes.
Meine persönliche Empfehlung ist eine wunderschöne Tageswanderung vom Eigenthal auf das Mittaggüpfi und von da an über den Gratweg via Tomlishorn nach Pilatus Kulm. Diese Wanderung beinhaltet einfach alles und abgesehen von den letzten 20 Minuten ab dem Tomlishorn begegnet ihr keinen Touristen, welche von den unzähligen Busunternehmen an den Talstationen ausgespuckt werden. Ins Eigenthal kommt ihr bequem mit dem Postauto ab Luzern und vom Pilatus geht es ja, wie bereits mehrfach erwähnt, gemütlich mit der Seilbahn wieder zurück.
Die Eindrücke
Die Alpen zeigen sich bekanntlich immer wieder in einem neuen Gewand. So auch der Pilatus. Niemals werde ich von seinem Anblick genug bekommen. Auch wenn ich ihn nicht mehr so oft sehe, wie früher, ist es irgendwie „mein“ Berg. In meinem Fotoalbum findet ihr ganz verschiedene Impressionen vom wohl schönsten Berg, seit es die Alpen gibt.
So finden sich in der Kategorie Wandern Bilder vom steilen Aufstieg ab Alpnachstad, aber vor allem auch von der tollen Wanderung über das Mittaggüpfi. Die allerneusten Fotos von unserem eher trübnassen Ausflug auf den Pilatus von vergangenem Freitag findet ihr in der Sparte Stadt & Land Luzern. Schaut rein und geniesst es.
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