Sicher ins Wasser dank den 6 Baderegeln der SLRG
Der Sommer ist da! Die Sonne scheint und die Temperaturen steigen vermehrt über 30 Grad. Höchste Zeit für ein erfrischendes Bad im nächsten See, Fluss oder Pool. Aber aufgepasst! Das nasse Vergnügen birgt grosse Gefahren. Für Kinder, aber auch Erwachsene. Für Nichtschwimmer, aber auch Schwimmer.
Tragische Unfälle und gar Todesfälle können wir alle verhindern, indem wir uns die Baderegeln mal wieder zu Gemüte führen. Deshalb lancierte die Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft (SLRG) in Zusammenarbeit mit dem Versicherer Visana die diesjährige Baderegelkampagne Ich trage Verantwortung. Sie bringen uns die wichtigsten sechs Baderegeln näher und helfen uns somit durch einen sicheren Badesommer.
Der sommerliche Badespass kann schnell in ein gefährliches Horrorszenario kippen. Nicht nur in reissenden Bergbächen oder tiefen Gewässern. Genauso wenig sind nur Nichtschwimmer und kleine Kinder besonders gefährdet. Wir alle müssen uns bei jedem Schwimmvergnügen den Gefahren bewusst sein. Was ist, wenn wir uns als guter Schwimmer auf den Weg über den See machen und plötzlich eine nie erwartete Erschöpfung auftritt? Und was ist, wenn wir unser Kind am Poolrand nur wenige Sekunden aus den Augen lassen, weil gerade eine WhatsApp-Nachricht reinkam? Oder was passiert, wenn wir vor Freude strahlend einfach mal unbedacht ins nächste Becken springen, ohne davor genau nachgeschaut zu haben, was uns erwartet?
Ja, meistens passiert nichts. Aber wenn, dann wirds so richtig schlimm. In der Schweiz ertrinken pro Jahr rund 45 Personen. Die meisten dieser Unfälle hätten jedoch bei korrektem Verhalten vermieden werden können. Aber wie soll man sich verhalten? Kennt ihr noch die Baderegeln der Grundschulzeit? Nein? Dann unbedingt weiterlesen und die sechs Baderegeln der diesjährigen Kampagne Ich trage Verantwortung der SLRG in Zusammenarbeit mit der Visana zu Gemüte führen. Ihr kennt die Regeln noch? Trotzdem weiterlesen, man kann sie nicht genügend festigen. Weiter hilft es, das Regelblatt als PDF runterzuladen und auszudrucken.
Die sechs Baderegeln der SLRG
In der Folge also nun die sechs Baderegeln der SLRG. Weitere Deteils zu den Regeln sowie zur ganzen Kampagne findet ihr auf deren Homepage Ich trage Verantwortung. Tragt auch ihr Verantwortung und werdet bei allem Spass, den das Baden bietet, nicht leichtsinnig. In diesem Sinne wünsche ich euch ganz viel nasses Vergnügen im heissen Sommer 2018 mit dem Motto der Kampagne: mit Sicherheit mehr Wasserspass!.
#1: Kinder nur begleitet ans Wasser lassen. Kleine Kinder in Griffnähe beaufsichtigen.
Beinahe alle Ertrinkungsfälle bei kleinen Kindern liessen sich vermeiden, wenn Erwachsene aufmerksamer wären und die Kinder besser beaufsichtigen würden. Bereits bei geringer Wassertiefe kann ein Kleinkind in weniger als 20 Sekunden ertrinken. In den meisten Fällen geschieht dies lautlos.
Das richtige Verhalten in einer Notsituation am, im und auf dem Wasser kann erlernt werden. Informationen zu den Kursen finden Sie auf der Website der SLRG.
Wichtig: Schwimmhilfen wie zum Beispiel „Schwimmflügeli“ oder „Schwimmtierli“ ersetzen KEINESFALLS die persönliche Aufsicht. Aufblasbare Schwimmhilfen können von den Armen rutschen, defekt sein oder das Kind in eine gefährliche Situation bringen.
#2: Nie alkoholisiert oder unter Drogen ins Wasser. Nie mit vollem oder ganz leerem Magen schwimmen.
Alkohol und Drogen trüben das Bewusstsein. Gefährliche Situationen werden dadurch nicht erkannt und die eigenen Fähigkeiten überschätzt. Problematisch ist, dass Alkohol die Blutgefässe erweitert. Beim Schwimmen wird das Blut schnell abgekühlt und wandert von Armen und Beinen über den Blutkreislauf in den Körperkern. Dadurch wird die Gefahr eines Kreislaufkollapses (Unterkühlung) deutlich erhöht.
