Twiny Station Luzern: das beste Schnitzelbrot der Stadt – und überhaupt
Ein Spaziergang durch die Altstadt von Luzern kann ich allen herzlichst empfehlen. Touristisch hat die Stadt meines Herzens unglaublich viel zu bieten – und das ist wirklich so. Klar, auch Luzern hat ihre Nachteile. Aber das soll einen nicht stören, wenn man der Reuss entlang vom Schwanenplatz zur Rathaustreppe flaniert. Weiter über Kornmarkt und Hirschenplatz und dann die Rössligasse hinunter in Richtung Mühlenplatz und Spreuerbrücke.
Aber meine liebsten Plätze werde ich euch ein andermal vorstellen. Heute plagt uns in der Rössligasse der kleine Hunger. Die Lust auf was leckeres und schnell verzehrbares. Am besten im Freien. An der Reuss mit Blick auf den Wasserturm oder das Nadelwehr. Wie perfekt ist es nun, dass kurz vor dem Mühlenplatz die Twiny Station liegt – mit den besten Schnitzelbroten der modernen Zeit.
Aber mal ganz langsam von vorne. Es ist ein wunderschöner Herbstsamstag vor schier unendlich kurzer Zeit. Es könnte gar am vergangenen Wochenende gewesen sein. Der Zug fährt pünktlich im Bahnhof Luzern ein. Auf Gleis 5. Aber das spielt im Grunde keine Rolle. Es ist zehn vor zwölf. Mittags. Etwas genauer ist es sogar elf vor zwölf. Wir sind ja pünktlich. So wie normalerweise immer.
Ich bin ganz entspannt und habe alle Zeit der Welt für einen gemütlichen Nachmittag. Da kommt es auf die eine Minute also auch nicht an. Ein tatsächlich wichtiges Detail ist das Knurren in meinem Magen. Der Hunger meldet sich. Das Mittagessen ruft. Was tun?
Spaziergang mit klarem Ziel
Für mich ein klarer Fall. Vorbei an den Düften von Raclette und Bratwürsten des bahnhöflichen Weihnachtsmarktes. Raus an die frische Luft und mitten durch Lulu – die tolle Adventsbeleuchtung der Seebrücke. Nicht zu verwechseln mit Lucy, der vorweihnächtlichen Beleuchtung der Bahnhofstrasse in Zürich. In beiden Städten hängen seit 2010 die gleichen LED-Leuchten, jedoch mit unterschiedlichem Konzept und daher völlig anderer Wirkung.
Während in Luzern Lulu die Seebrücke in einen Tunnel einleuchtet, tropfen die gleichen Lichter in der Zürcher Bahnhofstrasse von oben herab. Ich finde beide schön und konnte die Diskussionen des Jahres 2010 nicht wirklich verstehen. Wer hats erfunden? Ist doch egal.
Nach diesen Überlegungen zu völlig unterschiedlichen Beleuchtungen trotz identischen Leuchten, sind wir nun auch schon am Schwanenplatz angelangt. Oder etwas korrekter erst beim Kapellplatz, denn von dort geht es flussabwärts auf dem Rathausquai bis zur Rathaustreppe. Diese Treppe und der Platz am unteren Ende – Unter der Egg – ist jeweils eines der grössten Hightlights an der Luzerner Fasnacht.
Da es jedoch noch mehrere Wochen dauert bis zum Urknall am Schmutzigen Donnerstag, stehen heute die Marktstände an der Reuss und ich kann ohne Gedränge die Treppe hoch zum Kornmarkt und weiter über den Hirschenplatz zur Rössligasse. Zielstrebig nähere ich mich meinem Ziel. Der Rössligasse 13. Meinem hungerstillenden Schnitzelbrot. Der Twiny Station.
The King of Baguette-Sandwich
Es ist der selbsternannte „King of Baquette-Sandwich“. Will heissen, dass es noch anderes gibt, als das standarmässige Schnitzelbrot mit der Sauce nach Wahl. Es gibt die Baguettes in klein und gross. Es gibt sie mit Schinken, Salami, Thon, Käse, Ei, Thomaten Mozzarella oder eben mit einem Pouletschnitzel. Alles mit der Sauce deiner Wahl. Es gibt auch Pommes und Hot Dog. Aber wen interessiert das schon, wenn man das beste Schnitzelbrot der Stadt zur Auswahl hat?
Mich nicht. Ich bestelle – wie immer – ein grosses Schnitzelbrot mit Tartare-Sauce und allen Beilagen. Dazu ein Rivella. Einfach weil ich es mag und Durst habe. Bedient werde ich wie immer vom Chef. Ich weiss zwar nicht, ob er wirklich der Chef ist, aber er steht einfach immer da.
Die Twiny Station ist übrigens super organisiert und auf schnellen Service ausgelegt. Zu den Hauptessenszeiten steht man schon mal mehrere dutzend Meter die Gasse hoch an für solch ein leckeres Schnitzelbrot. Aber eben. Es geht immer schnell. Der Chef nimmt die Bestellung auf, kassiert und bedient. Hintenrum geht das Schnitzelbrot im Fliessbandmechanismus einmal im Kreis herum und im nu hält man sein leckeres Teil in den eigenen Händen.
Die besten Schnitzelbrot-Ess-Bänke
Und dann? Die Twiny Station besteht nämlich nur aus einem Bedienfenster. Links und rechts das Angebot. In der Mitte das Fenster mit dem Chef. Sitzgelegenheiten gibt es nicht. Oder zumindest nicht hier. Also geht es noch etwas weiter.
Mein Lieblingsort für den Schnitzelgenuss ist die Reussbrücke rund 130 Meter und eine Linksabbiegung weiter. Wahlweise auf einer Bank mit Blick auf den Wasserturm und die Rigi oder auf der anderen Brückenseite das altbewährte Nadelwehr.
Zweite Möglichkeit ist das untere Ende vom Mühlenplatz – ebenfalls rund 130 Meter von der Twiny Station entfernt, dafür ohne Abbieger. Direkt an der Reuss beim kleinen Flusskrakftwerk und unmittelbar bei der Spreuerbrücke – nach der Kapellbrücke die zweite legendäre alte Holzbrücke der Stadt Luzern.
Weiter auf einen Kaffee
Wer nach dem Essen noch gerne einen Kaffee geniesst, muss sich nun anderweitig zu helfen wissen – was in Luzern jedoch nicht allzu schwierig ist. Es gibt in der Stadt viele – um nicht zu sagen, sehr viele – Cafés. Meine liebsten sind die Kaffeehäuser der Bäckerei Heini und von denen die zwei Filialen am Löwenplatz und am Bahnhof. Weitere Standorte befinden sich am Falkenplatz sowie in der Hertensteinstrasse in der Nähe der Migros beim Schweizerhof.
So genoss ich einige Zeit nach dem Schnitzelbrot der Twiny Station einen Kaffee und eine überaus feine Schwarzwäldertorte im Café Heini beim Bahnhof. Nun ok, ich beschränkte mich auf ein Tortenstück. Was vollkommen reichte.
Twiny Station, Rössligasse 13, 6004 Luzern.
Knappe zehn Minuten zu Fuss vom Bahnhof Luzern.
Geöffnet Montag bis Samstag ab 09:00 Uhr.
Mo-Mi bis 18:30, Do bis 21:00, Fr bis 20:30, Sa bis 16:00.
Alle Zeiten natürlich ohne Gewähr, aber mit bestem Gewissen.
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