Damals mit 17 – irgendwo zwischen Kind sein und Erwachsen werden
Die 17 Jahre wurden und werden im Schlager immer wieder besungen. Egal, ob „17 Jahr, blondes Haar“ von Udo Jürgens oder „Du kannst nicht immer 17 sein“ von Chris Roberts, wir kennen die Hits alle. Ob wir nun wollen oder nicht. Ob wir sie mögen oder nicht.
Aber egal, was war nun also damals, als ich selbst 17 war? Und ja, wann war das nun überhaupt? Ach ja, damals mit 17 schrieben wir das Jahr 1996. Ich selbst erlebte mein erstes Eidgenössisches Turnfest als Aktivturner und mit Dolly erblickte das erste Klonschaf der Geschichte das Weltlicht. Kommt mit auf meine kleine amüsante Reise ins Jahr 1996 – damals, als ich 17 war.
#17Jahr – eine Blogparade vom Zwetschgenmann
Es ist mal wieder an der Zeit, bei einer Blogparade mitzumachen. Nicht, weil ich danach gesucht habe, sondern weil der Zwetschgenmann einmal mehr eine richtig gute Idee hatte. Es ist nicht die erste Blogparade vom Zwetschgenmann, bei welcher ich mitmache. Im jährlichen Rythmus hat er offensichtlich eine tolle Idee und verleitet auch mich immer wieder zum mitmachen.
Somit ist die aktuelle Blogparade #17Jahr bereits die vierte aus den Reihen des Zwetschgenmannes. Hinter dem Zwetschgenmann verbirgt sich Lutz Prauser, ein Westfale mit Migrationshintergrund (bayerische und schlesische Wurzeln). Er ist erdverbunden, stur, erfrischend direkt und mit einem Hang zum Niveaulosen und bisweilen unverschämter Offenheit (das hat er im übrigen alles selbst so geschrieben). Und er ist auch ein Wassermann. Als Schwimmer ist Wasser sein Element. Darüber und vieles andere berichtet er immer wieder auf seinem Blog. Schaut beim Zwetschgenmann vorbei und erlebt selbst, wer dahinter steckt. Und selbstverständlich findet ihr dort alle Beiträge zur Blogparade #17Jahr.
#17Jahr – damals im alten Jahrtausend
Nun also, die Wahrheit kommt (fast) immer ans Licht. Als ich 17 war schrieben wir das Jahr 1996. Vor langer Zeit, im alten Jahrtausend, noch weit vor Millenium und der grossen Angst des Jahrtausendwechsels. Und nein, die Welt ist noch immer nicht untergegangen. Sorry. Auch 23 Jahre später ist noch vieles beim alten und doch so vieles anders.
Die Digitalisierung war aber damals schon Thema, wenn auch noch auf anderem Niveau. Erstmals schlägt der Schachcomputer Deep Blue den russischen Schachweltmeister Garry Kasparow und VBA wird als neue Office-Makrosprache eingeführt. Zudem wird am schottischen Roslin Institut erstmals ein Säugetier geklont. Dolly macht als erstes Klon-Schaf Schlagzeilen, wenn auch nicht nur positive.
#17Jahr – mit Musik von Michael Jackson bis Tic Tac Toe
Schaut man auf die Bestenlisten aus Musik und Film, so stehen da grosse und auch heute noch bekannte und teils aktuelle Namen. Ganz oben in den Schweizer Single-Charts steht Robert Miles mit Children, einem Dreamhouse genannten Instrumental-Sound. Doch vertreten sind da auch Michael Jackson mit seinem Earth Song und die Toten Hosen mit ihren zehn kleinen Jägermeistern. Oder die Girlbands Spice Girls mit Wannabe und Tic Tac Toe mit Verpiss‘ dich. Ja, bis auf die Toten Hosen haben sie sich verpisst, genauso wie die Backstreet Boys, in der Platz-1-Liste von 1996 vertreten durch Quit Playing Games (With My Heart). Und wer erinnert sich noch an Macarena von Los del Rio und Coco Jamboo von Mr. President? Kein Scheiss, alle hatten sie 1996 Platz-1-Hits in der Schweiz.
Für alle jüngeren Leser sei erwähnt, dass es mal eine Zeit gab, als am Samstagabend im Fernsehen noch wirklich gute Filme liefen. Zu den erfolgreichsten Neuerscheinungen der Filmindustrie gehörten 1996 Independence Day von Roland Emmerich, Mission: Impossible mit Tom Cruise (der erste Teil und somit wie meistens der beste), The Rock mit Sean Connery und Nicolas Cage sowie der Katastrophenfilm Twister mit Helen Hunt und Bill Paxton. All diese Filme habe ich mehrmals gesehen und absolut gut gefunden. Heute weiss ich nicht mal mehr, welche Filme aktuell und top sind. Ja, das war halt damals, als ich 17 war.
#17Jahr – irgendwo zwischen Kind sein und Erwachsen werden
Und ich selbst? Naja, schwierig. Es war das Jahr, als ich ins zweite Lehrjahr meiner Elektroniker-Lehre bei Schindler Aufzüge AG beim Hauptsitz in Ebikon kam. Ich erhielt also die erste Lohnerhöhung meines Lebens. Doch auch dieses Geld wusste ich schnell auszugeben. Damals brauchte ich das Geld zwar weder für Handy- noch Streaming-Abos, sondern vielmehr am Wochenende im Ausgang. Mit unseren Mofas fuhren wir allsamstäglich an irgendein Fest in der Region. Den Helm halb auf dem Kopf, die Zigarette krumm im Mund. Ja, ich habs mal versucht mit dem Rauchen, für saumässig schlecht befunden und deshalb genauso schnell wieder damit aufgehört.
