Der Genuss einer zünftigen Röschti
Ein wahrer Wohlgenuss. Ob selbst gemacht oder im Restaurant bestellt. Hauptsache, selber gegessen. Und genossen. Die Röschti. Oder auch Rösti. Ein wahrer deutschschweizer Klassiker. Deshalb bleibe ich bei Röschti. So wie die Röschti-Farm Bözenegg.
Sie ist ein Genuss und es gibt sie in unendlich vielen Variationen. Einerseits als einfache Beilage. Etwa zu (Zürcher) Geschnetzeltem oder einer Bratwurst mit Zwiebelsauce. Oder andererseits einfach „nur“ die Röschti. Wer es mag, auch nature. Was gibt es schöneres, als wenn die Röschti noch auf dem Teller bruzelt. Überdeckt von einer herrlichen Kruste vom Anbraten. Einfach lecker.
Aber es gibt die Röschti nicht nur nature. Es gibt unzählige Arten, wie man eine Röschti zubereiten kann. Von deftig bis noch viel deftiger reichen die Varianten. Etwas leichtes gibt es bei der Röschti eher nicht. Nur schon wegen den Kartoffeln. Und das ist in gewissen Situationen auch sehr nützlich. Denn wer kennt nicht die Kater-Röschti? Mit Speck und Spiegelei. Alles, was den Magen wieder herrichtet. Nach einer durchzechten Nacht schon mal nützlicher als ein Alka-Seltzer. Und viel besser.
Auch bekannt ist der Röstigraben zwischen der deutschsprachigen Schweiz und der Romandie. Dieser schlägt sich häufig bei nationalen Abstimmungen nieder. Unter den Romands werden wir deutschschweizer auch gerne mal als Les Röschtis bezeichnet. Und dies nur, weil die Röschti eine Kartoffel-Spezialität der Deutschschweizer Küche ist und sich bei Abstimmungen öfters eine unterschiedliche Meinung zeigt.
Das Wort Röschti kommt denn auch vom deutschen Wort rösten und begrenzt sich im Grunde nicht nur auf Kartoffeln. Die Kurzform Röschti meint jedoch im Allgemeinen die Kartoffelröschti. Desweitern gibt es beispielsweise noch die Apfel-, Birnen- oder Brotrösti. Ebenfalls sehr lecker.
Eine grosse Auswahl verschiedenster (Kartoffel-)Röschtis bietet die Röschti-Farm Bözenegg in Schinznach-Dorf. Von über 30 Variationen schreiben sie auf ihrer Homepage. Ich selber habe nicht alle geprüft. Aber jene, die ich probiert habe, waren spitze.
Die Röschti-Farm Bözenegg liegt am westlichen Tunnelportal des Bözberg-Tunnels der Autobahn A3 zwischen Zürich und Basel. Das Restaurant liegt zwar direkt neben der Bahnlinie, der dortige Bahnhof ist jedoch nicht mehr in Betrieb. Die Anreise ist also eher mit dem Auto zu empfehlen. Netterweise ist auf der Homepage der Röschti-Farm die Anfahrt sowohl mit als auch ohne Navi beschrieben. Mir reicht bei der Verwendung des Navigationsgerätes zwar jeweils die Adresse. Aber ich denke mal, der explizite Hinweis wird seine Gründe haben.
Manch einer fragt sich nun vielleicht, wie um alles in der Welt ich dazu komme, in Schinznach-Dorf im tiefsten Aargau eine Röschti zu geniessen. Und ich muss zugeben. Diese Region ist nun nicht gerade der Mittelpunkt meines täglichen Daseins. Aber ich war da. Zusammen mit Frau, Kind und Schwiegereltern. Und es war toll. Und vor allem lecker.
Das Restaurant ist sehr einfach gehalten. Und die Bedienung ist überaus freundlich und zuvorkommend. So wurden wir zum Beispiel sofort gefragt, ob unser Sohn einen Kinderstuhl benötigt. Wer jetzt denkt, das sei doch nicht so aussergewöhnlich, dem stimme ich zwar zu. Der Alltag zeigt sich manchmal jedoch auch von einer anderen Seite.
Aber bevor uns der Appetit vor lauter Lesen noch ausgeht, bringe ich den Magen jetzt so richtig zum Knurren. Die Auswahl der vielen Röschti erfüllt die Erwartungen vollkommen. Der Geschmack aber, der übertrifft diese ganz klar. Und nicht zuletzt die Grösse! Wenn ihr einen normalen bis hohen Hunger habt, dann reicht locker eine Röschti für zwei.
Die Auswahl war mal wieder nicht einfach. Ich entschied mich für die Metzger-Röschti. Eine Röschti mit zwei halben Cervelat, Speckwürfelchen und überbacken mit Raclette-Käse. Echt fein. Und deftig!
Hinweis in eigener Sache: über die Cervelat und weitere Würste werde ich bestimmt demnächst auf querdurchdenalltag.com schreiben. Passend zur bereits gestarteten Grillsaison und rechtzeitig zum Fussball-EM- und Olympia-Sommer!
Meine Frau genoss die Schwarzwälder-Röschti mit einer Pilzsauce und Schwarzwälder Schinken und meine Schwiegereltern die Cordon Bleu Röschti mit Schinken und Käse umhüllt von den geraffelten Kartoffeln. Und unser Sohn? Der genoss einfach von allen!
Die Röschti-Farm verfügt über eine grosse Terrasse sowie einen Kinderspielplatz. Wir vergnügten uns jedoch im Inneren. Für den Sitzplatz hätten wir Taucherflossen und Schwimmflügeli benötigt. Und am besten gleich noch einen Helm gegen den Hagel. Rein wettertechnisch waren auch die Motorradfahrer einer Töfftour froh über den trockenen Restaurantsaal während ihre Motorräder draussen im Wasser untergingen. Das alles tat dem Genuss der Röschti in keinster Weise einen Abbruch.
Wenn ihr mal in der Nähe von Schinznach-Dorf seid oder auf der Autobahn A3 zwischen Zürich und Basel hin und her fährt, dann lohnt sich ein Abstecher in die Röschti-Farm Bözenegg auf jeden Fall. Ich wünsche euch auf jeden Fall En Guete.