Abendlicher Halbmarathon durch die heimischen Wälder am Forchlauf
Nach der SOLA-Stafette vom 5.5. folgte am 6.6. der nächste Lauf des Akademischen Sportverbandes Zürich (ASVZ). Der Forchlauf lockte am vergangenen Mittwochabend rund 1’100 Läuferinnen und Läufer auf den Zürichberg, um eine der drei Strecken zwischen Fluntern und Forch unter die Füsse zu nehmen. Ich persönlich entschied mich für die Halbmarathon-Distanz, zur Wahl standen aber auch kürzere Strecken über 15.1 und 7.4 Kilometer.
Der Forchlauf führte mich durch die heimischen Wälder, vorbei an meinem Wohnort und längs über die Hügel von Zürichberg, Adlisberg und Pfannenstiel. Wo vor einem Monat noch das Ziel lag, war diesmal erst Halbzeit. Nur die Höhenmeter waren grossmehrheitlich geschafft. Lies weiter, und erfahre mehr über meine 21.1 Kilometer, die 400 Höhenmeter sowie den Forchlauf und den ASVZ.
In Bewegung trotz 20 Stunden Schlaf pro Tag
Der Start zum abendlichen Forchlauf erfolgte um 19 Uhr beim Sport Center Flunter in unmittelbarer Nähe zum Zoo Zürich. Diesem stattete ich denn auch noch einen kurzen Besuch ab. Nach Abholung des Zeitmesschips und kurz vor Schliessung der Zootüren. Ich besuchte die Koalas, welche erst seit Ende März im Zoo Zürich heimisch sind. Doch rund 20 Stunden verschlafen die beiden niedlichen Koalas an einem Tag. So konnte ich mein Glück kaum fassen, dass sie bei meinem zweiten Besuch bereits zum zweiten mal äusserst aktiv waren. Das sollte doch mal ein gutes Omen sein für den bevorstehenden Lauf, oder? Einen kleinen Beweis gibt es im folgenden Handy-Video.
Der Zoo schloss um 18 Uhr definitiv die Pforten und der Startschuss knallte um 19 Uhr genauso definitiv. Los ging es durch die Wälder in Richtung Pfaffhausen auf den stets leicht ansteigenden Wegen. Die leichten Anstiege galt es noch gemütlich zu nehmen und möglichst noch zu geniessen, standen doch insgesamt rund 400 Höhenmeter an auf den 21.1 Kilometer Strecke.
Beim Süessblätz oberhalb Ebmatingen stand eine folgenschwere Entscheidung an, über welche ich die ganze bisherige Laufzeit nachdachte. Soll ich den Lauf über die volle Distanz von 21.1 Kilometer durchziehen oder doch lieber auf die kürzere Mitteldistanz von 15.1 Kilometer wechseln? Anders als bei den meisten Läufen, kann dies beim Forchlauf spontan auf der Strecke entschieden werden. Nun, beim Süessblätz nach rund 7.5 Kilometern bietet sich die einzige und letzte Gelegenheit. Schlussendlich wurde es ein Entscheid der letzten Sekunde. Der Ehrgeiz siegte einmal mehr über den Verstand.
Durch die Hohle Gasse musst du gehen
Ich entschied mich wie vorgesehen für den Halbmarathon und lief auf der Hauptstrecke weiter. So folgte unweigerlich sehr schnell der gröbste Anstieg der Strecke – die Hohle Gasse im Wald des Wassberges. Früher war ich der Meinung, die Hohle Gasse liegt zwischen Küssnacht am Rigi und Immensee. Dort, wo unser Nationalheld Willhelm Tell mit einem Pfeil den habsburgischen Landvogt Gessler erschoss. Aber nein, die Hohle Gasse existiert auch auf der Hügelkette zwischen dem Zürich- und dem Greifensee. Und diese hat es in sich, wenn man sie läuferisch meistern will.