Nach dem Essen benötigt der Körper vermehrt Energie für die Verdauung. Aus diesem Grund fühlt man sich nach einem üppigen Essen oft müde und träge. Durch die verminderte Durchblutung des Gehirns können sportliche Betätigungen kurz nach einer Mahlzeit zu Schwindel und Übelkeit führen. Schlimmstenfalls wird man im Wasser ohnmächtig und ertrinkt lautlos.
Umgekehrt sollte man nicht mit komplett leerem Magen schwimmen, da eine Unterzuckerung im Wasser einen Hungerast zur Folge haben kann.
#3: Nie überhitzt ins Wasser springen. Der Körper braucht Anpassungszeit.
Wenn man überhitzt ins kühle Wasser springt, entsteht aufgrund des Temperaturunterschiedes zwischen der Luft und dem Wasser für den Körper eine enorme Stresssituation. Die Muskeln schmerzen und es können Muskelkrämpfe und Kreislaufprobleme auftreten. Da sich die Adern schlagartig verengen, kann das Blut nicht mehr richtig zirkulieren. Dies führt im schlimmsten Fall zu einem Kälteschock bis hin zur Ohnmacht oder einem Herzinfarkt.
Vorbeugend sorgt eine Dusche vor dem Gang ins Wasser für die entsprechende Abkühlung. Ist keine Dusche vorhanden: Langsam ins Wasser gehen, die Arme abwechselnd eintauchen und Gesicht und Oberkörper mit dem kühlen Wasser befeuchten bevor man ganz untertaucht.
#4: Nicht in trübe oder unbekannte Gewässer springen. Unbekanntes kann Gefahren bergen.
Ein Sprung in zu seichtes Wasser kann zu schweren Verletzungen führen. Vor allem Kopf- und Rückenverletzungen können die fatale Folge sein. Falls ein Sprung in unbekannte Gewässer aufgrund einer Rettung oder Bergung trotzdem nötig ist, springt man immer mit den Füssen voran und versucht dadurch zu verhindern, tief ins Wasser einzutauchen.
Weitere Gefahren wie Strömungen und Wirbel, Baumstümpfe und Äste oder auch Felsen unter Wasser sind vom Ufer aus nicht immer ersichtlich. Nach starken Unwettern können diese Gefahren auch bei ursprünglich sicheren Einstiegstellen lauern.
#5: Luftmatratzen und Schwimmhilfen gehören nicht ins tiefe Wasser. Sie bieten keine Sicherheit.
Eine Schwimmhilfe oder Luftmatratze ist schlecht bis gar nicht steuerbar. Dadurch besteht die Gefahr, dass ein schlechter Schwimmer trotz Auftriebshilfe weit vom Ufer abgetrieben wird und darum nicht mehr aus eigener Kraft aus dem Wasser kommt.
Durch Löcher, z.B. aufgrund von scharfkantigen Steinen oder durch Sonneneinstrahlung, können Luftmatratzen an Auftrieb verlieren – die bessere Alternative ist eine Schwimmweste mit festem Auftriebskörper. Bei gesundheitlichen Problemen, insbesondere bei einer Bewusstlosigkeit, bieten Luftmatratzen und sonstige Schwimmhilfen in den meisten Fällen keine Hilfe!
#6: Lange Strecken nie alleine schwimmen. Auch der besttrainierte Körper kann eine Schwäche erleiden.
Im Falle eines Krampfes oder Schwächeanfalls kann eine Begleitperson helfen, den Krampf zu lösen oder um Hilfe rufen. Techniken zum Lösen von Muskelkrämpfen werden im SLRG Modul See vermittelt.
Personen, die alleine trainieren, empfiehlt die SLRG eine «Baywatch Boje» oder einen Gurtretter mitzunehmen. Bei Müdigkeit oder einem Krampf kann man sich am Hilfsmittel festhalten und sich ausruhen. Erhältlich sind diese Hilfen im SLRG Shop auf www.slrg.ch.
Anmerkung zur Quelle
Die Beschreibungen der einzelnen Regeln stammen 1:1 von der Kampagnenseite Ich trage Verantwortung. Ich glaube nicht, dass ich dies selbst besser formulieren könnte. Bitte besucht für weitere Informationen die genannte Webseite. Desweitern habe ich diesen Artikel aus eigenem Antrieb erstellt, motiviert durch einen Beitrag über die Kampagne auf Radio Zürisee kürzlich eines Morgens auf dem Weg zur Arbeit.
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