Ach ja, nicht ganz unwichtig zu erwähnen sind die Mofas, unsere Töfflis, wie wir so schön sagen. Als Landeier fuhren wir selbstverständlich Puch Maxi oder Sachs. Ganz sicher kein Piaggio Ciao, das ging gar nicht. Heute finde ich es voll cool, dass die alten Mofas wieder ein Revival erleben. Zwei Freunde von mir restaurieren solche alten Töfflis und irgendwann muss ich dann mal mit meinem Sohn auf eine Töfflitour gehen. Zu guter letzt: ich selbst fuhr ein froschgrünes Puch Maxi, welches schön warmgefahren und mit etwas Schwung auch auf seine 40km/h kam. Aber leise lesen, erlaubt sind ja nachwievor nur 30km/h.
#17Jahr – sportlich voll aktiv im Turnverein
Was ich damals schon machte und auch heute noch eine meiner grössten Leidenschaften ist, ist das Laufen. Die Bewegung. So war ich sportlich selbst damals schon mehrere Jahre aktiv im örtlichen Turnverein ESV Eschenbach (damals noch STV Eschenbach). Neu gehörte ich nun jedoch seit rund einem Jahr der Aktivriege an, also den grossen und aktiven Mitgliedern. Und 1996 stand mein erstes Eidgenössisches Turnfest als Aktivturner an, nachdem ich 1991 bereits am ETF in Luzern als Jugikind und den farbigen Tüchern dabei sein durfte.
Das Eidgenössische Turnfest des Schweizerischen Turnverbandes (STV) findet alle sechs Jahre statt und ist einer der grössten Sportanlässe der Schweiz. Um die 60’000 Turnerinnen und Turner messen sich im Einzel- und Sektionsturnen. 1996 reisten wir dazu nach Bern und erlebten sowohl turnerisch wie gesellschaftlich unglaublich viel. An meine Disziplinen im Rahmen des Sektionsturnens kann ich mich gar nicht mehr so genau erinnern. Aber an das grosse Fest schon noch, nicht zuletzt, da wir mit unserem Turnkameraden Steve Anderhub den Eidgenössischen Turnfestsieger im Nationalturnen feiern durften. Nebst drei dieser Titel (1991, 1996 und 2002) gewann er mit Christian Reich 2002 in Salt Lake City Olympia-Silber im 2er-Bob.
#17Jahr – ohne Handy keine Beweise … äh, Bilder
Als ich 17 war, war auch die Zeit ohne Beweisfotos. Handy hatten wir noch keine und wenn wir welche gehabt hätten, wären diese noch nicht fähig gewesen Fotos zu machen. Ja, es gab mal eine Zeit vor den Smartphones, als man am PC noch BASIC-programmiertes Snake spielte. Also gibt es aus dieser Zeit nur ganz wenige Bilder von mir und meinen Erlebnissen. Aufgrund mangelnder vorzeigbarer Bilder gibt es nun hier überhaupt keine von mir persönlich zu bestaunen. Naja, gibt wohl schlimmeres.
Was mich schon das ganze Leben lang begleitet, ist die Fasnacht. Kaum ein Jahr, ohne dass ich mindestens einen Tag fasnächtlich unterwegs bin. Logischerweise meine ich hiermit stets die Lozärner Fasnacht. 1996 war das Jahr, als ich als Hamburger (sprich Neumitglied) zu den grossen unserer Gemeinde, zu den Escheschränzer treten durfte. Davor schränzte ich fünf Jahre lang bei den kleinen, Hu-Ro-Bla-Güggeler. In der Guggemusik bin ich zwar schon lange nicht mehr, aber an der Fasnacht natürlich immer wieder.
#17Jahr – kann und will man nicht immer bleiben
Eines ist klar, es war geil, 17 zu sein. Ich bereue nichts, was ich damals unternommen habe oder habe es entsprechend bereits wieder vergessen. Es war eine coole Zeit. Ein bisschen Erwachsen und doch noch nicht ganz. Heute schaue ich gerne auf die Zeit zurück, möchte sie aber in meinem jetzigen Alter so nicht nochmal erleben. Ich denke, jedes Alter hat seinen Reiz und so sollte man alles zu seiner Zeit machen. Dann, wenn es passt.
Einige Leidenschaften bleiben, wie bei mir das Laufen und die Fasnacht. Andere vergehen, wie das Ausprobieren mit dem Rauchen und andere Untaten. Und trotzdem war es gut so, wie es eben war. Zu dieser Zeit. Damals, mit 17 Jahr. Zurück zu schauen, hat mir Spass gemacht. Und jetzt, 23 Jahre später bleibt mir nur der Dank an den Zwetschgenmann für diese coole Bloparade #17Jahr.
Herzlichen Dank fürs Mitmachen und danke für den tollen Beitrag. Ich war schon etwas betrübt, dass die Blogparade nicht so richtig in Fahr kommt. In der Tat: 1996 ein bemerkenswertes Jahr, was das Kino angeht… Der erste „Mission Impossible“, in der Tat der Beste. An die Musik will ich mich lieber nicht so richtig erinnern, vor allem nicht an TicTacToe… das war so gar nicht mein Ding.
Hallo Lutz, ist irgendwie schon Ehrensache, mitzumachen 🙂 und dann noch bei solch einem Thema. Ach ja, die Girl- und Boy-Bands waren durchaus auch nicht so meins, aber die waren halt damals so dermassen aktuell 🙂
Beste Grüsse, Stefan