Tipps gegen den Darmdrang beim Laufen
Es gibt Dinge, die tut unser Körper zum Zeitpunkt seiner Wahl. Zumindest in einem äusserst engen Zeitfenster. Wenn die Blase voll oder der Darm bis ans äusserste gefüllt ist, so muss da was raus. Und zwar möglichst schnell. Ohne jegliche Diskussion. Mit dem Darmdrang lässt sich kaum diskuttieren.
Aber was ist, wenn wir zu dieser Zeit gerade mit etwas uns wichtigerem beschäftigt sind? Was, wenn wir gerade am Laufen sind? Auf weiter Flur kein Klo in Sicht ist? Selbst schützende Bäume fehlen. Nur weitere Sportler und Spaziergänger hat es zu Genüge. Mit und ohne Hund.
Ja, was tun wir dann? Oder was können wir vorher tun, damit es gar nicht soweit kommt? Antworten darauf findet ihr, wenn ihr weiter lest. Aber geht doch sicherheitshalber vorher noch mal aufs Klo. Mobile Leserinnen und Leser dürfen dort gerne schon weiterlesen.
Ich bin kein Arzt. Auch kein Experte. Ich bin lediglich ein Betroffener. Ein Läufer, der sich ab und an mal mit genau diesem Magen-Problem konfrontiert sieht. Nur habe ich so einiges daraus gelernt. Ich habe dies und jenes probiert, versuche vermehrt auf meinen Körper – im speziellen auf meine Eingeweide – zu hören und achte ferner bei der Wahl der Laufstrecke auf mögliche Erlösungsorte. Sprich ToiToi oder sonstige Toi(-)letten.
Studien zeigen, dass jeder dritte Läufer schon einmal während des Sports einen unplanmässigen Zwischenstopp machen musste.
netzathleten.de
Diese Tipps und noch einige mehr aus dem weltweitenweb möchte ich euch nicht vorenthalten. Stets mit meiner Meinung, was ich dazu denke und was die einzelnen Ansätze mir gebracht haben. Oder auch nicht. Aber bitte denkt daran. Ich bin kein vom Bund anerkannter Mediziner, ich bin lediglich ein unerkannter Hobbyläufer. Und am liebsten laufe ich mit einem völlig entspannten Darm. Also, los gehts mit meinen Tipps für ein befreites Laufen.
Aus meinem persönlichen Erfahrungsschatz
Auf die Ernährung achten
Für mich selbst der wohl allerwichtigste Punkt überhaupt. Wie ernähre ich mich im allgemeinen? Nehme ich Esswaren zu mir, die einen plötzlichen Darmdrang fördern? So oberflächlich betrachtet, hätte ich gesagt, ich esse wie immer. Nur … aber … eben. Schaut man etwas genauer hin, findet man plötzlich so einiges an Optimierungspotenzial.
Ich habe somit angefangen, ein Ernährungstagebuch zu führen. Das half mir entscheidend, mal wirklich zu sehen, was ich zu mir nehme. Nich nur die Hauptmahlzeiten, die hat man ja noch schnell mal überschlagen. Es sind vielmehr die vielen (manchmal sehr vielen) kleinen süssen Dinge zwischendurch.
Was nun wirklich im dümmsten Moment einen unerwünschten Verdauungseffekt hervorruft, muss jeder für sich selbst entscheiden. Schliesslich wird wohl kaum bei allen das gleiche auf der Essliste stehen. Aber eines gilt für alle. Aufschreiben hilft enorm, sich der eigenen Ernährung bewusst zu werden.
Kaffeekonsum im Zaun halten
Wie allgemein gültig diese Aussage ist, weiss ich nicht. Bei mir jedoch trifft dieser Punkt vollumfänglich zu. Kaffee hat bei mir direkten Einfluss auf meine darmtechnischen Aktivitäten. Gepaart mit meinem hohen Kaffeekonsum ist eine Reduktion dessen wohl unumgänglich und ganz bestimmt sehr sinnvoll. Trotzdem steht gerade jetzt, beim Zeitpunkt des Schreibens von diesem Abschnitt, eine Tasse Kaffee neben mir. Muss einfach sein.
Aber ich versuche, den Genuss des braunen Bohnengetränks stark zu reduzieren und habe damit bisher gute Erfahrungen gemacht. Ich laufe so zwar nicht schneller, aber ganz bestimmt mit weniger störendem Darm.
