Härtetest für den Körper am Rotsee
In einer Woche weiss ich Bescheid, wie es um den Fitnesszustand meines Körpers steht. Am kommenden Samstag, 14. April 2018 findet in Ebikon bei Luzern bereits zum 49. Mal der 10-Kilometer-Lauf um den malerischen Rotsee statt. Klar, bin auch ich mit dabei an meinem ehemaligen Heimsee.
Doch anders als in anderen Jahren musste ich vor einigen Wochen krankheitsbedingt ein grösseres Leistungstief hinnehmen. Viele Läufe bei Sonne, Wolken und auch Regen fielen aus. Nicht, weil ich nicht wollte, sondern weil es schlichtweg nicht ging. Wo stehe ich nun? Ja, auf diese Antwort bin ich selbst am meisten gespannt. Aber trotzdem freue ich mich auf meinen insgesamt achten Rotseelauf.
Noch sechs Tages sind es bis zu meinem ersten wettkampfmässigen Lauf in diesem Jahr. Die Vorfreude ich gross. Mindestens genauso gross ist jedoch auch die Ungewissheit. Wie leicht werde ich über die zehn Kilometer lange Strecke durch das Naturschutzgebiet am Rotsee laufen können? Finde ich die richtige Einstellung und das für mich passende Tempo? So, wie es eben jetzt passt und nicht die letzten Jahre? Nun ja, ich bin guter Dinge und das ist ja schon mal die halbe Miete.
Kleiner Reset mitten in der Nacht
Nach einem kleinen Hänger gegen Ende des vergangenen Jahres, startete ich höchst motiviert in das Laufjahr 2018. Sei es über Mittag entlang der Zürichsee-Goldküste, nach Feierabend am Greifensee oder am Wochenende zu Hause in den Wäldern um den Loorenkopf – regelmässig startete ich zu teils wunderschönen Läufen. Ich war überzeugt, das wird ein super Jahr mit noch besseren Zeiten an meinen gewohnten Laufveranstaltungen.
Doch dann kam die eine Nacht Mitte Februar. Bauchschmerzen liessen mich erst nicht mehr schlafen. Es folgte Durchfall und Erbrechen, wobei ich Letzteres nicht mehr mitbekam, da ich gerade in Bewusslosigkeit und mit voller Wucht mit dem Kopf auf den Plattenboden krachte. Dank der grossartigen Hilfe meiner Frau standen schon bald Notarzt und Sanitäter im Haus und ich wurde kurzerhand mit dem Krankenwagen ins Unispital nach Zürich verfrachtet.
Erholung kommt vor Training
Geblieben sind mir vom ganzen Spuk eine Gehirnerschütterung sowie eine Lungenembolie. Die anfängliche Magen-Darm-Geschichte wurde zur Nebensache und sorgte noch dafür, dass ich dank Tröpfchen-Kontakt-Isolation in ein Einzelzimmer einziehen durfte. Nie hätte ich gedacht, dass ich aufgrund eines Sturzes auf den Kopf dermassen lange mit Kopfschmerzen, anfänglichem Schwindel und totaler Erschöpfung und Müdigkeit zu kämpfen hätte. An allzu grosse körperliche wie denkerische Anstrengungen war erstmals nicht mehr zu denken.
Der erste Versuch eines Dauerlaufes nach etwas mehr als drei Wochen nach dem Vorfall war noch ganz ok. Beim zweiten Anlauf jedoch bremste mich mein eigener Körper bereits nach kurzer Zeit total aus. Fertig, die Laufpause geht ungewollt in die Verlängerung. Und wo stehe ich heute? Genau das weiss ich in einer Woche genauer – nach den 10 Kilometern um den Rotsee.
Einer der ältesten Volksläufe der Schweiz
Der erste Rotseelauf fand 1967 unter dem Namen GP Ebikon statt. Aus dem Lauf ging die Läuferriege Ebikon hervor, welche 1968 offiziell gegründet wurde und den Rotseelauf auch heute noch als Trägerverein organisiert. Als Vorgänger des Rotseelauf gilt der Geländelauf Buchrain der Läuferfreunde Buchrain-Ebikon, welcher zwischen 1957 und 1967 stattfand.
1969 hiess der Lauf noch Internationaler Grosser Preis von Ebikon und führte über eine Länge von 17 Kilometern an der Reuss entlang. 1994 wurde die Strecke an den Rotsee verlegt und die Länge auf 10 Kilometer angepasst. Nebst der wunderschönen Strecke entlang dem Natur-Rudersee verfügte der Rotseelauf nun über eine optimale Einsteigerdistanz – ein Lauf für jedermann und jedefrau. Seit 2001 heisst der Lauf offiziell Rotseelauf und seit 2004 findet er zu Beginn des Frühjahres statt.
Diese Verlegung vom Herbst auf den Frühling liess die Teilnehmerzahlen in die Höhe schnellen. Heute starten jeweils rund 1’000 Läuferinnen und Läufer am Rotseelauf in Ebikon. Organisiert wird der Rotseelauf von der Läuferriege Ebikon, wobei sie mit Helfern durch den LZ Lauftreff unterstützt werden.
Komm auch du auf oder neben die Strecke
Nächsten Samstag, 14. April 2018 um 14 Uhr erknallt der Startschuss für den 49. Rotseelauf. Es ist also noch lange nicht zu spät für deinen Entscheid, selbst mitzulaufen. Der Lauf führt nach einer anfänglichen Startrunde von rund drei Kilometern stets nah am Rotsee entlang und teils mitten durch das Naturschutzgebiet der grünen Oase der Stadt Luzern. Nach einem kurzen Anstieg läuft man direkt auf den Pilatus zu und es geht längere Zeit leicht abwärts oder geradeaus. Kurz vor Kilometer 8 kommt nochmals ein kurzer Anstieg, welcher es in sich hat. Doch danach geht es mit schnellen Schritten unter den Hopp-Rufen der vielen Zuschauer dem Ziel entgegen.
Wer nicht laufen kann oder möchte, ist gerne gesehen am Streckenrand. Die rund 1’000 Läuferinnen und Läufer freuen sich auf jede Unterstützung – so natürlich auch ich. Die Natur rund um den Rotsee lädt ein für einen gemütlichen Spaziergang vor und nach der Läuferunterstützung. So könnt ihr euch wunderbar auf der ganzen Strecke verteilen, was die Läuferschar nicht vereinsamen lässt. Für die Anfahrtmöglichkeiten mit dem öffentlichen oder individuellen Verkehr besucht doch bitte die Homepage vom Rotseelauf.
Ich freue mich auf einen tollen Lauf – und dass ich die 10 Kilometer in diesem Jahr gut überstehen werde. Tolle Impressionen rund um den Rotsee findet ihr nur einen Klick weiter in meinem Fotoalbum. Viel Spass und bis bald am Rotseelauf.
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Lieber Stefan,
Wir drücken dir alle unsere Daumen und wünschen dir, dass du all deine momentanen Möglichkeiten ausschöpfen kannst.
Ganz herzlichen Dank. Ich werde den Lauf auf jeden Fall geniessen 🙂 Liebe Grüsse, Stefan.