Mit wenigen Tipps zum unfallfreien Schlittelspass
Schlitteln. Der grosse Winterspass für jedermann. Wer nicht Skifahren oder Snowboarden mag (oder kann), der kann ganz sicher mit einem Schlitten den Hang runter sausen. Doch Vorsicht! Der vermeintlich einfache Schneesportspass birgt so manche Gefahren. Ich würde gar behaupten, es ist gefährlicher als Skifahren. Nur schon, weil man sich beim Schlittelspass den Gefahren häufig viel weniger bewusst ist.
Dank den Verhaltensregeln der Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) wird aber auch das Schlitteln zu einem sicheren und somit umso spassigeren Erlebnis. Für die ganze Familie.
Mit Einzug des Winters und schneebedeckten Hängen, sind Skier und Snowboards in Tram, Bus und Zug wieder allgegenwärtig. Die einen gehen frühmorgens zur Arbeit, andere machen sich auf den Weg in die nahen Berge. Zum Neid aller anderen. Oder zumindest der meisten. Mir zum Beispiel. Während Skifahren und Snowboarden nicht zwingend jedermanns Sache ist, so kann sich ein jeder und eine jede auf einen Schlitten setzen und vom Berg ins Tal runter donnern. Gerade weil dies so vermeintlich einfach ist, sind sich viele den Gefahren schlicht nicht bewusst. Tun wir was dagegen und meisseln einige Verhaltensregeln in unsere Köpfe.
Plausch bitte ohne Rausch
Äusserst beliebt sind Schlittelfahrten für Vereins-, Firmen- oder sonstige Gruppen-Anlässe. Der Ablauf hierbei ist meist der gleiche. Mit der Bahn geht es hoch auf den Berg. Zu Fuss marschiert man zum Bergrestaurant, wo es nebst Fondue ganz bestimmt auch genügend Weisswein gibt. Nach diesem feuchtfröhlichen Abend geht es dann ab auf den Schlitten und mit viel Spass und rasanter Fahrt wieder runter ins Tal. Unterwegs auf der beleuchteten Nacht-Schlittelpiste.
Eines ist wohl allen klar. Mit Ski oder Snowboard wäre dies viel zu gefährlich. Aber Schlitteln geht irgendwie immer. Denkste. Schlitteln kann auf harten Pisten schnell einmal verdammt gefährlich werden. Hat man dazu noch Schuhe ohne viel Profil an den Füssen, so wird das Bremsen zum nächsten Abenteuer. Ich persönlich kann mit den Skiern ganz klar viel besser bremsen, als mit einem Schlitten. Aber wer bremst schon freiwillig nach einem „Haubeli Weissen“? Und ja, Helme sind sowieso nur für Anfänger. Hat hier nun jemand irgendwelche Gefahren entdeckt?
Rasante Fahrt bitte ohne Rasen
Also bitte, stets ohne Alkohol und dafür mit Helm mit dem Schlitten flitzen. Gutes Schuhwerk mit soliden Sohlen helfen stark beim Steuern und bremsen und warm und wettergerecht angezogen sollte man ja sowieso sein. Einmal unterwegs sollte man die Geschwindigkeit den äusseren Umständen sowie dem eigenen Können anpassen. Eigentlich genau so, wie wir es im Strassenverkehr tagtäglich auch tun. So hoffe ich zumindest.
Augen auf und nicht zu schnell in die Kurven, sonst kann es ganz böse Stürze geben. Ein Schlitten ist meiner Erfahrung nach viel schlechter kontrollierbar, als beispielsweise Skier und so sollte man bereits vor dem zu grossen Geschwindigkeitsrausch die Kontrolle behalten, indem man eben nicht zu schnell fährt. Genügend langsam für eine sichere Fahrt, aber selbstverständlich schnell genug für den ganz grossen Spass. Auch klar.
Winterspass bitte ohne Unfälle
Es steht einem sicheren und unfallfreien Schlittelspass überhaupt rein gar nichts im Wege, solange wir unseren gesunden Menschenverstand walten lassen und uns darüber hinaus an ein paar grundsätzliche Verhaltensregeln halten. Es fängt an bei der Wahl des Schlittens: Rodel, klassischer Holzschlitten oder gar Bob? Weiter gibt uns die richtige Technik auf der Fahrt zusätzliche Sicherheit. Zu guter letzt sollten wir die zehn Schlittelregeln der Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) kennen. Halten wir uns daran, steht dem grossen Spass auf der Schlittelpiste nichts mehr im Wege.
Die zehn Verhaltensregeln sowie den Ratgeber Schlitteln – Sicher in Fahrt der bfu mit ein paar zusätzlichen Informationen gibt es auf der Homepage der bfu oder hier auf querdurchdenalltag.com als PDF zum runterladen. Schaut sie euch an. Eine vorausschauende Lektüre ist einfacher und schneller, als ein rückblickendes „hätte ich doch“ aus dem Spitalbett.
Die zehn Schlittelregeln der bfu
1. Auf andere Rücksicht nehmen Jeder Schlittler und Rodler muss sich so verhalten, dass er keinen anderen gefährdet oder schädigt.
2. Geschwindigkeit und Fahrweise dem Können anpassen Jeder Schlittler und Rodler muss auf Sicht fahren. Er muss seine Geschwindigkeit und seine Fahrweise seinem Können und den Gelände-, Schnee- und Witterungsverhältnissen sowie der Verkehrsdichte anpassen. Schlitten bzw. Rodel beim Abfahren nicht zusammenbinden und nicht kopfvoran fahren.
3. Fahrspur des Vorderen respektieren Der von hinten kommende Schlittler und Rodler muss seine Fahrspur so wählen, dass er vor ihm fahrende Schlittler und Rodler nicht gefährdet.
4. Mit Abstand überholen Überholt werden darf von rechts oder von links, aber immer nur mit einem Abstand, der dem überholten Schlittler oder Rodler für alle seine Bewegungen genügend Raum lässt.
5. Vor dem Ein- und Anfahren nach oben blicken Jeder Schlittler und Rodler, der einfahren oder nach einem Halt wieder anfahren will, muss sich nach oben und unten vergewissern, dass er dies ohne Gefahr für sich und andere tun kann.
6. Am Rand anhalten Jeder Schlittler und Rodler muss es vermeiden, sich ohne Not an engen oder unübersichtlichen Stellen aufzuhalten. Ein gestürzter Schlittler oder Rodler muss die Stelle so schnell wie möglich freimachen.
7. Am Rand auf- und absteigen Ein Schlittler oder Rodler, der aufsteigt oder zu Fuss absteigt, muss den Rand benutzen.
8. Zeichen beachten Jeder Schlittler und Rodler muss die Markierung und die Signalisation beachten.
9. Hilfe leisten Bei Unfällen ist jeder Schlittler und Rodler zur Hilfeleistung verpflichtet.
10. Personalien angeben Jeder Schlittler und Rodler, ob Zeuge oder Beteiligter, ob verantwortlich oder nicht, muss im Fall eines Unfalls seine Personalien angeben.
Quelle: Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu). Inspiriert durch einen Beitrag im Gönnerheft vom November 2018 der Schweizerischen Rettungsflugwacht (Rega).
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