Andere Läufer schwören jedoch auf einen Espresso kurz vor dem Lauf. Das ist kein Widerspruch. Wenig Kaffee trinken und dann gezielt einen vor dem Start. Das kann durchaus klappen.
Sind Medikamente, Alkohol oder sonstige Drogen im Spiel?
Ja, der liebe Alkohol. Er zeigt mit steigendem Konsum zunehmende Aktivität. Bei jedem anders, klar. Auf die Fähigkeit, leicht und locker zu laufen, kann er durchaus ebenfalls Einfluss nehmen. Also lasst es doch lieber bleiben und geht mit möglichst wenigen Promillen laufen. Sonstige Drogen konsumiere ich selbst keine, also lassen wir diesen Teil ganz einfach weg.
Einfluss auf die Arbeiten im Verdauungstrakt können auch Medikamente nehmen. In den Packungsbeilagen gerne auch als Nebenwirkungen aufgeführt. Nur denke ich nicht, dass man aus diesen Auflistungen schlau wird im hier besprochenenen Thema. Haltet bei der Einnahme von neuen Medikamten doch einfach ein Auge darauf, wie sich euer Körper verhält und fragt im Zweifelsfall den Arzt oder Apotheker eures Vertrauens.
ToiToi … Toilette an der Laufstrecke
Wenn trotz den vielen guten Vorarbeiten und Vorsätzen alle Dä(r)mme reissen, dann bleibt nur noch ein Ausweg. Ein Klo muss her. Im Wald wird das bei mir etwas schwieriger. Zwar werden jetzt die Büsche wieder dichter, aber trotzdem. Muss nicht wirklich sein. An meiner regelmässigen Laufstrecke am Greifensee bin ich jedoch froh über die stationär mobilen WC-Anlagen. Hingestellt für all die Spaziergänger, Natur- und Seegniesser sowie für Sportler wie mich.
So steht auf meiner meist gelaufenen Strecke am See nach rund zehn Minuten ein ToiToi und nach etwas mehr als 15 Minuten gar ein richtiges WC. Danach folgt lange nichts mehr. Also muss ich nach 20 bis 30 Minuten gut auf meinen Körper hören, um noch rechtzeitig wieder zurück zu sein. Dies klappt meist wunderbar, denn ich merke relativ schnell, ob es notwendig werden wird oder nicht.
Morgens, mittags, abends oder nachts?
Wann geht ihr laufen? Wann liebt ihr es am meisten? Ich absolviere die allermeisten meiner Laufeinheiten am frühen Abend. Praktischerweise zwischen Arbeit und Nachtessen. Für mich die optimalste Zeit des Tages. Gehe ich mal um die Mittagszeit oder am Nachmittag (wo auch viele Läufe starten), so achte ich darauf, vorher nicht allzu viel zu essen. Wenn überhaupt. Auf vollen Magen läuft es sich einfach weniger angenehm.
Viele laufen gerne am frühen Morgen. Ich jedoch weniger. Da bin ich noch zu stark mit Aufstehen und Aufwachen beschäftigt. Obwohl, da wäre Laufen an der frischen Luft genau das richtige. Nur, muss ich in diesem Fall zwingend warten, bis ich auf der Toilette war. Läufe am Vormittag werden in der heissen Sommerzeit bestimmt wieder häufiger. Es ist dann häufig schlichtweg die temperaturmässig sinnvollste Zeit für Sport im Freien.

Aus dem grossen Schatz des Internets
Sucht man mit der Suchmaschine der Wahl nach weiteren Massnahmen gegen die etwas ungünstigen Begleiterscheinungen des Laufens, so gibt es deren viele. Nicht alle sind sinnvoll. Aber einige dafür umso amüsanter. Deshalb hier eine Auswahl meiner Suchergebnisse.
Falls Sie während des Sports gelegentlich Probleme mit Ihrem Verdauungssystem haben, so stehen Sie damit nicht alleine da.
trainingsworld.com
Rechtzeitig vor dem Laufen warme Flüssigkeit trinken
Das müsste ich selbst mal versuchen. Was mit „rechtzeitig vor dem Laufen“ gemeint ist sowie der ganze Artikel zu diesem Tipp findet sich auf trainingsworld.com.
