Do more of what makes you happy – Kraft tanken auf dem Pilatus
Do more of what makes you happy. Ein Spruch, der seit einigen Jahren an der Wand neben unserer Eingangstüre hängt. Ein Spruch, der mehr ist als nur ein simpler Spruch. Er soll uns tagtäglich daran erinnern, das Leben zu geniessen und nicht einfach nur zu funktionieren. Etwas, das ich in den letzten Jahren ebenfalls lernen musste – teils auf die harte Tour.
Diese Woche nahm ich mir einen Tag ganz für mich allein. Mit Bus und Zug fuhr ich nach Luzern und dort raus aus dem Nebel. Hoch auf den Pilatus. Auf meinen Berg. An die Sonne zu den schneebedeckten Gipfeln der Alpen. Es war ein Tag, den ich mir einfach mal wieder nehmen musste. Und ja, es hat verdammt gut getan.
Arbeit, Familie, Haushalt, Freunde, Vereine, Kinder. All dies braucht seine Zeit. Freundschaften müssen gepflegt, die Arbeit muss erledigt, der Haushalt sollte gemacht und die Kinder wollen unterhalten werden. All dies braucht Zeit und bringt auch immer wieder schöne Momente hervor. Doch trotzdem bleibt hierbei häufig etwas auf der Strecke. Wir selbst.
Entspannung pur
Lange Jahre war ich die Ruhe selbst. Selbst mein Fahrlehrer meinte einst, ich könne auf eine Wand zurasen, ohne nervös zu werden. Ruhig, entspannt, ausgeglichen. So fühlte ich mich. Aber auch glücklich? Irgenwie schaukelte ich mich durchs Leben. Die wirklich wahre Ruhe und Entspannung fand ich vor allem in den Bergen. Auf Wanderungen oder auch einfacheren Ausflügen in die nahen Zentralschweizer Alpen. Allen voran der Pilatus, mein Hausberg. Mit diesem Berg im Anblick wuchs ich auf und so gab der Drachenberg mir auch später immer wieder Kraft.
Ja, es gibt viele schöne Berge. Es gibt auch viele höhere als der 2’128 Meter hohe Pilatus am höchsten Punkt, dem Tomlishorn. Aber dennoch ist der Pilatus für mich der schönste von allen. Einfach der Berg meines Herzens. Fahre ich heute auf der Autobahn von Zürich nach Luzern, so ist es immer wieder ein traumhafter Anblick, wenn der Pilatus auftaucht und man beinahe frontal darauf zufährt.
Kraft tanken und Batterien laden
Vor einigen Jahren dann stürzte ich ab. Nicht am Berg, im meinem eigenen Inneren, im Kopf. Da war nichts mehr von Ruhe und Entspannung. Aber wie es so ist, geht es ja jedem mal schlecht und keinem geht es immer gut. Dank meiner Frau nahm ich dann doch ärztliche Hilfe in Anspruch und fand so über diverse Unwege wieder aus meinem Loch heraus. Das Loch namens Depression. Eine Krankheit, die man jedoch nicht einfach mal abschüttelt. Vielmehr lernt man, damit umzugehen. Und darüber zu sprechen.
Dieses Jahr war dann bisher sehr gut, bis es mich im Herbst wieder eiskalt erwischte. Für einmal habe ich zu spät reagiert und fuhr ungebremst in die Wand. Keine Bange, ich stehe wieder und bin auf dem Weg der Besserung. Und einmal mehr rückte der Spruch bei unserer Haustüre ins Zentrum. Do more of what makes you happy. Der Spruch, der nicht ganz grundlos dort hängt. Der Spruch, den ich mir mal wieder zu Herzen nahm.
Auf dem Pilatus über dem Nebel
So meldete ich mich quasi für einen Tag zu Hause ab, löste eine SBB-Tageskarte und fuhr einfach mal los. Ziel war erst einmal meine Heimatstadt Luzern. Doch die dicke Nebeldecke über der Leuchtenstadt motivierte mich nicht gerade für einen gemütlichen Spaziergang durch die Altstadt oder zum Rotsee. Die sonnige Alternative musste ich dennoch nicht suchen, die war so oder so bereits eine der anfänglichen Optionen.
Also fuhr ich wie früher mit dem 1er-Bus nach Kriens und von dort mit der Gondelbahn hoch zur Fräkmüntegg, welche knapp über dem Nebel lag. Mit der Seilbahn ging es dann noch ganz nach oben bis Pilatus Kulm. Gemütlicher hätte diese Fahrt nicht sein können, packte doch ein junger Senior sein Schwyzerörgeli aus und spielte einfach mal spontan zur besten Unterhaltung aller Gäste.
Sonne pur
Der Pilatus selbst ist bereits tief verschneit und die Wege auf den Esel sowie zum Tomlishorn sind gesperrt. So blieb mir noch das Oberhaupt und der Höhlenteil des Drachenweges. Und natürlich die Panoramaterassen. Einfach die Aussicht geniessen, Sonne tanken und die Batterien laden. Ein Traum. Die Fernsicht war unglaublich klar und der Blick auf die schneebedeckten Alpengipfel hätten schöner nicht sein können.
Die bildlichen Eindrücke meines sonnigen Ausfluges auf den Kraft- und Drachenberg Pilatus gibt es selbstverständlich in meinem Fotoalbum zu bestaunen. Unter Stadt und Land Luzern findet ihr dort auch weitere Fotos von früheren Besuchen des Luzerner Hausberges sowie aus der Stadt am Vierwaldstättersee. So auch von der eindrücklichen Wanderung vom Eigenthal über das Mittaggüpfi und den Gratweg zum Pilatus.
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1 Antwort
[…] sehr gut. Den grössten Rückfall hatte ich wohl im vergangenen Herbst, wie ich in meinem Beitrag Do more of what makes you happy – Kraft tanken auf dem Pilatus hier auf dem Blog geschrieben […]