Ist dieser schmale Waldweg jedoch geschafft, hat man das anstrengendste hinter sich. Zumindest was die Steigungen anbelangt und mal ganz abgesehen von zwei ganz fiesen Steigungen auf dem letzten Drittel der Strecke. Distanzmässig geht es gerademal der Hälfte entgegen. Nach einigen weiteren Steigungen erreicht die Läuferschar die Kehrtwende beim Forchdenkmal und somit den Höhepunkt, was die Höhe anbelangt. Auf 735 Metern über Meer können die Zuschauer die wunderschöne Aussicht geniessen. Die Teilnehmer des Forchlaufes hingegen nehmen nun die zweite Hälfte des Halbmarathons unter die Füsse. Wo ich vor einem Monat noch unmittelbar vor dem Ziel stand, geht es nun also wieder zurück. Das ganze nochmals in entgegengesetzter Richtung. Die Erinnerungen an das Erlebnis SOLA-Stafette sind voll präsent und tragen mich nun auf der zweiten Streckenhälfte. Und ja, hier oben war ich tatsächlich saugut gelaunt und guten Mutes.
Mit viel Schweiss und Kampf dem Ziel entgegen
Tendenziell geht es nun mehrheitlich bergab und sowieso hat man bereits die Hälfte geschafft. An der Motivation liegt es nun also garantiert nicht mehr. Zurück beim Süessblätz, welcher über einen endlos langen Weg quer über die Wiese erreicht wird, geht es auf der bereits gelaufenen Strecke retour Richtung Pfaffhausen und weiter dem Ziel in Zürich Fluntern entgegen. Nach der teils harten ersten Hälfte wird der Forchlauf immer mehr zu einem Genuss. Trotz den bereits geleisteten Kilometern. Aber wie bereits erwähnt, gibt es noch einige kurze Anstiege, welche es in sich haben. Gepaart mit den langsam müde werdenden Beinen wurden nun solche Abschnitte zu einem richtigen Kampf. Aber es lohnte sich, zu beissen.
Zurück beim Sport Center Fluntern ist die Freude riesengross. Gemeinsam mit vielen Laufbegeisterten habe ich an diesem Mittwochabend eine tolle Leistung erbracht. Volle 21.1 Kilometer lief ich durch die heimischen Wälder. Immer wieder angespornt von den Zuschauern und die anderen Läuferinnen und Läufer. Die Zeit war mit 2 Stunden und 4 Minuten wahrlich nicht die berauschendste, doch sie wurde zur Nebensache. Einen grossen Teil der Strecke konnte ich tatsächlich geniessen. Das Wetter war top, die Stimmung war top und die ganze Organisation war top. Was will man eigentlich noch mehr?
Willst du auch mal dabei sein? Dann streiche dir jetzt schon den Mittwoch, 5. Juni 2019 dick in deiner Agenda ein und starte mit mir am nächsten Forchlauf des ASVZ in Zürich.
SOLA und Forchlauf – zwei tolle Laufevents
Der Forchlauf ist nebst der SOLA-Stafette der zweite Laufanlass, welcher durch den Akademischen Sportverband Zürich (ASVZ) organisiert wird. Die Teilnahme am Lauf steht allen Läufern offen. Anders ist dies beim ASVZ selbst, dessen Mitglieder an der ETH Zürich, der Universität Zürich oder der Züricher Fachhochschule (ZFH) studieren oder arbeiten müssen. Aber auch Studierende anderer Hochschulen sowie Hochschulabsolventen (Alumni) haben die Möglichkeit, eine Mitgliedschaft zu lösen. Der ASVZ bietet ein attraktives und vielfältiges Sportangebot. Im Vordergrund stehen die Menschen, die Freude an der Bewegung, die Fitness, der Ausgleich zu Studium oder Beruf sowie die Verbesserung der Lebensqualität im Zentrum Zürichs.
Unterstützt wird der Forchlauf durch die Schweizer Sporthilfe, welche Schweizer Athletinnen und Athleten auf ihrem Weg an die Weltspitze fördert und begleitet. Mit einer Fünfliber-Spende unterstützen die Läuferinnen und Läufer des Forchlaufes die Schweizer Sporthilfe und somit die Olympiasieger und Weltmeister von Morgen. Mehr über die Schweizer Sporthilfe erfährst du in einer Woche auf querdurchdenalltag.com.
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