Genügend Schlaf und ohne Stress
Stress und/oder Schlafmangel können ebenfalls zu den genannten unangenehmen Symptomen beim Laufen führen. Je nach Lebenssituation kann beides aber nicht immer auf die Schnelle gelöst werden. Aber achtet darauf und versucht doch, möglichst stressbefreit durchs Leben zu gehen. Ganz allgemein, nicht nur beim Laufen. Dieser Punkt ist mir aus eigener Erfahrung wohlbekannt, vor dem Vergessen bewahrt hat mich jedoch die Seite von Joggen online.
Verdauung gezielt anregen
Kann helfen, muss aber nicht. Gemeint ist einerseits das gezielte Anregen der grossen Verdauung vor einem Lauf. Ziel des ganzen? Klar, mit einem möglichst leeren Darm den Lauf starten können. Nur habe ich selbst das Gefühl, dass dieser Darm nie so wirklich leer wird. Die andere Variante ist das Angewöhnen eines möglichst festen Rythmus für die Toilettengänge. Das habe ich zwar, aber trotzdem reagiert mein Körper nachwievor teilweise beim Laufen. Ein Versuch ist es aber sicher wert.
Höhere Trainingsintensität regt Verdauung stärker an
Ja, das kann ich nun selbst ebenfalls bezeugen und habe ich gleich mehrfach gelesen. Umso intensiver ich laufe, desto grösser ist das Risiko, dass mein Darm zu aktiv wird. Die Verdauung wird, gemäss diversen Aussagen, durch die Bewegung (Rütteln und Schütteln) angeregt. Läuft man schneller, so werden auch diese Reize für den Darm stärker und somit fühlt sich dieser immer mehr gefordert. Bis hin zum Punkt, wo man es nicht mehr halten kann.
Einfach, amüsant und …?
Ja, ob nutzlos oder brauchbar, dürft ihr nun selbst entscheiden. Aber folgende Tipps fasse ich einfach mal ganz kurz zusammen. Gefunden irgendwo im nirgendwo des digitalen Daseins.
- „Die Runde durch den Wald rennen und immer ein Päckchen Tempo dabei.“ – ja, im äussersten Notfall sind die Nastücher bestimmt nützlich.
- „1 Flasche Wein trinken … und den Korken aufheben.“ – ok, da fehlt mir jeglicher Kommentar.
- „Ein künstlicher Darmausgang vielleicht?“ – und dann den vollen Sack den Rest der Strecke mitschleppen oder was?
- „Ich hab das Problem auch immer. Ich lass dann einfach laufen!“ – äh, nicht wirklich eine sinnvolle Variante.
Weitere Tipps
Es ist kein neues Thema. Keine Frage. Deshalb finden sich dazu weitere Beiträge da und dort im Netz. Im Internet(z). Einige Beiträge mir bekannter Plattformen findet ihr in der nachfolgenden Auflistung.
Intensiver Ausdauersport und Verdauung sind zwei Aktivitäten, die sich gegenseitig limitieren.
FIT for LIFE
- Sportbedingter Durchfall – Es läuft und läuft auf netzathleten.de – interessanter Artikel mit medizinischen Hintergründen
- Einleuchtende Erklärung auf de.rec.sport.laufen
Deine Meinung ist gefragt
Wie ergeht es euch beim Laufen rund um dieses eher unangenehme Thema? Habt ihr ähnliche Probleme? Was tut ihr dagegen? Lasst es mich und alle Mitleserinnen und -leser wissen und kommentiert eure Meinung. Ganz herzlichen Dank.
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Ich werde das Laufen aus diesen Gründen wohl wieder aufgeben müssen
Trotz dass ich vorm Training auf dem Klo war, geht es nach spätestens 3km wieder los. Und das immer. Ich schaffe es nie länger zu laufen, außer ich nehme Immodium. Ich laufe auch morgens vorm Essen.
Ich könnte so heulen, weil ich einfach keine Lösung weiß.
Auweia, ich hoffe nicht, dass du das Laufen gleich aufgeben musst. Aber ist wirklich übel, wenn das jedes mal so ist.
