Was Laufen und Lesen gemeinsam haben
Laufen und Lesen. Zwei im Grunde unterschiedliche Dinge. Das eine sportlich bewegt, das andere gemütlich entspannt. Was haben nun aber Lesen und Laufen gemeinsam? Einiges! So erinnert ein Buch mit 1’000 Seiten stark an einen Marathon. Und seid ihr einmal fertig damit, sind die Glücksgefühle gross. Sofern das Buch gut war oder der Lauf wunschgemäss verlief.
Aber legen wir doch einfach gemeinsam los. Schnüren wir die Laufschuhe, setzen uns in den Lesestuhl und laufen 300 spannende Seiten durch den Wald. Geniesst es.
Aller Anfang ist schwer
Egal, ob man zum ersten mal laufen geht oder sich dazu entscheidet, doch mal ein Buch zu lesen. Die Furcht es nicht zu schaffen, ist gross. Was tun? Klein anfangen. Einfach mal 20 Minuten laufen gehen. Nicht zu schnell, nicht zu weit. Ihr wollt danach von selbst immer etwas weiter. Und zu Hause, nicht gerade einen scherfälligen dicken Bücherschinken starten. Eine kurze, lockere und lustige Geschichte geht ganz ring und steigert die Motivation.
Das allerwichtigste jedoch: Tut es! Fürchtet euch nicht vor grossen Zielen. Ihr müsst weder ein Lexikon durchlesen, noch einen Bergmarathon laufen. Fangt bescheiden an und geniesst das, was ihr erreicht. In vollen Zügen. So macht es garantiert Spass.
Genuss pur
Spass haben beim Laufen und das Lesen geniessen. Und umgekehrt. Hat man erst einmal angefangen, lässt es einen nicht mehr los. Der spannende Krimi packt einen und die Beine tragen einen von selbst über die Strecke. Bis zu einer gewissen Schmerzgrenze, klar. Entweder fallen einem die Augen zu oder die Beine mögen einfach nicht mehr.
Aber eben, zuvor herrscht lange lange Zeit das grosse Vergnügen. Ob vertieft im Buch oder tief im Wald. Egal. Während ihr im Buch desöftern Mördern oder sonstig kriminellen Gestalten begegnet, so hoffen wir in diesem Punkt beim Laufen auf einen möglichst grossen Unterschied. Vielmehr sind es da – zumindest bei mir – viel eher die Störche, Rehe und Füchse, welche mir ab und zu Gesellschaft leisten. Ja, Genuss pur.
Jeder Hänger geht vorüber
Nicht jedes Buch liest sich von A bis Z durchgehend flüssig. Genau so wenig laufen wir jeden Wettkampf lockig flockig vom Start bis ins Ziel. Mit Hängern müssen wir lernen, umzugehen. Sei es beim Lesen oder beim Laufen, diese Zwischentiefs gehen meist schnell wieder vorbei.
Der Kopf wird es uns erst sehr spät zulassen, das Buch wegzulegen oder den Lauf aufzugeben. Ja, manchmal geht es einfach nicht anders. Meistens aber machen uns solche Durchhänger nur noch stärker. Umso motivierter lesen oder laufen wir danach weiter, wenn es wieder läuft.
Die Hälfte ist geschafft
So gross die Freude am Buch oder beim Laufen auch ist, bin ich immer wieder froh, wenn ich die Hälfte hinter mir habe. Besonders bei einem Wettkampflauf natürlich. Ist es nicht ein tolles Gefühl bei einem Halbmarathon, die 11 Kilometer-Marke zu passieren. Mit dem Wissen, dass es nun gerdade mal noch 10 Kilometer sind bis ins Ziel. Man hat bereits mehr geschafft, als es noch zu bewältigen gilt.
So geht es mir häufig auch beim Lesen. Das Buch kann noch so spannend sein. Oder gerade, wenn es so richtig spannend ist, will ich unbedingt wissen, wie es ausgeht. Und wann weiss man bekanntlich bescheid? Am Ende. In diesem Punkt unterscheidet sich kein Buch vom anderen. Speziell bei einem papierenen Buch, ist die Hürde der Buchmitte bei mir noch immer ein tolles Ereigniss. Wenn die Seiten auf der linken, gelesenen Buchseite dicker werden als diejenigen, die noch übrgig sind. Ein tolles Gefühl.
Finished – jetzt ist die Freude gross
Das Ziel kommt nun in der zweiten Renn- und Buchhälfte immer näher. Egal, ob der Zielbogen bei einem Rennen oder das Wissen um das Traninings- oder Buchende. Gelangt man erst einmal auf die letzte Seite oder den letzten Kilometer, gibt es kein Halten mehr. Oder hat schon jemand auf der letzten Seite ein Buch zur Seite gelegt? Genau so wenig beenden wir wohl freiwillig einen Halbmarathon auf der Zielgeraden.
Die Freude über eine weitere – hoffentlich – tolle Geschichte und noch viel mehr über ein weiteres gut verlaufenes Rennen oder Training überwiegt. Vergessen sind all die Strapazen der letzten Kilometer und die vielen Stunden mit mehr und weniger sympathischen Buchzeitgenossen der Geschichte. Der Mörder ist gefasst und die Ziellinie überschritten. Zufrieden legen wir das Buch zur Seite und holen uns ein erfrischendes Rivella in der Verpflegungszone. Herzliche Gratulation.
Die Erinnerung bleibt
Was bleibt, ist eine schöne Erinnerung an eine gute Geschichte und ein erfolgreiches Rennen. Schlechte Bücher vergessen wir schnell und Einbrüche bei Läufen ebenso. Auch wenn uns insbesondere auch negative Erlebnisse umso mehr stärken für die Zukunft, erinnern wir uns doch viel lieber an die Lichtblicke unserer Vergangenheit. Den Freunden empfehlen wir die wirklich spannenden Romane und prahlen über unsere Bestzeiten.
All dies erreichen wir jedoch nur, wenn wir zu aller Anfang damit beginnen. Schnürt auch ihr noch heute die Laufschuhe und geht raus. In den Wald, in den See, über die Wiesenwege. Die entdeckten Bänke entlang der Strecke könnt ihr im Anschluss für ruhigere Momente nützen. Gemütlich dasitzend und mit einem spannenden Buch den Sommerabend geniessend. Also, redet nicht davon, sondern tut es. Viel Spass.
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Super schöner Vergleich, den ich so unterschreiben kann. Habe momentan eine Leseflaute, aber dafür jogge ich wieder gerne. Das Tief wird vorbei gehen und dann macht es auch wieder Spaß. 🙂
Ganz liebe Grüße
Sarah
Herzlichen Dank. Tiefs und Flauten gehören ja irgendwie dazu, aber wenn man was gerne tut, so kommt es immer wieder zurück.
Liebe Grüsse,
Stefan