Ich kann glücklicherweise wieder grossmehrheitlich beschwerdefrei Laufen. Ich führe dies persönlich zurück auf die drei Punkte gesunde Ernährung, bewusster Kaffeekonsum und Medikamente, die ich heute nicht mehr einnehmen muss. Irgendwas davon oder eine Kombination hatte wohl ziemlich sicher einen grossen Einfluss auf meine Verdauung beim Laufen. Aber eben, das ist meine persönliche Erfahrung und nicht irgendwie medizinisch bewiesen.
Mühe habe ich aber durchaus, wenn ich frühmorgend laufen gehen würde, noch vor dem Essen. Denn dann möchte mein Darm andere Dinge tun als Laufen.
Ich wünsche dir, dass es trotz allem noch besser wird und du einen Weg findest.
Grüsse, Stefan
Interessant! Ich trinke morgens vor dem Laufen einen Kaffee, dann kann ich sehr gut kacken. Dabei achte ich schoen darauf, die Beinchen etwas erhoeht auf einen Hocker zu stellen. Damit alles raus kommt was keine Miete zahlt. Klar meldet sich die Peristalitik trotzdem waehrend der Laufeinheit, aber wo keine ausreichende Menge mehr drin ist kann auch nichts mehr raus. :-))
Nun, morgens gehts bei mir meistens überhaupt nicht gut. Aber mittlerweile habe ich so etwa ab der Mittagszeit keine Probleme mehr, wenn ich Ernährungstechnisch etwas darauf achte. Sprich bei der Arbeit nicht allzu viel Kaffee, wenn ich noch Laufen gehe und mich auch sonst „anständig“ ernähre.
Beste Grüsse, Stefan
Am früheren Abend vor dem Laufen am nächsten morgen esse ich eine schöne Portion Trauben, trinke warmen Tee hinterher bzw. teilweise dazu. Hinterher erfolgt dann der Toilettengang.
Am nächsten morgen kann ich nüchtern mit fast leerem Darm laufen. Papiertaschentücher stecke ich zur Sicherheit trotzdem immer ein. Es beruhigt mich sie m Fall der Fälle dabei zu haben.
Weiterhin viel Spaß beim Dauerlauf wünscht euch allen Jude
Echt? Das finde ich nun einen recht interessante Variante mit den Trauben und dem Tee. Was mal auszuprobieren wäre. Aber erst muss mein Gipsschuh wieder durch den Laufschuh abgelöst werden…
Liebe Grüsse, Stefan
Für Morgenläufer folgender Tipp: gleich nach dem Aufstehen einen halben Liter lauwarmes Leitungswasser (ohne Kohlensäure!) auf nüchternen Magen.
Es dauert dann ca. 30 min, dann entleert sich der Darm zur Gänze.
Echt jetzt? Das muss ich demnächst mal ausprobieren. Da bin ich echt gespannt. 🙂
Danke dir für den Tipp, mal schauen, ob das allgemeingültig ist 😉
Sportliche Grüsse, Stefan
Oh ja, das Problem kenne ich auch. Manchmal muss ich schon nach 500 Metern, ein anderes Mal dauert es 2 km. Meist muss ich ganz plötzlich. Mit viel Glück kann ich auch mal ohne Sprung in die Büsche laufen.
Dieses Problem hält mich davon ab, an einem Laufwettbewerb teilzunehmen, was mich besonders ärgert. Aber nicht auszudenken, dass ich plötzlich muss und nicht weiß wohin.
uiui, genau so 🙂
Interessanterweise hatte ich bei Wettkämpfen noch nie irgendwelche Probleme. Das liegt wohl an der doch deutlich anderen Weise, wie ich an den Lauf rangehe mit der ganzen Vorbereitung und Einlaufen usw. Auch achte ich vor Wettkämpfen mehr auf die Ernährung. Aber ja, es wäre so ziemlich der Worst Case, wenn es auf der von Zuschauern gesäumten Laufstrecke plötzlich nicht mehr ging…
Im letzten Jahr hab ich es bis 22 km geschafft und musste meistens, aber nicht immer. Zum Glück war das im Wald kein Problem; da war niemand außer mir.
Dann kam eine OP, kein Sport für mehrere Wochen; ich hab’s nochmal auf 11 km geschafft, dann Umzug, neuer Job … ich wollte wieder anfangen und schaffe keine 2 km mehr, ohne zu müssen. Die Einstiegsrunde hier ist 2,6 km und ich schaffe es so gerade noch bis aufs Klo. Ich habe wieder aufgehört zu laufen, es nervt einfach nur noch.